Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
anderes – hinter dem Blau leuchtete die Glut jenes heißen, räuberischen Verlangens.
    Er richtete sich wieder auf und wies mit einer Kopfbewegung auf den Rest der Gesellschaft. »Gehören die alle zu Seamus' Familie?«
    »Ja.« Catriona ließ ihren Blick über die Anwesenden wandern. »Sie alle wohnen hier.«
    »Ständig, wie ich gehört habe.«
    »Sie haben kaum eine andere Wahl. Seamus war in vielerlei Hinsicht ein Geizkragen.« Sie sah sich im Raum um. »Ihr müsst doch bemerkt haben, wie spartanisch das Ambiente ist. Wenn Jamie und Mary und die anderen endlich begreifen, dass das Haus jetzt ihnen gehört und dass sie nicht für jede noch so winzige Ausgabe erst Seamus' Genehmigung einholen müssen, werden sie es hoffentlich ein bisschen wohnlicher machen.«
    »Mehr wie ein richtiges Zuhause? Nun, meinen Segen haben sie!«
    Überrascht von seiner Schärfe, sah Catriona zu ihm auf, doch seine höfliche Maske verriet ihr nichts.
    Er hielt ihren Blick fest. »Ihr mochtet Seamus offensichtlich nicht. Wenn Ihr Euch nicht mit dem Gedanken tragt, hierher überzusiedeln, warum seid Ihr dann gekommen?«
    »Ich bin hier, um Seamus die letzte Ehre zu erweisen.« Sie überlegte einen Moment und fügte dann, etwas wahrheitsgemäßer, hinzu: »Er war ein harter Mann, aber er tat das, was er für richtig hielt. Er mag zwar mein Gegner gewesen sein, aber ich habe ihn geachtet.«
    »Die Großherzigkeit der Siegerin?«
    »Es hat keinen Kampf gegeben.«
    »Die Ortsansässigen erzählen aber etwas anderes.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Er war irregeleitet – ich habe ihn über seinen Irrtum aufgeklärt.«
    »Irregeleitet, weil er wollte, dass Ihr heiratet?«
    »Genau.«
    »Was habt Ihr denn gegen männliche Wesen?«
    Wie waren sie bloß auf dieses Thema gekommen? Sie warf ihrem Quälgeist einen scharfen Blick zu. »Nichts weiter. Nur dass sie eben – Männer sind.«
    »Eine traurige Tatsache, aber die meisten Frauen finden, dass es gewisse Dinge gibt, die dafür entschädigen.«
    Sie schnaubte abermals ungläubig. »Ach ja? Was denn zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel …«
    Sein Ton veränderte sich; sie hob den Kopf und blickte ihm in die Augen – und sah die sinnliche Glut in den blauen Tiefen lodern. Ihr stockte der Atem, ihr Herzschlag klang plötzlich unnatürlich laut. Nur mit größter Mühe konnte sie genug Atem schöpfen, um ihn zu warnen: »Wehe, Ihr neckt mich wieder!«
    Seine Lippen, gefährlich weich und verführerisch – sie versuchte angestrengt, nicht auf seinen Mund zu starren –, hoben sich leicht an, und seine Augen glühten. »Ein bisschen Necken würde Euch gut tun.« Seine Stimme hatte sich in ein tiefes, kehliges Schnurren verwandelt, das liebkosend über ihre Sinne strich. Catriona entdeckte die Macht in seinen Worten, eine Macht, der sie schon früher begegnet war. Sie war verlockend, betörend … und Catriona sträubte sich instinktiv dagegen. Sie hatte plötzlich das Gefühl zu schwanken, obwohl sie sich nicht bewegt hatte.
    »Ihr werdet vielleicht sogar feststellen …« – seine Brauen zuckten –, »dass es Euch Spaß macht.«
    Hinter ihrem Rücken, unbeobachtet von dem Rest der Gesellschaft, hob er plötzlich seine Hand. Catriona spürte sie mit jeder Pore ihrer Haut, mit jedem einzelnen Nerv in ihrem Körper. Seine Hand hob sich, nur wenige Millimeter von ihrem in Seide gehüllten Körper entfernt, glitt langsam und Stück für Stück an ihr herauf, ohne sie wirklich zu berühren, bis sie ihren Halsausschnitt erreichte, und wanderte dann …
    »Finger weg!« Die beiden Worte waren ein atemloser Befehl; Richards Hand hielt mitten in der Bewegung inne, während sie dicht, ganz dicht, über Catrionas zitternden Locken schwebte. Wenn er abermals ihr Haar berührte …
    »Na schön.«
    Ein verführerisches Säuseln, ohne eine Andeutung von Reue oder Zerknirschung; diesmal war er triumphierend großherzig. Aber er zog seine Hand nicht etwa zurück – sondern ließ sie in der entgegengesetzten Richtung wieder hinunterwandern. Langsam – so langsam, dass ihre Haut reichlich Zeit hatte, zu kribbeln und heiß zu werden – glitt seine Hand über ihren Rücken hinab, über ihre Schulterblätter, über die leichte Einbuchtung in ihrer Taille, und dann, noch langsamer, über die Rundung ihrer Hüften.
    Nicht ein einziges Mal berührte er sie; und dennoch, als er seine Hand schließlich sinken ließ, zitterte Catriona innerlich – so heftig, dass sie, als sie sich halb zu ihm umwandte und den Kopf in

Weitere Kostenlose Bücher