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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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bedeuten einem Mann nicht viel. Aber fütterst du ihn mit Brathähnchen, dann ist es um ihn geschehen.«
    Geschmeichelt schüttelte sie den Kopf. »Und ich dachte, ich könnte dir nie poetische Worte entlocken.«
    Sein Blick wanderte über ihr Gesicht, und zum ersten Mal in seinem Leben wünschte er, ganze Oden schreiben zu können. »Wünschst du dir Poesie, Grace?«
    »Ich will dich, Ethan. So, wie du bist.« Zufrieden seufzend schaute sie sich im Restaurant um. »Schenk einer Frau hin und wieder einen solchen Abend ...« Sie blickte ihn an und grinste. »Und es ist um sie geschehen.«
    »Abgemacht. Ich gehe sehr gern mit dir aus, Grace. Ich bin überall gern mit dir zusammen.«
    Sie verschränkte die Finger mit den seinen. »Vor langer, langer Zeit – zumindest scheint es sehr lange her zu sein – habe ich von romantischer Liebe geträumt, von Liebe wie aus dem Märchen. Aber jetzt ist es noch viel schöner, Ethan. Die Wirklichkeit ist schöner als alle Träume.«
    »Ich möchte, daß du glücklich bist.«
    »Wenn ich noch ein winziges bißchen glücklicher wäre,
müßte ich mich in zwei Personen aufspalten, um es auszuhalten.« Mit funkelnden Augen beugte sie sich zu ihm. »Und dann müßtest du dir überlegen, wie du mit zwei Frauen von meiner Sorte klarkommen solltest.«
    »Eine Grace reicht mir völlig. Möchtest du einen Spaziergang machen?«
    Ihr Herz weitete sich. Würde es jetzt passieren? »Ja. Ein Spaziergang wäre jetzt genau das richtige.«
    Die Sonne war beinahe untergegangen, als sie durch die ruhigen, bereits im Schatten liegenden Straßen schlenderten. Am Himmel, der in allen Farben leuchtete, ging der Mond auf. Kein Vollmond, bemerkte Grace, aber das spielte keine Rolle. Dafür war ihr Herz voll.
    Als er sie am Rand der Lichtinsel einer Straßenlaterne in die Arme schloß, schmolz sie unter dem innigen Kuß geradezu dahin.
    Sie war verändert, dachte Ethan wieder, während der Kuß immer leidenschaftlicher wurde. Sie fühlte sich weicher an, warmer, nachgiebiger, und er spürte das leichte Zittern, das durch ihren Körper lief.
    »Ich liebe dich, Grace.«
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, so daß ihre Stimme schwankte. Über ihnen flammten Sterne auf, strahlend weiße Lichtpunkte. »Ich liebe dich auch, Ethan.« Sie schloß die Augen und hielt in Erwartung seiner ersehnten Frage den Atem an.
    »Wir sollten uns auf den Heimweg machen.«
    Sie öffnete überrascht die Augen. »Oh ... Ja.« Dann stieß sie die Luft aus. »Ja, du hast recht.«
    Wie dumm von mir, dachte sie, als sie zu seinem Transporter gingen. Ein so behutsamer, gründlicher Mann wie Ethan würde ihr nicht an einer Straßenecke in Princess Anne einen Heiratsantrag machen. Er würde warten, bis sie zu Hause waren, bis Julie gegangen war und sie nach Aubrey gesehen hatte.

    Er würde warten, bis sie allein waren, ungestört, in vertrauter Umgebung. Natürlich, so war’s. Deshalb lächelte sie ihn an, als er den Motor anließ. »Es war ein wundervolles Essen, Ethan.«
     
    Der Mond schien, so wie sie es sich vorgestellt hatte. Das Licht fiel durchs Fenster herein und strahlte über Aubrey in ihrem Bettchen. Ihre Kleine hatte schöne Träume, dachte Grace. Und wie glücklich sie alle erst morgen früh wären, wenn sie den nächsten Schritt zu dem Ziel getan hatten, in einer Familie vereint zu seien.
    Aubrey liebte ihn bereits, dachte Grace, als sie ihrer Tochter übers Haar strich. Noch vor kurzem war sie entschlossen gewesen, ihr Kind allein großzuziehen. Jetzt nicht mehr. Ethan würde ihrer Tochter ein Vater sein, ein liebevoller Vater, der sie hüten würde wie seinen eigenen Augapfel.
    Eines Tages könnten sie Aubrey gemeinsam ins Bett bringen. Eines Tages könnten sie vor einem Kinderbett stehen und über den Schlaf eines anderen Kindes wachen. Mit Ethan würde sie die schlichte Freude eines solchen Augenblicks gerne teilen – diesen stillen Moment in der von Mondlicht erhellten Dunkelheit, wenn man sein Kind sicher und wohlbehalten im Bett liegen sah.
    Er hatte ihnen so vieles zu geben, dachte sie. Und sie natürlich ihm.
    Ein Mann wie Ethan würde das erste Flattern des neuen Lebens in seinem Herzen spüren, so wie sie es in ihrem Bauch spürte. Das wußte sie genau, und sie würden nicht nur diesen, sondern eine ganze Fülle solcher wunderbarer Momente teilen.
    Leise ging sie ins Wohnzimmer. Ethan stand an der Fliegentür und blickte nach draußen. Einen Moment lang geriet sie in Panik. Er ging doch nicht schon? Er

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