Gezähmt von sanfter Hand
wieder einen Weg findest, um dich querzustellen«, zischte sie. Sie bückte sich, um ihm das Whiskyglas aus den Fingern zu nehmen. Sie wandte sich um und wollte es vorsichtig auf dem kleinen Beistelltisch abstellen. Als es mit der polierten Tischoberfläche in Berührung kam, war ein deutliches Klicken zu hören.
Erschrocken fuhr Catriona herum und musterte Richards Gesicht: Die schwarzen Wimpern zuckten. Dann schlug er die Augen auf und schaute sie an.
Catriona erstarrte. Ihre Gedanken standen still und der Atem stockte ihr in der Kehle.
Langsam begannen sich Richards Lippen zu kräuseln und wölbten sich dann zu einem betörenden Lächeln. »Ich hätte mir denken können, dass du einmal in meinen Träumen erscheinen würdest.«
Nun wagte Catriona wieder zu atmen. Sie richtete sich langsam auf und drehte sich vollends um, bis sie direkt vor ihm stand. Seine Augen waren ihren Bewegungen aufmerksam gefolgt, und als sich seine Lider weiter anhoben, konnte man deutlich erkennen, dass er unter Drogen stand. Seine von einem tiefen Blau umgebenen Pupillen waren riesig, sein Blick leicht glasig und verschwommen und nicht so durchdringend und intensiv wie sonst.
Sein verführerisches Lächeln, einladend und beschwörend, wurde noch strahlender. »So ist es richtig; die Hexe meiner Träume verfolgt mich bis in meine Träume.«
Er war wach, glaubte jedoch, er träumte. Catriona dankte Der Herrin – auf diese Weise konnte sie ihn ins Bett bekommen. Sie zwang sich, ihre vor Schreck ganz bleich und starr gewordenen Gesichtszüge zu entspannen, und erwiderte sein Lächeln. »Ich bin gekommen, um die Nacht mit dir zu verbringen.«
Sein Lächeln verwandelte sich plötzlich in ein spitzbübisches Grinsen. »Das ist normalerweise mein Text, aber unter diesen Umständen leihe ich ihn dir gerne mal aus.«
Er schien es allerdings nicht sonderlich eilig zu haben, sich aus dem Sessel zu erheben, sodass Catriona ihm ihre Hand entgegenstreckte. Sogleich hob er seinen über die Sessellehne hängenden rechten Arm, streckte ihn nach Catriona aus und ergriff ihre Finger; doch noch ehe sie Richard aus dem Sessel ziehen konnte, hatte er sie schon näher zu sich hingezogen. Dann ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern, er war heißer als das Feuer hinter ihrem Rücken.
»Du musst diesen Mantel da loswerden.«
Catriona zögerte nur eine Sekunde; jedes Widerwort könnte ihn wieder zur vollen Besinnung bringen. Lächelnd entwand sie ihm ihre Finger, ließ den nur locker sitzenden Morgenmantel von den Schultern gleiten und ihn an ihren Armen hinabrutschen.
Richards verschwommener Blick folgte dem Kleidungsstück, bis es auf den Boden fiel, und dann, langsam, sehr langsam, als ob er alle Zeit der Welt hätte, schweifte sein Blick wieder an ihrem Körper hinauf, liebkoste ihre Beine, ihre Oberschenkel, ihre Hüften und ihre Brüste. Als er schließlich ihr Gesicht erreichte, glühten Catrionas Wangen bereits wie Feuer.
Und das teuflische Glimmen in seinen Augen und sein unverhohlen lüsternes Lächeln waren ihr auch keine große Hilfe.
»Lecker. Geradezu zum Anbeißen«, urteilte er nonchalant.
Er betonte seine Worte so, als ob er mit dem Gedanken spiele, genau das zu tun. Sein Blick löste sich von Catrionas Gesicht, um nochmals hungrig über ihren Körper zu wandern – und plötzlich wurde Catriona bewusst, dass ihr dünnes Nachthemd im Schein des hinter ihr prasselnden Feuers durchsichtig war.
»Komm doch endlich ins Bett.« Auffordernd streckte sie Richard beide Hände entgegen.
Sein Blick immer noch auf ihrem Körper ruhend, hob Richard die Arme, seine Bewegungen waren langsam und irgendwie schwerfällig, als ob seine Glieder bleischwer wären. Er umfasste Catrionas Hände – dann blickte er zu ihrem Gesicht auf, und Catriona sah wieder das teuflische Lachen in seinen blauen Augen aufblitzen.
»Noch nicht.«
Dann zog er sie auf seinen Schoß.
Catriona war drauf und dran, aufzukreischen, schluckte den Schrei jedoch sogleich wieder herunter. Sie wollte sich wehren – und musste auch diesen Impuls unterdrücken. Laute Geräusche oder eine Rangelei konnten ihn aufwecken, und das hätte ihr gerade noch gefehlt. Sie setzte sich auf seinem Schoß zurecht und schaffte es, ihn anzuschauen. Seine Oberschenkel fühlten sich an wie feste Eichenstämme, seine Brust hingegen wie ein warmer Fels, als sie beide Hände darauf legte. Seine muskulösen Arme lagen schwer und entspannt um ihren Körper.
Sanft strich er mit seinen
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