Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5
Brauen hoch. »Du warst eifersüchtig? «
»Ich war maßlos eifersüchtig.«
Erstaunt schüttelte sie den Kopf. »Noch niemals war ein Mann meinetwegen eifersüchtig.«
»Ich war es, und sehr. Deshalb war ich außer mir vor Zorn, als du heimlich nach Maidstone fuhrst. Ich
dachte, du wolltest dich zu einem Schäferstündchen mit Ackerby treffen.«
»Ich plante tatsächlich, ihn zu treffen, doch nicht aus den Gründen, die du annahmst. Ich versuchte, meinen Bruder zu retten.«
»Das weiß ich jetzt … aber zu der Zeit fürchtete ich, die Geschichte würde sich wiederholen. Es war absurd, dich mit meiner ersten Liebe zu vergleichen.«
Madeline sah ihn fragend an. »Was mich am meisten verletzte, war, dass du mir hinreichend misstrautest, um mich der Untreue zu beschuldigen.«
Das Bedauern in seinem Blick war unverkennbar. »Es tut mir leid, Liebste. Kaum schlugen meine Verdächtigungen Wurzeln, konnte ich nicht anders, als hilflos zuzuschauen, wie sie sich aneinander nährten. Und zu meiner Verteidigung darf ich anführen, dass es einige andere Gründe gab, weshalb ich begann, an dir zu zweifeln. Einer der hervorstechendsten war, dass du auf einmal zu einer vollkommen anderen Frau wurdest. Du fingst an, mich mit deinen weiblichen Listen zu betören, genau wie meine erste Liebe.«
Nun war es an Madeline, schuldbewusst dreinzublicken. »Du irrtest nicht, Rayne. Ich spielte absichtlich die Verführerin.«
»Warum?«
»Weil ich dich von Herzen liebte und mir wünschte, du würdest meine Liebe erwidern.«
Er sah sie streng an. »Du liebst mich?«
»Schon eine ganze Weile.«
Das Leuchten in seinen blauen Augen wurde noch intensiver. »Gott sei Dank«, murmelte er und drückte ihre Hand fester.
»Deshalb willigte ich ein, dich zu heiraten«, ergänzte Madeline. »Und deshalb versuchte ich so angestrengt, dich zu verführen. Welche Ironie des Schicksals!
Mit meinem Versuch, reizvoller zu werden, trieb ich dich bloß weiter von mir.«
Rayne lachte leise, widersprach indes. »Ich würde nicht sagen, du triebst mich weiter von dir. Je verführerischer du wurdest, umso mehr war ich dir ergeben. «
»Dann hast du mich ausgesprochen gut getäuscht.«
»Ich täuschte mich selbst nicht minder. Erst als ich von Daphne hörte, was meine Großmutter plante, erkannte ich meine Gefühle für dich. Und dann fürchtete ich, es könnte zu spät sein – dass du ihr Angebot annähmst, ehe ich eine Chance bekam, dich davon abzuhalten.«
»Ich hätte eine solche Entscheidung nicht einzig auf Lady Havilands Wort hin getroffen, Rayne. Ich wollte erst nach London fahren und dich sehen, aber ich wollte dich nicht in deinen Bemühungen stören, das Leben des Regenten zu retten. Das will ich nach wie vor nicht. Solltest du jetzt nicht in London sein?«
»Nein. Vorerst ist Prinny sicher.«
»Dann hast du die Verschwörung aufgedeckt?«
»Ja, vor einer Stunde ungefähr. Und hinterher ritt ich direkt her.«
»Ich wusste gleich, dass es dir gelingen würde, das Komplott zu vereiteln«, sagte Madeline bewundernd. Dann erschauderte sie, als ihr wieder einfiel, welchen Verdacht sie gehegt hatte. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich war zu erfahren, weshalb du Riverwood gemieden hast und dich so oft in London aufhieltst. Ich hatte Angst, du würdest eine Mätresse unterhalten.«
»Ich habe keine, Madeline.«
»Dennoch hast du es gestern angedeutet.«
»Es war grausam von mir. Kannst du mir jemals verzeihen?« Bei seinem Blick schmolz ihr das Herz.
»Natürlich.« Sie könnte Rayne alles vergeben, nachdem sie nun wusste, dass sie sein Herz gewonnen hatte.
Er legte einen Arm um ihre Schultern. »Seit ich dir begegnete, habe ich nicht einmal mehr an eine andere Frau gedacht.«
»Nein?«
»Nein, ehrlich nicht.«
Das Verlangen und die Zärtlichkeit, die sie in seinem Blick las, machte ihr Herz schneller pochen. Endlich würde er sie küssen, dachte Madeline in freudiger Erwartung.
Da waren seine Finger auch schon auf der Stelle an ihrem Hals, wo ihr Puls flatterte, und sein warmer Atem streichelte ihren Mund, bevor seine Lippen mit köstlich sanftem Druck die ihren berührten. Weich drang seine Zunge in ihren Mund und verwickelte ihre in einen sinnlichen Tanz.
Madeline stöhnte hilflos und tauchte beide Hände in sein seidiges Haar. Sein Kuss war sanft, magisch, bezaubernd. Verführerisch rieb seine Zunge über ihre.
Seine Liebkosung weckte jenes unersättliche Verlangen in ihr, das sie nur durch ihn kannte. Als
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