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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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»Ich aber nicht.«
    Grace lachte nur, ging jedoch ins Haus zurück, um sie allein zu lassen.
    »Du solltest nicht so mit ihr flirten«, murmelte Ethan.
    »Ich flirte schon seit vielen Jahren so mit ihr.« Phillip schälte sich aus seiner von der Arbeit fleckigen Jeans, froh, sie endlich loszusein.

    »Jetzt ist nicht früher.«
    »Wie bitte?« Phillip wollte seine seidenen Boxershorts ausziehen, fing jedoch Ethans Blick auf. »Oh ... Nanu, nanu. Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    »Ich habe gar nichts zu sagen.« Da Grace jetzt im Haus war und er sich nicht vorstellen konnte, daß sie am Fenster spionierte, zog er sein Shirt aus.
    »Mir hat es immer ihre Stimme angetan.«
    »Hm?«
    »Sie ist so heiser und rauchig«, fuhr Phillip fort. Es machte ihm diebischen Spaß, Ethan zu provozieren. »Tief, weich und sexy.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen zog Ethan seine Arbeitsstiefel aus. »Vielleicht solltest du nicht so genau hinhören.«
    »Was soll ich denn tun? Kann ich was dafür, wenn ich ein so scharfes Gehör habe? Und scharfe Augen ebenfalls«, fügte er hinzu, während er schnell die Entfernung zwischen ihnen abschätzte. »Soweit ich sehe, ist der Rest von ihr auch nicht übel. Vor allem ihr Mund – voll, schön geschwungen, ungeschminkt. Sehr verlockend, wenn du mich fragst.«
    Ethan atmete tief durch, während er aus seiner Jeans stieg. »Versuchst du, mich zu reizen?«
    »Ich tue mein Bestes.«
    Ethan taxierte ihn. »Willst du mit dem Kopf oder mit den Füßen zuerst rein?«
    Phillip grinste fröhlich. »Ich wollte dich gerade dasselbe fragen.«
    Beide warteten kurz ab, dann gingen sie aufeinander los. Begleitet von Seth’ lauten Anfeuerungsrufen, setzten sie ihren Ringkampf schließlich im Wasser fort.
    O Gott, dachte Grace, die am Fenster spionierte. O Gott. Hatte sie jemals zwei besseraussehende Männer beobachtet. Eigentlich hatte sie nur ganz kurz hinschauen wollen.
Ein winzigkleiner, völlig harmloser Blick, mehr nicht. Aber dann hatte Ethan sein Shirt ausgezogen und ...
    Ach, was soll’s – sie war schließlich keine Heilige. Und was schadete es schon, jemanden einfach nur mal zu betrachten?
    Er war so perfekt, innerlich wie äußerlich. Himmel, wenn sie ihn doch nur noch einmal fünf Minuten für sich hätte, könnte sie als glückliche Frau sterben. Vielleicht bekam sie ja auch noch eine zweite Chance, da sie ihm nicht völlig gleichgültig zu sein schien – er hatte es selbst gesagt.
    Als er seine Lippen auf die ihren gepreßt hatte und mit den Händen über ihren Körper geglitten war, hatte von Gleichgültigkeit keine Rede sein können.
    Hör auf, befahl sie sich und trat vom Fenster zurück. So würde sie nur eines erreichen – daß sie völlig durchdrehte. Dabei wußte sie genau, wie sie ihre geheimen Bedürfnisse und Wünsche neutralisieren konnte, und zwar, indem sie arbeitete, bis sie von selbst vergingen.
    Aber wer hätte es ihr verdenken können, daß sie sich nur mit Mühe konzentrieren konnte, als sie sich an die Zubereitung des Essens machte?
     
    Als Phillip hereinkam, kühlten die Kartoffeln für den Salat schon aus und das Hähnchen briet in der Pfanne. Das Image des verschwitzten Arbeiters hatte er abgelegt und war jetzt wieder der glatte, gepflegte, lässige Weltmann. Er zwinkerte ihr zu. »Riecht himmlisch hier drinnen.«
    »Ich habe extra mehr gemacht, damit ihr morgen was davon zum Mittagessen mitnehmen könnt. Leg deine Sachen einfach in die Waschküche, ich kümmere mich gleich darum.«
    »Ich weiß nicht, wie wir jemals ohne dich zurechtkommen sollten.«
    Sie biß sich auf die Unterlippe. Hoffentlich dachten alle so. »Ist Ethan noch im Wasser?«

    »Nein, er und Seth machen irgendwas mit dem Boot.« Phillip ging zum Kühlschrank und holte eine Flasche Wein heraus. »Wo steckt Aubrey denn heute?«
    »Bei meiner Mutter. Sie hat übrigens gerade angerufen, weil sie die Kleine noch länger bei sich behalten will. Ich schätze, demnächst werde ich ihr den Gefallen tun und sie über Nacht bei ihr lassen.« Sie schaute verständnislos auf das Glas mit dem eisgekühlten goldenen Wein, das er ihr darbot. »Oh, danke.« Mit Wein kannte sie sich so gut wie gar nicht aus, aber sie trank dennoch einen Schluck, weil er es von ihr erwartete. Dann hob sie die Brauen. »Schmeckt ganz anders als das Zeug drüben im Pub.«
    »Das möchte ich auch meinen.« Was drüben im Shiney’s auf den Namen Wein hörte, war nach seiner Einschätzung gerade mal einen Handbreit von

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