Gezaehmt im Bett einer Lady
sich an Herriard. „Ich habe die Ware beschädigt und muss jetzt zahlen, was Sie als Wert ansetzen; wenn nicht, werden Sie mich mit Dokumenten überhäufen, mit anderen Anwälten und Gerichtsdienern plagen und mich durch eine endlose Reihe von Gerichtsverhandlungen schleifen.“ „Wenn das Gesetz Frauen in dem richtigen Licht betrachtete, müsste das alles sich nicht endlos hinziehen“, erwiderte Mr Herriard ungerührt. „Die Strafe käme unverzüglich und gerecht.“
„Aber wir leben nun einmal in umnachteten Zeiten“, sagte Dain. „Und ich bin, wie Miss Trent es Ihnen bestätigen wird, der umnachtetste Mann überhaupt. Ich hänge unter anderen merkwürdigen Überzeugungen der veralteten Ansicht an, dass wenn ich für etwas zahle, es mir auch gehören sollte. Da mir allem Anschein nach keine andere Wahl bleibt, als für Miss Trent zu zahlen ... “
„Ich bin keine Taschenuhr“, warf sie knapp ein. Sie versuchte sich zu sagen, dass es sie nicht im Geringsten überraschen sollte, wenn der eingebildete Tölpel vorschlug, die Sache zu regeln, indem er sie zu seiner Mätresse machte. „Ich bin ein menschliches Wesen, und Sie werden mich niemals besitzen, egal, was Sie dafür bezahlen. Sie haben vielleicht meine Ehre in den Augen der Welt zerstört, aber Sie werden nicht mich zerstören.“
Er hob eine Augenbraue. „Ihre Ehre zerstört? Meine liebe Miss Trent, ich schlage Ihnen hier vor, sie wiederherzustellen. Wir werden heiraten. Warum setzen Sie sich also nicht hin und sind ruhig, wie es sich für ein braves Mädchen gehört, und lassen uns Männer die Details aushandeln.“
Jessica erlebte einen Moment benommener Verständnislosigkeit, ehe die Worte sie so heftig und verblüffend wie ein Schlag auf den Kopf trafen. Der Raum verdunkelte sich, und alles darin Befindliche wankte trunken. Sie musste sich anstrengen, scharf zu sehen. „Heiraten?“ Ihre Stimme klang sehr weit entfernt, schwach und kläglich.
„Herriard verlangt, dass ich Ihren Bruder auslöse und für ein Dach über Ihrem Kopf sorgen sowie Ihren Lebensunterhalt bestreiten soll - und zwar für den Rest Ihres Lebens“, erwiderte er. „Nun gut. Ich erkläre mich einverstanden - aber zu denselben Bedingungen, auf denen jeder andere Mann bestehen würde: exklusiver Besitz und Recht auf Beischlaf.“
Sein verhangener Blick senkte sich auf ihr Oberteil. Hitze begann auf ihrer Haut zu simmern, breitete sich aus, gerade so, als ob es seine Hände wären und nicht seine Augen, die auf ihr ruhten.
Sie raffte ihre Selbstbeherrschung zusammen. „Ich sehe, was Sie Vorhaben“, erklärte sie. „Es ist letztlich kein ernsthaftes Angebot, sondern eine Strategie, um uns die Hände zu binden. Sie wissen genau, wir können Sie nicht anklagen, wenn Sie anbieten, das vermeintlich Ehrenwerte zu tun. Sie wissen ebenfalls, dass ich Sie nicht heiraten werde. Und daher glauben Sie jetzt, Sie hätten uns sauber in die Ecke manövriert.“
„Das tue ich“, erklärte er lächelnd. „Wenn Sie meinen Antrag ablehnen und ein Verfahren anstreben, werden Sie sich nur blamieren. Alle werden glauben, Sie seien eine geldgierige Schlampe.“
„Und wenn ich Ihren angeblichen Heiratsantrag annehme, werden Sie bis zur letzten Minute so tun, als hätten Sie vor, mich zu heiraten - um mich dann vor dem Altar stehen zu lassen“, sagte sie. „Und mich auf andere Weise bloßzustellen.“
Er lachte. „Und Tür und Tor öffnen für einen langen teuren Prozess wegen Bruchs des Ehe Versprechens? Denk noch einmal nach, Jess. Und mach es nicht unnötig kompliziert, ja? Eine Hochzeit oder nichts.“
Sie griff nach dem nächstbesten Gegenstand - eine kleine, aber schwere Bronzestatue eines Pferdes.
Mr Herriard trat zu ihr. „Miss Trent“, sagte er leise. „Ich bitte Sie, der Versuchung zu widerstehen.“
„Warum eigentlich nicht“, bemerkte Dain. „Es wird ihr ohnehin nichts nützen. Einem Wurfgeschoss kann ich ausweichen, nur einer Kugel nicht.“
Sie stellte die Statue wieder hin und wandte sich an Herriard. „Sie sehen es doch auch, oder?“, fragte sie. „Er bietet das nicht an, um Wiedergutmachung zu leisten, weil er nicht der Ansicht ist, er sei mir irgendetwas schuldig. Alles, was er will, ist, mir eins auszuwischen - und wenn es ihm gelingt, Sie dabei gleich mit übers Ohr zu hauen, wird es den Triumph für ihn nur umso süßer machen.“
„Es kommt schwerlich darauf an, was du von mir denkst“-, versetzte Dain. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Und
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