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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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forderte Aubrey.
    Schätzchen, ich habe meinen Badeanzug nicht mitgebracht.« Doch sie wagte sich ein Stück weiter vor, bis das Wasser um ihre Knie spielte, damit Aubrey nach Herzenslust planschen konnte.
    »Grace! Grace! Guck mal!«
    Aufmerksam blinzelte Grace gegen die Sonne und beobachtete, wie Seth Anlauf nahm und vom Steg sprang. Er zog Knie und Arme an und fiel wie ein Stein ins Wasser, so daß eine glitzernde Fontäne aufspritzte, die sie von Kopf bis Fuß durchnäßte.
    »Eine Kanonenkugel«, verkündete er stolz, als er wieder auftauchte. Dann grinste er. »Mensch, du bist ja ganz naß geworden.«
    »Seth, hol mich.« Aubrey streckte die Ärmchen aus. »Hol mich.«
    »Geht nicht, Aub. Ich muß noch ein paar Kanonenkugeln abschießen.« Als er davonschwamm, um sich den anderen Jungen anzuschließen, begann Aubrey zu schniefen.
    »Er kommt später zurück und spielt mit dir«, versicherte Grace ihr.
    »Jetzt!«
    »Bald.« Um abzuwenden, was sich nach ihrer Erfahrung zu einem ausgewachsenen Wutanfall hochsteigern konnte, warf Grace die Kleine in die Luft und fing sie auf, bevor sie im Wasser landete. Sie ließ sie eine Weile paddeln und
planschen, dann gab sie sie frei und kaute nervös auf ihrer Unterlippe, während Aubrey ihre Freiheit genoß.
    »Ich schwimme, Mama.«
    »Das sehe ich, Kleines. Du bist eine gute Schwimmerin. Aber bleib schön in meiner Nähe.«
    Wie Grace erwartet hatte, wurde die Kleine schließlich von der Mischung aus Sonne, Wasser und Aufregung müde. Als Aubrey blinzelte und die Augen aufriß, wie sie es immer tat, wenn sie gegen den Schlaf kämpfte, zog Grace sie an sich. »Holen wir uns was zu trinken, Aubrey?«
    »Schwimmen.«
    »Wir schwimmen gleich noch ein bißchen. Aber ich habe Durst.« Grace hob sie hoch und stellte sich schon mal auf den Kampf ein, der folgen würde.
    »Was hast du denn da gefangen, Grace? Eine Nixe?«
    Mutter und Tochter blickten zur feuchten Uferböschung und sahen Ethan dort stehen.
    »Die ist aber wirklich hübsch«, sagte er und lächelte Aubrey trotz ihrer aufsässigen Miene an. »Darf ich sie mal nehmen?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht.« Sie beugte sich zu Aubreys Ohr. »Er hält dich für eine Nixe.«
    Aubreys Unterlippe zitterte zwar, aber sie hatte fast schon vergessen, warum sie jetzt weinen wollte. »So wie Arielle?«
    »Ja, so wie Arielle in dem Film.« Sie wollte aus dem Wasser steigen, und plötzlich war Ethans Hand da, die sich fest um die ihre schloß. Als sie ihr Gleichgewicht wiederfand, nahm er ihr Aubrey ab.
    »Schwimmen«, sagte sie ziemlich kläglich zu ihm, dann lehnte sie den Kopf an seinen Hals.
    »Ich hab’ dich schwimmen sehen.« Sie fühlte sich kühl und naß an, als sie sich an ihn kuschelte. Er griff wieder nach Grace’ Hand und zog sie auf ebenes Gelände. Diesmal
verflocht er seine Finger mit den ihren. »Sieht so aus, als hätte ich es mit zwei Nixen zu tun.«
    »Sie ist müde«, sagte Grace leise. »Dann wird sie manchmal gereizt. Sie ist ganz naß«, fügte sie hinzu und wollte Aubrey wieder nehmen.
    »Ihr geht’s prima.« Er gab ihre Hand nur frei, um über Grace’ feuchtes, glänzendes Haar zu streichen. »Du bist auch naß.« Dann legte er den Arm um ihre Schultern. »Laß uns eine Weile in die Sonne gehen.«
    »In Ordnung.«
    »Vielleicht vorn ums Haus herum«, schlug er vor und lächelte, als Aubrey einnickte und ihr regelmäßiger Atem über seine Haut strich. »Wo nicht so viele Leute sind.«
    Überrascht und erfreut beobachtete Carol Monroe, wie Ethan mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin davonging. Mit weiblichem Scharfblick sah sie mehr in ihnen als einen Nachbarn und Freund, der mit einer Nachbarin und Freundin einen Spaziergang machte. Spontan zog sie ihren Mann am Arm und lenkte ihn von dem Hufeisenwerfen ab, in das er völlig vertieft war.
    »Einen Moment noch, Carol. Junior und ich stehen in dieser Runde dicht vor dem Sieg.«
    »Schau mal, Pete. Schau dir das an. Grace geht mit Ethan.«
    Leicht verärgert schaute er sich um und zuckte die Schultern.
    »Na und?«
    »Er geht mit ihr, du Blödmann.« Sie sagte es gereizt, aber auch liebevoll. »Sie sind ein Paar.«
    »Ein Paar?« Er schnaubte und wollte sich wieder dem Spiel zuwenden – Carol kam manchmal weiß Gott auf die verrücktesten Ideen. So wie damals, als sie wild entschlossen gewesen war, an einer Kreuzfahrt zu den Bahamas teilzunehmen. Als könnte er nicht zu jeder Tages – und Nachtzeit in seinem eigenen Hinterhof einen Segeltörn
machen. Aber

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