Gezähmt von sanfter Hand
Finger wieder weg, spielten ein wenig herum, und kehrten dann zu derselben, äußerst empfindlichen Stelle zurück, und drückten abermals dagegen.
Hinter Catrionas Lidern flammte ein helles Licht auf. Und plötzlich begriff sie. Sie umklammerte seine Handgelenke – und fühlte unter ihren Fingern das verführerische Spiel von Sehnen und Muskeln unter seiner Haut, als er seine Finger erneut zwischen ihre Schenkel schob und die pulsierende kleine Knospe liebkoste – langsam und einfühlsam.
Catriona riss die Augen auf und sah geradewegs in Richards Gesicht. Leidenschaft und Erregung zeichneten sich darauf ab und ließen seine Züge scharf hervortreten. Aufs Äußerste erregt, war sein Blick fasziniert auf jene Stelle gerichtet, wo seine Hand zwischen ihren Schenkeln spielte.
Catriona konnte es einfach nicht fassen. »Du neckst mich? Auf diese Art?«
Richard sah sie an. Sein Blick war immer noch glasig, seine Augen wie schwarze Seen. Sollte in der Zwischenzeit überhaupt eine Änderung in seinem Bewusstseinszustand stattgefunden haben, so hatte sich die Wirkung der Drogen höchstens noch verstärkt. Dann lächelte er – sein jungenhaftes Lächeln. »Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, verzehre ich mich danach, in dir zu versinken – praktisch jede einzelne Minute, die ich in deiner Gegenwart verbracht habe, war ich erregt. In deiner Nähe zu sein, besonders, wenn du deine kecke Nase in die Luft recktest, war für mich die reinste Folter. Aber ich dachte mir, ehe ich meine Qualen lindere, gebe ich dir eine kleine Kostprobe deiner eigenen Magie.« Sein Lächeln wurde sanft, beinahe träumerisch. »Und was das hier anbetrifft« – wieder verstärkte er den Druck seiner Hand; Catriona rang nach Luft, in ihrem Kopf wirbelte es –, »so habe ich vor, dich noch wesentlich länger zu quälen.«
»Noch wesentlich länger?« Vollkommen ungläubig starrte Catriona ihn an und dachte darüber nach, was er noch nicht mit ihr angestellt hatte.
Richards Grinsen wurde noch breiter. »Wenn ich in dir bin, wird es sehr lange und langsam sein – die perfekte Folter für eine sexy Hexe.«
Catriona starrte ihn einfach nur an – was hatte sie da bloß angerichtet? Was hatte sie in Gang gesetzt? Richard träumte. Er träumte wirklich – Realität und Fantasie flossen nahtlos ineinander. Er wusste nicht, was er tat. Er merkte nicht, dass er ihr Angst machte, dass er sie zu weit trieb und sie viel zu viel auf einmal empfinden ließ. Er merkte nicht, dass sie real war.
Wenn er sie nicht bald ausfüllte, würde sie noch den Verstand verlieren. Er könnte sie doch einfach auf den Rücken legen und sie nehmen. Rasch. Sie konnte bereits spüren, wie ihre Leidenschaft wuchs, wie sie einem Lavastrom gleich durch ihre Adern rauschte, genauso, wie er es vorhergesagt hatte. Ihre inneren Feuer wüteten, und die flüssige Glut ließ sie dahinschmelzen. Sie sehnte sich verzweifelt nach Erlösung von dieser sinnlichen Qual.
Sie wollte ihn – jetzt, sofort und auf der Stelle. Es war ihr eigenes verzehrendes Verlangen, das ihr Angst machte, nicht seines.
Aber das wusste Richard ja nicht – und sie konnte es ihm auch nicht begreiflich machen. Sie wollte nicht betteln. Plötzlich stieg Panik in ihr auf, die sich auch auf ihrem Gesicht abgezeichnet haben musste, denn Richard runzelte plötzlich die Stirn. Die Bewegungen seiner Finger wurden langsamer, und er neigte leicht den Kopf und beobachtete aufmerksam ihr Gesicht. Dann blinzelte er einmal, zweimal – nun zeigte sich Verwirrung in seinen Zügen. »Was ist denn los?«
Catriona öffnete die Lippen – aber es kamen keine Worte heraus. Was sollte sie denn auch sagen? Was sollte sie ihm gestehen? Er war eindeutig betäubt, stand schlichtweg unter Drogen – er agierte nur noch aus einem Instinkt heraus. Doch welche Instinkte trieben einen Frauenhelden?
Ihre Blicke zu einem verschmolzen, befeuchtete sie ihre Lippen und wurde sich plötzlich des beachtlichen Risikos bewusst, das sie eingegangen war. Algaria hatte zwar noch versucht, sie zu warnen, doch Catriona hatte das einfach nicht begriffen. Sie hatte die Situation nicht mehr unter Kontrolle – und Richard ebenso wenig.
Was bedeutete, dass sie sich auf Gedeih und Verderb dem Willen eines sprichwörtlichen Weiberhelden ausgeliefert hatte, seinem wirklichen inneren Selbst, seinem wahren Charakter – und wie dieser Charakter aussah, wusste sie nicht.
Doch sie stand kurz davor, dies herauszufinden.
Instinktiv streckte sie die
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