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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sie in der Familie willkommen hießen. Allerdings hörte sie nichts von der Herzoginwitwe, was ihr scheinbar gar nicht aufgefallen war, Richard jedoch mit einiger Besorgnis erfüllte.
    Der einzige Grund, weshalb Helena Catriona nicht geschrieben hatte, war vermutlich der, dass Helena mit ihr persönlich sprechen wollte.
    Das war, wie Richard vermutete, eine deutliche Warnung.
    Doch Schicksal und Jahreszeit waren auf seiner Seite – heftige Winterstürme trieben den Schnee vor sich her –, die Bergpässe waren blockiert, die Landstraßen unpassierbar.
    Bis das Tauwetter einsetzte, war Richard erst einmal sicher.
    Und dann stand Weihnachten vor der Tür, und Richard hatte eine Menge damit zu tun, die einheimischen Sitten und Gebräuche kennen zu lernen, die sich doch etwas von denen unterschieden, die er kannte, und in Erfahrung zu bringen, wie die Bewohner des Tales und des Gutshauses die Weihnachtszeit verbrachten. Viel zu viel, um sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was die Zukunft für ihn bereithalten würde.
    Über all der Fröhlichkeit und dem Gelächter, den Freuden und kleinen Sorgen stand jedoch immer noch unverrückbar das, was Richard als seine erste Pflicht betrachtete, nämlich so viel wie möglich über seine bezaubernde Ehefrau zu lernen.
    Sie jeden Morgen und jeden Abend in seinen Armen zu halten und in den Stunden dazwischen alles über ihre Stärken und Schwächen, ihre kleinen Eigenarten und Bedürfnisse zu erfahren. Herauszufinden, wie er sie am besten unterstützen konnte, so wie er es damals vor dem Traualtar geschworen hatte. Herauszufinden, wie er in ihr Leben passte und sie in das seine.
    All dies waren faszinierende Aufgaben, die nahezu seine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen würden.
    In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ließ der Schneesturm kurzzeitig nach. Vor den Toren des Herrenhauses erschienen drei Reisende, ein Vater und seine zwei erwachsenen Söhne, Vertreter für verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse, die gekommen waren, um die Herrin des Tales geschäftlich aufzusuchen.
    Catriona empfing die drei wie alte Bekannte. Als sie die Männer Richard vorstellte, lächelte dieser zwar höflich, ließ sich dann aber sofort in einem in Catrionas Büro an der Wand stehenden Sessel nieder und beobachtete, wie seine Ehefrau die Geschäfte des Tales führte.
    Und Catriona war, wie Richard nun erfuhr, keine Geschäftspartnerin, die sich leicht übervorteilen ließ.
    »Mein lieber Mr. Potts, Euer Angebot ist schlichtweg unannehmbar. Denn wenn der Markt, wie Ihr behauptet, dermaßen gesättigt ist, sollten wir unser gesamtes Getreide bis zum nächsten Jahr einlagern.« Rasch warf sie einen kurzen Blick zu McArdle hinüber, der am anderen Ende des Tisches saß. »Wäre das möglich, was meint Ihr dazu?«
    »Oh, aber natürlich, M'Lady.« McArdle, der einem unbedarften Gnom ähnelte, nickte weise. »In den Kellergewölben ist noch ausreichend Platz, und da es hier oben trocken ist, besteht auch keine Gefahr, dass das Getreide feucht werden könnte.«
    »Vielleicht wäre es wirklich das Beste.« Catriona wandte sich wieder Mr. Potts zu. »Ist das wirklich das beste Angebot, das Ihr mir machen könnt?«
    »Ähm. Nun ja.« Mr. Potts rutschte verlegen hin und her. »Es wäre denkbar, dass wir vielleicht - in Anbetracht der Qualität des Getreides aus Eurem Tal, wenn Ihr versteht, was ich meine – im Preis noch ein kleines Zugeständnis machen könnten.«
    »Wirklich?«
    Es folgten weitere Minuten zähen Feilschens, während derer Potts mehr als ein Zugeständnis machte.
    »Perfekt«, verkündete Catriona schließlich, als das Geschäft unter Dach und Fach war, und schenkte den drei Potts ein wohlwollendes Lächeln. »Darf ich Euch nun vielleicht zu einem Glas Löwenzahnwein einladen?«
    »Dem wäre ich nicht abgeneigt«, stimmte Potts zu. »Ich muss gestehen, ich habe eine besondere Vorliebe für Euren Löwenzahn-wein.«
    Richard schnaubte innerlich und machte sich im Geiste eine Notiz, bei seinem nächsten Gang in die Kellergewölbe ein Stückchen Kreide mitzunehmen und alle noch verbliebenen Fässer mit Löwenzahnwein dahingehend zu beschriften, dass diese ohne seine ausdrückliche Erlaubnis nicht mehr angestochen werden durften. Er hielt es jedoch für besser, für eine derartige Verfügung zunächst die Zustimmung seiner Frau einzuholen. Dabei stellte er sich vor, wie er mit Catriona in den Keller hinabstieg …
    Richard runzelte die Stirn und rutschte unruhig auf

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