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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gewöhnen, denn es war bereits ein Teil von ihm geworden.
    Richard schnitt eine Grimasse, warf die Bettdecke zurück, setzte sich auf und strich sich mit beiden Händen übers Gesicht. Er kannte sich zu gut, um nicht zu erkennen und zu akzeptieren, dass er sich niemals gänzlich von dieser magnetischen Anziehungskraft, dieser Macht der Leidenschaft, würde befreien können, dieser süchtig machenden Besitzgier, die ihn jedes Mal überkam, wenn er Catriona sah.
    Doch Richard wusste noch immer nicht, warum Catriona sich ihm hingegeben hatte. Irgendwann spät in der Nacht, als sie aus ihrer Ekstase erwacht waren und ihre ineinander verschlungenen Glieder voneinander gelöst hatten, als Catriona sich wortlos in seine Arme gekuschelt hatte, hatte Richard es einfach nicht mehr übers Herz gebracht, noch weiter in sie zu dringen. Er hatte Catriona nur noch liebevoll geküsst, sie so lange gestreichelt, bis sie schlief. Er hatte fest seine Arme um sie geschlossen und war dann irgendwann, glückselig und vollkommen befriedigt, selbst in den Schlummer hinübergeglitten.
    Er erhob sich aus dem Bett, reckte und streckte sich und verzog dabei das Gesicht zu einer Grimasse. In der kommenden Nacht würde er die Sache endgültig klären. Sobald Catriona wieder in seinen Armen lag. Heute gab es allerdings noch andere Dinge, die er tun musste.
    Denn morgen würde der Testamentsvollstrecker zurückkehren.
    Am Frühstückstisch wartete Richard auf Jamie. Als Richards Gastgeber schließlich eintrat, traf er auf Algaria, die gerade im Begriff war, hinauszugehen. Nachdem sie endlos lange darauf gewartet hatte, dass Catriona endlich erscheinen würde, hatte sie Richard einen finsteren Blick zugeworfen und war dann vom Tisch aufgestanden und entschlossenen Schrittes zur Tür gestrebt, um sich auf die Suche nach ihrer ehemaligen Schülerin zu machen.
    Richard beobachtete, wie Algaria sich entfernte – sie wusste offenbar genau, wo ihr Schützling die Nächte verbracht hatte –, und wandte sich schließlich Jamie zu.
    Dieser wirkte sorgenvoll und angespannt, ganz offensichtlich mitgenommen von der schwierigen Frage, wo die Familie eine neue Bleibe finden würde und wie sie nach dem morgigen Tag zurechtkommen sollten. Er schenkte Richard ein mattes Lächeln. »Kein sonderlich schöner Tag heute, fürchte ich.«
    Richard hatte noch nichts davon bemerkt und ging geistesabwesend über Jamies Bemerkung hinweg. »Jamie, ich habe da ein paar Fragen. Würde es Euch etwas ausmachen, sie mir zu beantworten?« Noch ehe Jamie sich erkundigen konnte, wie er ihm behilflich sein könne, deutete Richard matt auf Jamies Teller und hob seine Kaffeetasse. »Aber natürlich erst, wenn Ihr mit dem Frühstück fertig seid.«
    Am Frühstückstisch saßen auch Malcolm und einer von Jamies farblosen, nichts sagenden Schwägern – Richard jedoch hatte nicht vor, seine Pläne im Beisein der anderen auszuposaunen, vor allem nicht seiner Hexe. Sie wollte er persönlich von seinem Vorhaben in Kenntnis setzen. Heute Nacht. Darauf freute er sich schon und würde es nicht zulassen, dass ihm irgendjemand diesen Spaß verdarb.
    Jamie verzehrte rasch sein Frühstück. Kurz darauf verließ er mit Richard den Frühstücksraum und schlenderte durch die Eingangshalle. Dann blieb Jamie plötzlich stehen und schaute Richard fragend an. Dieser jedoch deutete zu Jamies Büro hinüber, und gemeinsam gingen sie in Richtung Korridor.
    »Ich wüsste gerne«, murmelte Richard, »was es mit diesen Briefen auf sich hat, die Ihr neulich erwähnt habt, welche Seamus wegen Catriona und ihrer Ländereien erhalten hatte. Ich habe mir nämlich so meine Gedanken darüber gemacht, warum Euer Vater wohl gewollt hat, dass ich Catriona heirate – und wenn ich herausbekommen könnte, worum genau er sich in Catrionas Interesse gekümmert hat, könnte das die Entscheidung für mich sicherlich erheblich leichter machen.«
    Jamie hob die Brauen und blinzelte leicht eulenhaft. »Ich verstehe.« Kurz vor seiner Bürotür blieb er abermals stehen; auch Richard hielt inne. Jamie räusperte sich. »Seid Ihr … äh … überlegt Ihr ernsthaft , ob Ihr …?«
    Richard verzog das Gesicht zu einer leichten Grimasse. »Ich spiele mit dem Gedanken, ja. Aber …« Er erwiderte Jamies forschenden Blick. »Wenn das bis zu Catriona durchdringt, wird unser aller Leben ein ganzes Stück anstrengender werden.«
    Jamie blinzelte abermals und straffte schließlich die Schultern. »Allerdings.« Und noch während Richard

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