Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
schließlich als Erster wieder das Wort ergriff und das aussprach, was auch alle anderen dachten.
    »Schon eine seltsame Sache, dieses Feuer.«
    Huggins, der am Ende eines der anderen Tische saß, nickte. »Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das entstanden sein soll.«
    Dann blickten alle zu Richard hinüber. Entspannt in seinem Stuhl lehnend, eine Hand ganz leger – aber unbewusst Besitz ergreifend – auf Catrionas Stuhllehne gelegt, erwiderte er ruhig die fragenden Blicke der anderen. Dann sah er sich im Saal um. »Hat irgendeiner eine Idee, wie das Feuer entstanden sein könnte?«
    Überall wurden bloß verneinend die Köpfe geschüttelt.
    »So etwas habe ich in all den Jahren noch nicht erlebt«, erwiderte McArdle schnaubend.
    »Das Holz war sehr trocken und gut abgelagert – einmal angezündet, musste es einfach in Flammen aufgehen«, fuhr Richard fort. »Was ich jedoch nicht verstehe, ist, wie und warum es angefangen hat zu brennen.«
    »Ganz genau, das ist ja eben das Rätsel.« Henderson nickte mürrisch. »Wir haben die Zeit der Wintersonnenwende – und da ist es ja üblicherweise recht trocken, das muss man natürlich bedenken. Und das Holz war gut geschützt. Aber …«
    Richards und Hendersons Blicke trafen sich. »Richtig. Aber … irgendetwas muss den entscheidenden Funken an das Holz gelegt haben.«
    »Sicher, nur was?«
    Das war eine Frage, die niemand beantworten konnte. Immer wieder diskutierten sie sie – bis Richard schließlich mit einem zufälligen raschen Blick zu Catriona hinüber bemerkte, wie diese sich aufrichtete, wie sie ein letztes Mal versuchte, all ihre Kraftreserven zu mobilisieren, um ihre Fassade der Ruhe und Gelassenheit zu bewahren. Er sah die dunklen Schatten unter ihren Augen, bemerkte die Erschöpfung, die sich auf ihren Zügen abzuzeichnen begann – und wandte sich mit einem nur mühsam unterdrückten Fluch wieder an die anderen. »Genug jetzt. Im Augenblick können wir ja doch bloß spekulieren. Lasst uns also erst einmal eine Nacht darüber schlafen und abwarten, was uns der morgige Tag bringt.«
    Alle nickten. Viele Angehörige von Catrionas Haushalt hatten ihre müden Glieder ohnehin schon aus dem Saal geschleppt. Ohne noch auf die anderen zu warten, schob Richard eine Hand unter Catrionas Ellenbogen, stand auf und zog sie auf die Füße.
    Wie benommen vor Müdigkeit und Erschöpfung blickte Catriona blinzelnd zu Richard auf. Das Kinn grimmig vorgeschoben, widerstand dieser dem spontanen Impuls, Catriona einfach auf seine Arme zu heben, und führte sie stattdessen gemessenen Schrittes die Empore hinunter und in die Haupthalle hinein. Nachdem sie dann außer Sichtweite der anderen waren, legte er Catriona schließlich doch einen Arm um die Taille, drückte sie stützend an sich und bugsierte sie die Treppe hinauf.
    Und zu ihrem gemeinsamen Schlafzimmer. Vor der Tür jedoch blieb Richard stehen und war sich, zum ersten Mal in seinem Leben, nicht ganz sicher, ob er dort wirklich eintreten sollte. Ob er dort wirklich willkommen war. Er schaute zu Catriona hinab, diese erwiderte seinen Blick – und runzelte, als er immer noch nicht die Tür öffnete, schließlich die Stirn.
    »Was ist los?«
    Die gleiche Frage hatte auch er ihr schon einmal gestellt – es war jene Frage gewesen, die Catriona sich geweigert hatte zu beantworten. Richard hielt ihren Blick mit dem seinen fest und widerstand der drängenden Versuchung, nun den gleichen Fehler zu begehen. »Ich …« Er hielt inne. Fuhr schließlich fort: »Vielleicht sollte ich mir besser irgendwo anders ein Bett suchen.«
    Die Verwirrung, die sich in Catrionas Augen spiegelte, wurde nur noch größer. »Warum? Dies ist doch unser gemeinsames Schlafzimmer.« In ihrem Tonfall schwang vollkommenes Unverständnis mit. Noch bevor Richard etwas erwidern konnte, stieß sie die Tür weit auf, marschierte in den Raum und zog Richard – die Finger fest in seinen verrußten Ärmel gekrallt und keinen Widerspruch duldend – hinter sich her.
    Er drückte die Tür hinter sich ins Schloss. »Catriona …«
    »Unsere Kleider sind nicht mehr zu retten.« Sie blickte prüfend an ihrem schmutzigen, fleckigen Gewand hinunter, drehte sich dann um und unterzog auch Richard einer Musterung. »Und wir brauchen beide ein Bad. Und dein Haar muss geschnitten werden – am Hinterkopf ist es ziemlich stark versengt. Na komm!«
    Dann zog sie Richard mit sich – und Richard, innerlich aufseufzend, fügte sich. Noch immer waren Catrionas Augen

Weitere Kostenlose Bücher