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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sie, dass das vollkommen sinnlos war, aber auf eine gewisse Art milderte es ihre Gereiztheit – verwirrt, wie sie nun einmal war. »Du hättest auch in unserem schönen warmen Bett bleiben können.«
    Richard zog den Sattelgurt straff, hob den Kopf und schaute Catriona an. »Es gibt aber keinen Grund, in unserem schönen warmen Bett zu bleiben, wenn du nicht ebenfalls darin liegst.«
    Nun war es an Catriona, verächtlich zu schnauben. Sie packte die Zügel, legte die Hände auf den Sattel und wollte sich gerade hinaufziehen. Doch im Bruchteil einer Sekunde war Richard um das Pferd herumgeeilt und stand neben ihr, um sie hochzuheben und in den Sattel zu setzen.
    Es ist verschwendete Energie, ihn giftig anzufunkeln, dachte Catriona bei sich. Sie schob ihre Füße in die Steigbügel. »In weniger als zwei Stunden werde ich wieder zurück sein.«
    Richard nickte schweigend und schritt den langen Hauptgang des Stalles voraus, um Catriona das Tor zu öffnen.
    Plötzlich duckte er sich, um einem riesigen Pferdekopf auszuweichen, der über dem Rand einer Box auftauchte. Das Pferd bewegte den Kopf ruckartig auf und ab und starrte mit riesigen rollenden Augen Catrionas Stute an, die prompt nervös wurde und scheute. Fluchend dirigierte Catriona ihr Pferd rückwärts.
    Erstaunt blickte Richard zu dem riesigen Hengst auf, dessen Kopf beträchtlich höher war als seiner. »Wo, zum Teufel, bist du denn hergekommen?«
    »Das ist Donnervogel.« Die Stute fest im Zaum haltend, blickte auch Catriona nun zu dem Störenfried hoch. »Normalerweise steht er auch nicht auf dieser Seite des Stalles. Aber in dem anderen Teil führt Higgins gerade einige Reparaturarbeiten durch – wahrscheinlich ist Donnervogel deshalb hier untergebracht.«
    Das große Pferd tänzelte hin und her und stampfte unruhig mit den Hufen. Catriona seufzte. »Ich wünschte, er würde endlich mal ein bisschen ruhiger werden. Jeden Monat demoliert er fast seine Box.«
    »Vielleicht braucht er einfach nur ein bisschen mehr Bewegung«, erwiderte Richard, während er auf den Rand der Nachbarbox kletterte und dabei auf das massige Tier hinabblickte. Seinen Namen verdankte der Hengst offensichtlich seinem glatten, scheckigen Fell – und natürlich auch dem donnernden Lärm, den er mit seinen Hufen erzeugte, während er unruhig hin und her trat, ständig aufstampfte und auskeilte. Richard runzelte die Stirn. »Ist er ein Zuchthengst?«
    »Ja – er ist der Zuchthengst dieses Tals. Darum werden im Winter alle Stuten in dem anderen Teil des Stalles untergebracht.«
    Mit einem verächtlichen Schnauben sprang Richard auf den Boden. »Armes Tier.« Er warf Catriona einen raschen Blick zu. »Ich kann mir ziemlich genau vorstellen, wie er sich fühlt.« Catriona schniefte; Richard wandte seinen Blick wieder dem Hengst zu. »Du musst anordnen, dass er regelmäßig geritten wird – mindestens ein Mal am Tag. Oder du wirst dafür büßen, indem du ständig demolierte Boxen reparieren und Stallburschen mit Bisswunden verarzten musst.«
    »Bei Donnervogel bleibt uns leider keine andere Wahl, als zu reparieren und zu verarzten. Man kann ihn nicht reiten.«
    Richard sah mit nachdenklich gerunzelten Brauen auf Catriona und dann auf den Hengst.
    »Er ist ein außergewöhnliches Tier, ein Vollblut mit erstklassigem Stammbaum«, erklärte sie. »Wir brauchen einen Hengst wie ihn, um das Erbmaterial der Herde zu verbessern – genau genommen war er ein echtes Schnäppchen, denn der Gentleman, dem er vorher gehörte, konnte ihn nicht reiten.«
    »Hmm. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass ihn auch sonst niemand reiten kann.«
    Catriona zuckte die Schultern. »Bisher hat er jeden Mann im Tal abgeworfen. Deshalb lungert er jetzt, im Winter, schlecht gelaunt in seiner Box herum.«
    Richard warf ihr einen scharfen Blick zu. »Dass er schlecht gelaunt ist, kann ich nur zu gut verstehen.«
    Mit hoch erhobener Nase winkte Catriona kurz in Richtung Tür. »Ich muss den Kreis noch vor Sonnenaufgang erreichen.«
    Sie konnte nicht hören, was Richard leise vor sich hin grummelte, doch er drehte sich um und ging wieder voraus. Indem sie sich wohlweislich an der gegenüberliegenden Seite des Boxenganges hielt, trieb Catriona ihre Stute an Donnervogel vorbei, der daraufhin ein herzerweichendes Wiehern von sich gab. »Männer!«, schnaubte Catriona verächtlich.
    Ihr Mann wartete bereits auf sie und hielt ihr die Stalltür auf. Catriona ritt hindurch, wandte sich dann noch einmal um – und

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