Gezaehmt im Bett einer Lady
dafür geben, Mäuschen zu spielen, wenn Sie Ihre Verlobung Ihren Freunden erklären, Mylord Beelzebub.“
Er starrte sie an, traute seinen Ohren nicht.
„Die Antwort lautet Ja“, sagte sie ungeduldig. „Denkst du allen Ernstes, ich sei so dämlich, Nein zu sagen und dich ungeschoren davonkommen zu lassen?“
Er fand seine Stimme wieder. „Ich wusste, das war zu viel gehofft.“
Sie kam zu ihm. „Was wirst du deinen Freunden erzählen, Dain? Etwas in der Art, dass eine Ehe wesentlich weniger lästig für dich ist, als wenn ich dir ständig nachjage und auf dich schieße, kann ich mir vorstellen.“
Sie berührte ihn leicht am Ärmel; bei der kaum spürbaren Berührung krampfte sich seine Brust schmerzhaft zusammen.
„Du solltest ihn in einer Schlinge tragen“, riet sie ihm. „Gib damit an. Nicht zu vergessen, dass du dir dann weniger leicht versehentlich wehtun kannst.“
„Eine Schlinge würde den Sitz meines Rockes beeinträchtigen“, erwiderte er steif. „Und ich muss damit nicht angeben oder irgendetwas erklären.“
„Deine Freunde werden dich gnadenlos damit aufziehen“, gab sie zu bedenken. „Ich würde alles darum geben, es zu hören.“
„Ich werde ihnen unsere Verlobung heute Abend bei Antoine mitteilen“, erklärte er. „Und sie können dann daraus machen, was sie wollen. Es ist mir völlig gleich, was diese Trottel denken. In der Zwischenzeit rate ich dir, keine Zeit zu vertrödeln und packen zu gehen. Herriard und ich haben Geschäftliches zu besprechen.“
Sie versteifte sich. „Packen?“
„Wir brechen übermorgen nach England auf“, verkündete er. „Ich werde mich um die Reisearrangements kümmern. Wir werden in London heiraten. Ich will schließlich nicht, dass die ganze Bande das Land überschwemmt und in Dartmoor einfällt und am Ende das Viehzeug aufregt. Nach dem Hochzeitsfrühstück können wir nach Devon aufbrechen.“
Ihre Augen verdunkelten sich. „Oh nein, so nicht“, widersprach sie. „Wir können hier heiraten. Du kannst es mir wenigstens erlauben, Paris noch ein bisschen zu genießen, bevor du mich nach Devon verbannst.“
„Wir werden in St. George am Hanover Square heiraten“, entgegnete er. „In einem Monat. Ich will verdammt sein, den Erzbischof von Canterbury um eine verdammte Sondererlaubnis anzubetteln. Das Aufgebot wird verlesen werden. Unterdessen kannst du London genießen. Du bleibst jedenfalls nicht in Paris, daher schlag dir die Idee besser gleich aus dem Kopf.“
Die Vorstellung, dass die Marchioness of Dain in dem Dreckloch in der Rue de Rivoli wohnte, das er sein Zuhause nannte, verursachte ihm vor Widerwillen eine Gänsehaut. Seine Gemahlin würde nicht an dem Tisch sitzen, wo alle liederlichen und verderbten Gestalten von Paris ausschweifend gefeiert hatten, gegessen und getrunken, bis ihnen schlecht wurde - und sie sich auf Teppiche und Möbel übergeben hatten. Sie würde nicht am Kamin sitzen und lesen oder sticken in einem Empfangssalon, der Zeuge von Orgien geworden war, bei denen die Römer vor Neid erblasst wären.
Er machte sich im Geiste eine Notiz, eine neue Matratze für das Bett seiner Ahnen im Schlafzimmer des Hausherrn in Athcourt zu bestellen und all die Bettvorhänge und Bettwäsche verbrennen zu lassen. Er würde nicht zulassen, dass die Marchioness of Dain besudelt würde durch die Gegenstände, inmitten derer er mit Charity Graves einen Bastard gezeugt hatte.
„Ich hatte bis jetzt eine vollkommen ruinierte Zeit in Paris, und das deinetwegen“, widersprach sie mit zornblitzenden Augen. „Wenigstens kannst du mir gestatten, das Versäumte nachzuholen. Mir fiele es nicht im Traum ein, dass du ständig an meiner Seite weilst, aber ich denke doch, dass es mir erlaubt sein sollte, zu Gesellschaften zu gehen und meine neu wiederhergestellte Ehre zu genießen ...“
„Du kannst in London nach Herzenslust Gesellschaften besuchen“, teilte er ihr mit. „Du kannst ein so prächtiges Hochzeitsfrühstück haben, wie du willst. Du kannst dir alle Kleider kaufen und wonach dir sonst noch der Sinn steht. Was, zum Teufel, kümmert es dich, wo du bist, solange ich die Rechnung zahle?“
„Wie kannst du nur so auf den Kopf gefallen sein?“, rief sie. „Ich will nicht in aller Eile aus Paris weggeschafft werden, als sei ich ein peinliches Geheimnis.“
„Ein Geheimnis?“ Seine Stimme wurde lauter. „In St. George am Hanover Square? Wie viel öffentlicher und angesehener kann diese vermaledeite Hochzeit denn noch
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