Gezaehmt im Bett einer Lady
seine stürmischen Küsse mit niemandem teilen. Und sie würde auch seinen großen herrlichen Körper mit niemandem teilen.
Sie rückte näher. Er spannte sich an, stöhnte tief in der Kehle, fuhr mit der Hand an ihr abwärts zu ihrem Po, umspannte ihn und zog sie noch näher. Selbst durch die Lederhandschuhe und mehrere Lagen Stoff sandte seine kühne Berührung prickelnde Schauer über ihre Haut.
Sie wollte seine Berührung auf ihrer nackten Haut spüren: seine großen Hände, bloß und dunkel, die über sie glitten, überall. Rau oder sanft, das war ihr gleich. Solange er sie begehrte. Solange er sie küsste und so berührte ... als stünde er kurz vor dem Verhungern, so wie sie, als könne er nicht genug von ihr bekommen, so wie sie von ihm.
Er löste seinen Mund von ihrem und stieß Worte aus, die sich wie italienische Flüche anhörten, zog seine warme Hand von ihrem Gesäß.
„Lass mich los“, verlangte er mit belegter Stimme.
Einen Aufschrei der Erbitterung herunterschluckend, ließ sie ihre Hände sinken, faltete sie auf ihrem Schoß und starrte auf einen Baumstamm gegenüber.
Dain blickte sie in wütender Verzweiflung an.
Er hätte es besser wissen müssen, als ihr näher als eine Meile zu kommen. Sie würden in dreizehn Tagen heiraten, und er würde die Hochzeitsnacht haben und so viele Nächte danach, wie er brauchte, um seine Lust zu stillen und mit ihr fertig zu sein. Er hatte sich gesagt, es sei gleich, wie sehr sie ihn in der Zwischenzeit im Geist verfolgte und plagte. Er hatte bereits Schlimmeres erduldet für eine geringere Belohnung, und er konnte es mit Sicherheit noch ein paar Wochen aushalten.
Er musste es ja aushalten, weil er ein zu lebhaftes Bild der Alternative hatte: der Marquess of Dain, wie er seiner zukünftigen Frau geifernd auf Schritt und Tritt folgte wie ein halb verhungerter Straßenköter dem Wagen eines Fleischers. Er würde um sie herumspringen, um ihre Aufmerksamkeit betteln und des Tags vor ihrer Tür kläffen und des Nachts vor ihrem Fenster heulen. Er würde ihr zu Schneiderinnen, Hutmacherinnen, Schustern und Kurzwarenhändlern nachlaufen, sie zu Gesellschaften begleiten, wo er an ihrer Seite knurren und nach anderen schnappen würde.
Er war es gewöhnt zu bekommen, was er wollte, und zwar in dem Moment, da der Wunsch in ihm erwachte, und klugerweise das zu ignorieren oder abzulehnen, was er nicht sofort haben konnte. Er hatte feststellen müssen, dass er sie so wenig ignorieren konnte, wie ein ausgehungerter Hund ein Stück Fleisch ignorieren konnte.
Er hätte es an dem Tag merken müssen, als er sie kennengelemt hatte, als er in Champtois’ Laden geblieben und unfähig gewesen war, die Augen von ihr zu wenden. Spätestens an dem Tag hätte er das Problem erkennen müssen, als er beinahe die Fassung verloren hätte, nur weil er ihr den verdammten Handschuh aufgeknöpft hatte.
Wie auch immer, jetzt ließ sich die Wahrheit nicht länger leugnen, nicht nachdem er sich selbst - und auch ihr - so beschämend beredt vor Augen geführt hatte, wie es um ihn stand. Alles, was sie tun musste, war ein verführerisches Wäschestück zu beschreiben, und er verlor den Verstand und fiel über sie her.
„Möchtest du, dass ich von deinem Schoß heruntergehe?“, erkundigte sie sich höflich, immer noch starr geradeaus schauend. „Möchtest du das gerne?“, fragte er gereizt.
„Nein, ich finde es sehr bequem“, erwiderte sie.
Er wünschte, er könnte dasselbe von sich behaupten. Dank des kleinen runden Pos, der so verflucht bequem auf seinem Schoß ruhte, litten seine Lenden die Höllenquallen der Verdammten. Er war sich sengend heiß des Umstandes gewahr, dass die Erlösung davon nur ein paar Zoll entfernt war. Er musste sie nur zu sich umdrehen und ihre Röcke anheben und ...
Und sie hätte genauso gut in China sein können, ohne dass sich an den Chancen etwas änderte, dass das passierte, überlegte er bitter. Das war das Problem mit Damen - eines aus einer Legion Probleme. Man konnte nicht einfach tun, was man wollte, wann man es wollte. Man musste ihnen erst den Hof machen, sie überreden und dann musste man es in einem richtigen Bett tun. Im Dunkeln.
„Dann bleib ruhig“, sagte er. „Aber küss mich nicht wieder. Es ist... es provoziert mich. Und erzähl mir auch nicht von deinen Nachthemden.“
„Nun gut“, antwortete sie und blickte sich müßig um, gerade so, als säße sie an einem Teetisch. „Wusstest du, dass Shelleys erste Frau sich in der
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