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Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5

Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5

Titel: Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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dieselben, die Madeline selbst ihrem Bruder machte, trotzdem klangen sie aus seinem Munde harscher. »Bisher hat Gerard nie gegen das Gesetz verstoßen, aber er ist verliebt, Rayne. Manchmal veranlasst Liebe die Menschen zu idiotischem Handeln.«
    »Und betrügerischem.«
    Sie wollte etwas erwidern, doch es schossen ihr heiße Tränen in die Augen.
    Damit Rayne sie nicht sah, wandte sie sich rasch ab und trat ans Fenster.
    »Falls du nach deinem Bruder Ausschau hältst, er wird wohl kaum durch den Vordereingang hereinkommen. «
    »Ich weiß«, murmelte Madeline. »Ich bat den Wirt, mir Bescheid zu geben, wenn Gerard hier ist.«
    »Und du denkst, er tut es?«

    Unwillkürlich blickte sie sich zu ihm um. »Ich habe ihn großzügig bezahlt.«
    »Gleichwohl könnte er dich hintergehen und Gerard warnen.«
    Rayne stand auf und schritt zur Tür.
    »Wo willst du hin?«, fragte sie erschrocken.
    »Ich spreche mit John James. Er kann den Wirt beobachten, so dass wir sofort erfahren, wenn dein Bruder sich nähert.«
    Dann war er fort.
    Madeline spürte, wie ein hilfloses Lachen in ihr anschwoll. Wie immer war Rayne ganz und gar Herr der Lage. Er war ein Ritter. Obwohl er sie des Betrugs und des Ehebruchs beschuldigte, wollte er sie beschützen – und ihren Bruder vielleicht auch. Was beruhigend wäre, würde sich nicht eine bleierne Verzweiflung auf ihre Brust legen.
    Solange Rayne draußen war, ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Erst als sie seine Schritte auf dem Korridor hörte, tupfte sie sich Augen und Wangen. Auf keinen Fall wollte sie vor ihm weinen. Er sollte nicht wissen, dass ihr das Herz brach.
    Bis Rayne wieder ins Zimmer kam, hatte sie sich weitestgehend gefasst. Sie war allerdings verwundert, als die Wirtsfrau hinter ihm ein Tablett mit Ale, Fleisch und Käse hereintrug.
    »Ich ließ uns Essen kommen«, erklärte Rayne.
    Mrs Pilling lächelte Madeline scheu zu, stellte das Tablett auf den Tisch, verneigte sich und ging. Als sie wieder allein waren, zog Rayne einen Stuhl für Madeline unterm Tisch hervor.
    »Komm, setz dich.«
    Sie sah ihn an.
    »Du solltest etwas essen«, sagte er.
    »Ich bin nicht hungrig.«

    Er zögerte, dann murmelte er »Nun gut«, setzte sich an den Tisch und füllte sich einen Teller. Von irgendwo hatte er sogar Zeitungen geholt, wie Madeline erst bemerkte, als er eine aufschlug und zu lesen begann. Natürlich hatte er reichlich Erfahrung darin, abzuwarten bis Operationen sein Eingreifen erforderten.
    Madeline konnte keinen Bissen essen, weil ihr kalt und heiß und übel war. Nicht zu vergessen, dass sie halb krank vor Sorge um Gerard war.
    Im Geiste schüttelte Madeline den Kopf. Zugegeben, sie ärgerte sich, dass Rayne so ruhig wirkte, aber er war eben ein ungewöhnlicher Mann. Gefahr war ihm nicht neu, und er kannte wohl keine Angst mehr. Die Schergen des Barons dürften ihn nicht schrecken …
    Plötzlich erstarrte Madeline. »Was ist, wenn Ackerbys Männer Gerard schon gefunden haben?«, fragte sie ängstlich.
    »Es wäre möglich«, sagte Rayne und blickte zu ihr auf. »Sollte dein Bruder bis zwei Uhr nicht hier sein, suchen wir ihn. Aber du überlässt Ackerbys Schergen mir, Madeline. Ich habe mit ihresgleichen weit mehr Erfahrung als du.«
    Madeline schwieg. Eigentlich war sie froh, dass er hier war und ihr beistand. So sehr sie sein Misstrauen schmerzte, tat es gut, nicht allein zu sein.
    Ihr fiel die letzte gemeinsame Nacht ein, als es zumindest einen Anschein von Leidenschaft zwischen ihnen gegeben hatte. Die beklemmende Stille nun war schlimmer als es Raynes vorherige Distanziertheit gewesen war.
     
    Für Madelines Gefühl verging eine endlose Stunde, bis endlich etwas geschah. Im Hof des Gasthauses
herrschte reger Betrieb, doch wie Rayne vorhergesagt hatte, war Gerard nirgends zu sehen.
    Dass etwas nicht stimmte, begriff Madeline, sowie Rayne die Zeitung beiseitewarf. Er sprang auf und eilte zur Tür, als sie schon Rufe hörte, die von irgendwo in dem Gasthof kamen.
    Der Lärm nahm zu, als Rayne die Tür aufriss.
    »Bleib hier!«, befahl er ihr, ehe er davonlief.
    Unten schien es einen Kampf zu geben, und Madelines Herz pochte schneller. Hastig nahm sie ihren Handbeutel auf, zog ihre Pistole heraus und rannte hinter Rayne her.
    Bis sie oben an der Treppe ankam, war er schon unten. Madeline blieb das Herz stehen, als sie sah, was unten vor sich ging. Drei grobschlächtige Männer attackierten ihren Bruder und James.
    Einer von ihnen hatte Gerard bei der Gurgel gepackt und

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