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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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niedrigen Preis.« Wieder leerte Jamie sein Glas. »Ich hab den Stapel in Dads Schreibtisch gefunden – er hatte auf etliche der Schreiben Kommentare gekritzelt.« Um Jamies Lippen zuckte es amüsiert. »Kommentare wie: ›Bah! Bin ich blöde, oder was?‹«
    »Das Land ist also gut?«, wollte Richard wissen.
    »Gut?« Jamie stellte sein Glas ab. »Ihr werdet in ganz Schottland kein besseres finden.« Er sah Richard in die Augen. »Laut Catriona und ihren Leuten sorgt Die Herrin dafür.«
    Richard runzelte die Stirn.
    »Nun ja, wie dem auch sei.« Mit einem bedauernden Grinsen schob Jamie seinen Stuhl zurück. »Wir sollten jetzt wohl besser wieder zu den Damen in den Salon gehen.«
    Als Richard neben Jamie den langen Raum betrat, hielt er gleich hinter der Türschwelle inne. Auf der einen Seite des Salons stand Catriona und plauderte mit einer von Jamies farblosen Schwestern. Oder vielleicht war »plaudern« doch nicht so ganz der richtige Ausdruck – ihren Gesten nach zu urteilen schien es eher so, als ob sie der jungen Frau einen Vortrag hielte. Die stets wachsame Miss O'Rourke stand schweigend, die Hände vor dem Bauch verschränkt, neben Catriona; ihr Blick, starr und ausdruckslos, hatte sich bereits auf Richard geheftet. Er widerstand dem Drang, sie dreist anzugrinsen, und schlenderte stattdessen in seiner gewohnt höflichen, formvollendeten Manier durch den Raum, um seiner Gastgeberin ein Kompliment zu machen.
    Es gehörte nicht viel dazu, Mary mit Schmeicheleien zu beeindrucken und sie nervös und verwirrt zu machen. Richard verbrachte einige Zeit damit, sie wieder zu beruhigen, bis sie in der Lage war, ihn anzulächeln und seine Fragen zu beantworten.
    »Sie sieht anscheinend keinen zwingenden Grund dafür, sich einen Ehemann zuzulegen.« Ihr Blick schweifte kurz zu Catriona hinüber, dann sah Mary wieder Richard an. »Es erscheint merkwürdig, ich weiß, aber sie leitet das Gut nun schon seit sechs Jahren, und ich nehme an, es läuft alles reibungslos.« Mary sah abermals zur anderen Seite des Salons hinüber und ließ ihren Blick einen Moment auf Catrionas elegantem lavendelblauem Kleid ruhen. »Es scheint ihr ganz sicherlich an nichts zu fehlen, und sie hat nie irgendwelche Forderungen an die McEnerys gestellt.«
    »Es überrascht mich« – Richard sprach betont gedehnt und gleichmütig –, »dass es keine einheimischen Bewerber um ihre Hand gibt. Oder hat das Tal nur eine Hand voll Seelen aufzuweisen?«
    »O nein. Die Einwohnerzahl ist sogar recht beträchtlich, glaube ich. Aber keiner der jungen Männer würde es wagen, Catriona Avancen zu machen, wisst Ihr.« Mary sah ihn ernst an. »Sie ist ihre ›Herrin‹, versteht Ihr. Die Herrin des Tals.«
    »Ah ja.« Richard nickte, obwohl er überhaupt nichts verstand, aber vorläufig musste er sich wohl oder übel mit dieser Erklärung begnügen – schließlich konnte er selbst die sanfte, liebenswürdige Mary nur bis zu einem gewissen Grade ausfragen, ohne Verdacht zu erregen. Doch er wollte zu gerne wissen, wer und was Catriona Hennessy war und wie sie dazu geworden war. Sie war ein überaus interessantes, faszinierendes Geschöpf, und das nicht nur in einer Beziehung; er hatte sich so gelangweilt, und sie war so unglaublich erfrischend – ein neuer, frischer, belebender Geschmack für seinen abgestumpften Gaumen.
    Richard sah in ihre Richtung und beobachtete, wie sie Algaria O'Rourke scharf ansah, als diese krampfhaft ein Gähnen zu unterdrücken versuchte. Die Unterhaltung, die sich daraus ergab, war nicht schwer zu verfolgen. Catriona, von Besorgnis getrieben, kehrte prompt die Vorgesetzte heraus und befahl ihrem Wachhund, zu Bett zu gehen. Richard sah hastig weg – und fühlte denn auch eine Sekunde später den argwöhnischen Blick der älteren Frau auf sich gerichtet. Aber sie ging in dem Moment hinaus, als der Butler den Teewagen in den Salon schob. Er stellte den Wagen vor Mary ab.
    »Lasst Euch von mir helfen.« Eifrig ergriff Richard die ersten beiden Tassen, die Mary voll schenkte. »Ich werde sie zu Miss Hennessy bringen und zu …«
    »Meg«, soufflierte Mary mit einem liebenswürdigen Lächeln. »Wenn Ihr so freundlich wärt.«
    Richard lächelte und eilte davon.
    »Meg? Miss Hennessy?«
    Beide drehten sich auf sein Säuseln hin zu ihm um. Meg starrte auf die Tassen in seinen Händen. »Oh! Ach …« Sie schluckte hart, und ihr Gesicht nahm eine leicht grünliche Färbung an. »Ich … ich glaube, das lasse ich lieber.« Sie warf

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