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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Ehemann generell Ausschau halten sollte.«
    »Ganz genau.«
    »So könnte man unsere Situation in einem Satz zusammenfassen.«
    »Nun«, entgegnete Catriona, »so hat eure Frage einen geradezu philosophischen Hintergrund, und als solche kann ich sie natürlich durchaus beantworten.« Sie runzelte die Stirn und wirbelte mit ihrem Stößel durch die Paste; die Zwillinge schwiegen ermutigend.
    »Ein guter Ehemann«, erklärte Catriona, »muss einen Beschützerinstinkt besitzen. Diese Eigenschaft kann man zumeist am einfachsten ausmachen. Wenn er euch mit einem Stirnrunzeln anschaut, wenn ihr gerade einmal etwas wirklich Dummes anstellt, dann betrachtet er euch aus der Perspektive des Beschützers.«
    Die Zwillinge nickten einvernehmlich.
    Catriona aber bemerkte dies gar nicht, so sehr konzentrierte sie sich auf die Creme, so sehr konzentrierte sie sich auf ihre Antwort. »Aus irgendeinem Grunde tendieren die besten der Männer auch dazu, Besitz ergreifend zu sein – auch das kann man leicht erkennen. Er wird jedem anderen passenden Ehekandidaten in eurer Gegenwart finstere Blicke zuwerfen, und er wird ein wenig unruhig werden, wenn ihr ihm nicht genügend Aufmerksamkeit zollt. Der nächste Punkt jedoch ist ein wenig kompliziert – hierbei müsst ihr aufpassen, dass ihr ihn auch richtig deutet. Das ist nämlich oftmals nicht so leicht zu erkennen.« Catriona stampfte weiter in der Paste herum. »Er sollte euch so mögen – sogar stolz auf euch sein – wie ihr seid. Er sollte nicht versuchen, euch zu ändern, oder …« Catriona machte eine vage Armbewegung.
    »Glauben, dass wir erst einmal ein paar Stunden Unterricht bei seiner Schwester nehmen müssten, um zu wissen, wie wir uns weiterhin zu benehmen hätten?«
    Catriona schaute Amanda an. »Exakt.« Amandas Stimme und das kriegerische Blitzen in ihren Augen ließen erahnen, dass sie mit diesem Thema bereits ihre Bekanntschaft gemacht hatte.
    »Der letzte Punkt, auf den ihr in eurem Falle, da möchte ich wirklich drauf dringen, ein besonderes Augenmerk legen solltet, ist der, wie seine Einstellung zu der Institution der Familie ist.« Catriona wollte gerade schon anfügen, dass sie diesem Thema überhaupt keine Beachtung geschenkt hatte – weil sie einfach nicht gewusst hatte, dass sie darauf achten sollte. Doch in ihrem Falle hatte ja Die Herrin ihre Heirat arrangiert – und Die Herrin hatte ein wachsames Auge auf sie gehabt. Catriona hielt einen Augenblick in ihrer Arbeit inne und betrachtete die Zwillinge. »Ihr seid in eine große und fest zusammenhaltende Familie hineingeboren worden und darin aufgewachsen – dieses Glück hat nicht jeder. Aber ihr würdet es sehr vermissen, und das Leben käme euch äußerst schwierig an, wenn der Mann, den ihr auserwählt, eure Familie nicht ebenfalls schätzen würde und die Institution der Familie als Ganzes, so wie ihr sie zu schätzen gelernt habt.«
    Zwei große, blaue Augenpaare blinzelten Catriona an; Catriona wusste genau, was sie in diesem Augenblick dachten. Familie? Sie waren sich gar nicht bewusst, wie sehr sie ihre Familie eigentlich schätzten – sie war einfach schon immer da gewesen, eine Konstante, die schon ihr ganzes Leben lang bestand; möglicherweise hatten sie die bis jetzt einfach als selbstverständlich hingenommen.
    »Hmmm.« Amanda legte die Stirn in Falten.
    »Und natürlich«, hob Catriona noch hervor, »muss jeder Gentleman, der eine von euch beiden heiraten möchte, auch den Spießrutenlauf durch eure Familie bestehen.«
    Nun verdrehten beide Mädchen die Augen.
    »Als ob wir das jemals vergessen könnten.«
    »Das war ja schon immer unsere Sorge«, sagte Amelia. »Was ist, wenn der Gentleman, den wir wollen, nicht die Inspektion durch die Familie übersteht?«
    Catriona lächelte und schaute wieder hinab auf ihre Paste. »Wenn derjenige, den ihr wollt, diese vier Kriterien erfüllt, dann denke ich, werden auch die Cynsters ihn mit offenen Armen empfangen.«

19
    Die Entscheidung ob der Frage der Genesung ihres Ehemannes war Catriona abgenommen worden; schon am nächsten Tag demonstrierte Richard seine vollständige Wiederherstellung eindringlich, indem er bereits eine ganze Stunde vor ihr am Frühstückstisch eintraf.
    Als Catriona an diesem Morgen, noch ganz erschöpft, ihre schweren Lider hob, hatte sie nämlich feststellen müssen, dass sowohl Richard – als auch die Morgendämmerung – schon längst verschwunden waren. Sofort war sie in den großen Speisesaal hinuntergeeilt. Dort wurde

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