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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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auf die kleine Hochzeitsgesellschaft richtete, die im Schutze des überdachten Friedhofstores bereits auf sie wartete.
    Sie waren mit zwei Kutschen gekommen. Die Abschiedszeremonie wurde durch den immer stärker werdenden Schneefall erheblich verkürzt, und nach einigen Minuten half Richard Catriona in die Kutsche hinein und stieg dann selbst ein. Jamie schloss von außen den Verschlag und trat einen Schritt zurück. Durch das Kutschenfenster warfen sich Richard und Jamie noch einmal einen Blick zu und Richard hob lächelnd die Hand zu einem kurzen Gruß. Auf Jamies Gesicht erschien ein breites Grinsen, und er erwiderte den Gruß.
    »Auf Wiedersehen!«
    »Viel Glück!«
    Schwerfällig setzte sich die Kutsche in Bewegung, und die eifrig winkende Hochzeitsgesellschaft fiel immer weiter zurück. Fest in seinen langen Mantel gewickelt, lehnte Richard sich zurück, streckte seine Beine aus und ließ seine Schultern gegen die Lederpolster sinken. Neben ihm schüttelte Catriona ihre Röcke aus und zog ihren Umhang eng um sich. Die Füße gegen einen heißen, in Flanell eingewickelten Ziegelstein gestemmt, lehnte sie den Kopf gegen die Polster und schloss die Augen.
    Die Kutsche rumpelte aus den Highlands heraus, und im Inneren breitete sich erwartungsvolles Schweigen aus.
    Richard sah keinen Anlass, dieses Schweigen zu brechen – während draußen die weiße Landschaft an ihnen vorüberzog, listete er im Geiste die Briefe auf, die er nun würde verfassen müssen. Den ersten – eine kurze Nachricht an Devil – hatte er schon geschrieben und mit Worboys vorausgeschickt, um sicherzugehen, dass Catriona und er in ihrer ersten richtigen gemeinsamen Nacht einen gewissen Komfort hatten. Devil von seinem veränderten Familienstand in Kenntnis zu setzen, war leicht gewesen; die gleichen Informationen auch Helena, Herzoginwitwe von St. Ives, zukommen zu lassen, würde dagegen wesentlich schwieriger werden. Abgesehen von allem anderen würde er ihr seine Neuigkeit in einer Art und Weise unterbreiten müssen, dass seine Stiefmutter nicht unmittelbar darauf auf der Türschwelle des Herrenhauses auftauchen würde, um Catriona in altehrwürdiger Art in der Familie Cynster willkommen zu heißen. O nein – er wollte erst einmal ein wenig Zeit haben – wollte, dass sie beide Zeit hatten –, um sich einzuleben und ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden.
    Um herauszufinden, wie sie sich künftig einander gegenüber verhalten wollten – und damit er lernen konnte, wie man mit einer Ehefrau mit magischen Kräften umging.
    Dies alles hatte eindeutig Vorrang. Helena würde also warten müssen.
    »Ich hoffe, wir kommen noch vor Einbruch der Dunkelheit beim Gasthof Zum Eber an.«
    Catriona blinzelte angestrengt in das wirbelnde Weiß hinaus. Richard musterte ihr Profil, und um seine Lippen begann es zu zucken. Er zwang sich, eine gelassene Miene aufzusetzen, und blickte geradeaus. »Wir werden diesmal im Engel absteigen.«
    »Oh?« Catriona wandte ihm erstaunt ihr Gesicht zu. »Aber …« Ihre Worte verhallten.
    Richard drehte den Kopf, und sein fragender Blick traf auf den ihren.
    »Na ja« – Catriona machte eine weit ausholende Geste –, »es ist nur so, dass Der Engel ein sehr vornehmes Haus ist.«
    »Ich weiß. Darum habe ich ja auch bereits Worboys vorausgeschickt, um dort Zimmer für uns zu reservieren.«
    »Das hast du getan?« Catriona starrte Richard an und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    Sein Gesichtsausdruck blieb entspannt. »Magst du Den Engel nicht?«
    »Das ist gar nicht der Punkt. Es ist nur so, dass ›vornehm‹ zumeist auch ›teuer‹ bedeutet.«
    »Ein Umstand, um den du dir keine Sorgen zu machen brauchst.«
    Catriona schnaubte verächtlich. »Das ist ja alles gut und schön, aber …«
    Richard bemerkte den Moment, in dem bei Catriona der Groschen fiel: Er sah, wie sich ihre Augen weiteten, als sie schließlich die luxuriöse Ausstattung seiner Kutsche bemerkte – das edle und geschmeidige Leder, das glänzende Messing –, sich an die Grauschimmel im Vierergespann erinnerte, an ihren Körperbau und die breiten Brustkörbe. Und schließlich begriff, was sie schon lange zuvor hätte erkennen können.
    Ihr Blick aus großen, erstaunten Augen schweifte wieder zu Richard. Sie öffnete die Lippen, stieß hastig einige Worte hervor und verschluckte sich fast. Sie räusperte sich, ließ sich gegen das Sitzpolster zurücksinken und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Bist du …?«
    »Sehr.« Richard genoss

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