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Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5

Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5

Titel: Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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recht.
    Chaotische, halbfertige Gedanken kreisten durch seinen Kopf, während er ans Fenster trat und grübelnd hinausblickte. Vielleicht war sein Argwohn Madeline gegenüber doch nicht so unangebracht wie er zwischenzeitlich dachte.
    Im Geiste stellte er eine Liste ihrer verdächtigen Handlungen zusammen. Ganz oben stand, dass sie ihn ähnlich seiner früheren Liebe zu betören versuchte. Aus welchen Gründen, konnte er nicht einmal erahnen.
    Trieben finanzielle Schwierigkeiten sie an? Sie hatte behauptet, dass sie den Familienschmuck nicht wollte, doch konnte er ihr glauben? Nachdem sie keinerlei Scheu gezeigt hatte, große Summen für ihre neue Garberobe auszugeben? Obgleich er sie zu Letzterem gedrängt hatte.
    Und dann ihre schuldbewusste Miene, als er sie unlängst überführte, in seinem Schreibtisch gestöbert zu haben.

    Rayne konnte nichts gegen die alarmierenden Bedenken machen, noch weniger gegen den Schmerz in seiner Brust. Und während er hin und her überlegte, gelangte er schließlich zu einer Antwort, die ihm die allerschlüssigste erschien: Madelines Bruder Gerard könnte der Grund sein.
    Sie hatte ihm erzählt, dass sie ihm die Belohnung schickte, die sie von Freddie bekam, also war Gerard offensichtlich in Geldnot.
    Ihr plötzliches Ja zu Raynes Antrag könnte einzig dem Zweck dienen, ihren Bruder vor einer finanziellen Katastrophe zu bewahren.
    Rayne erlebte ein niederschmetterndes Déjàvu. Camille hatte Geld gebraucht, um ihrer Familie die Flucht zu ermöglichen, und ihm deshalb vorgetäuscht, ihn zu lieben. Es war durchaus möglich, dass Madeline ihn ebenfalls hinterging, um ihrem Bruder zu helfen.
    War ihre Not groß genug, dass sie eine solche Intrige spann? Könnte sie sogar in irgendeiner Form mit Baron Ackerby verbündet sein?
    Wie auch immer, die Beweise gegen Madeline türmten sich aus lauter kleinen Ausreden auf, die jede für sich genommen harmlos wirkten.
    Es sollte ihn trotzdem nicht so sehr verstören, ermahnte Rayne sich.
    Also was war zu tun? Zunächst musste er natürlich ihre Motive ergründen. Er könnte ihr eine Falle stellen. Falls sie hinter dem Inhalt seines Safes her war, könnte er ihr verraten, wo sie den Schlüssel fand, und abwarten. Er konnte sie auch mittels Lügen dazu bringen, ihre Gründe offenzulegen. Warum sollte er sich schuldig fühlen, wenn Madeline selbst ihm fortwährend auswich?
    Heute Abend wollte sie ihn eindeutig verführen.
Zwar hatte er beabsichtigt, auf seine ehelichen Rechte zu verzichten, aber bei ihrer Einladung war er von solcher Lust ergriffen worden, dass er zusagte.
    Sollte sie ihn ruhig abermals in ihr Bett locken, denn je vehementer sie ihn umwarb, umso misstrauischer würde er.
    Und falls sie glaubte, ihr mysteriöses Ziel zu erreichen, indem sie ihn bezauberte, würde sie bald erkennen, dass sie mit dem Feuer spielte.

Fünfzehntes Kapitel
    Ach, Maman, trotz meiner Bemühungen scheint es mir nicht zu gelingen, Raynes Herz zu gewinnen!
    Mit größter Sorgfalt bereitete Madeline alles für eine weitere Verführung vor, diesmal in dem Salon neben ihrem Schlafzimmer. Sie ließ einen Tisch mit zwei Stühlen vor den Kamin stellen, daneben einen Beistelltisch mit einer Weinkaraffe und zwei Gläsern. Das Dinner sollte erst später serviert werden, weil Madeline plante, Raynes Leidenschaft zu ungekannten Höhenflügen zu verleiten.
    Sie wünschte sich sehnlichst, die Geliebte zu sein, die er sich erträumte. Abermals trug sie den grünen Morgenmantel aus schimmernder Seide, den Fanny Irwin ihr gegeben hatte. Es war ein weiches, feminines, romantisches Gewand, in dem Madeline sich hübsch fühlte, als könnte sie tatsächlich einen Mann wie ihren Gemahl erobern. Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch, als es an der Tür klopfte.
    Sie ließ Rayne herein und schloss die Tür hinter ihm. In seinem burgunderroten Brokatmorgenmantel, den schlichten Hosen und den Hausschuhen war er sehr informell gekleidet.
    Seine Schultern verspannten sich kaum merklich, als er sich im Zimmer umsah, was kein gutes Zeichen war. Draußen war es dunkel und regnerisch, aber drinnen vertrieb das knisternde Feuer die Oktoberkälte und mehrere kleine Lampen sorgten für matte, intime Beleuchtung.
    Rayne drehte sich zu Madeline um, und sie konnte
nicht die Spur eines Gefühls in seiner Miene ausmachen.
    »Ich hoffe, du bist nicht allzu hungrig«, begann sie unsicher. »Ich sagte Bramsley, dass ich später nach dem Dinner läuten würde, weil ich dachte, wir könnten zuerst

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