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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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Pferdepisse entfernt. »Wie läuft’s da denn so?«
    »Prima.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit den Hähnchen zu, und fragte sich, ob Ethan den Zwischenfall von neulich wohl erwähnt hatte. Eher unwahrscheinlich, dachte sie, als Phillip nicht nachhakte. Daher entspannte sie sich wieder und ließ sich von ihm während der Arbeit unterhalten.
    Er hatte stets irgendwelche Anekdoten auf Lager und redete völlig locker und ungezwungen mit ihr. Dabei war er ein sehr gescheiter, erfolgreicher Mann, der sich in der Großstadt so wohl fühlte wie ein Fisch im Wasser. Aber nie gab er ihr das Gefühl, unerfahren oder dumm zu sein. ohne sie platt anzumachen, sorgte er dafür, daß sie sich anziehend und feminin vorkam.
    Deshalb funkelten Grace’ Augen und sie lächelte, als Ethan hereinkam. Phillip saß da und trank seinen Wein, während sie letzte Hand an die Zubereitung des Essens legte.
    »Ach, das hast du bloß erfunden.«
    »Ich schwöre, es ist wahr.« Grinsend hob Phillip die
Hand zum Schwur. »Der Klient besteht darauf, daß die Gans als Werbeträger auftritt, also schreiben wir brav einen Text für sie. Goose Creek Jeans – dein Federkleid für den Alltag.«
    »Das ist der albernste Spruch, den ich je gehört habe.«
    »Hey.« Phillip prostete ihr zu. »Wart’s nur ab, sie werden reißenden Absatz finden. Aber jetzt muß ich noch ein paar Anrufe erledigen.« Er stand auf und ging um den Tisch herum, um ihr einen Kuß zu geben – und um Ethan auf die Palme zu bringen. »Danke, daß du uns so gut fütterst, Schatz.«
    Pfeifend schlenderte er hinaus.
    »Kannst du dir vorstellen, daß man seinen Lebensunterhalt damit verdient, alberne Sprüche für eine Gans zu schreiben?« Amüsiert schüttelte Grace den Kopf, während sie die Schüssel mit dem Kartoffelsalat in den Kühlschrank stellte. »So, es ist alles fertig, also könnt ihr essen, wenn ihr Hunger habt. Eure Sachen stecken im Trockner. Wenn sie fertig sind, solltet ihr sie lieber nicht drin liegenlassen, sonst sind sie später ganz verknittert.«
    Während sie sprach, ging sie durch die Küche und schaffte hier und da Ordnung. »Ich würde ja warten und sie für euch zusammenfalten, aber ich bin schon ein bißchen spät dran.«
    »Ich fahre dich nach Hause.«
    »Das wäre nett. Am Montag hole ich den Wagen ab, aber bis dahin ...« Sie hob die Schultern und überzeugte sich mit einem letzten Blick in die Runde, daß sie alles erledigt hatte. Dennoch spähte sie auf dem Weg zur Haustür noch einmal prüfend in jede Ecke und jeden versteckten Winkel.
    »Wie kommst du später zur Arbeit?« wollte Ethan wissen, als sie in seinem Transporter saßen.
    »Julie bringt mich hin. Und Shiney fährt mich höchstpersönlich nach Hause.« Sie räusperte sich. »Als ich ihm erzählt habe, was neulich nachts passiert ist, war er außer
sich. Nicht wütend auf mich, sondern außer sich, weil so etwas passieren konnte. Er war drauf und dran, sich Steve zur Brust zu nehmen, aber unter den Umständen ... Übrigens haben sie einen Jungen bekommen. Achteinhalb Pfund schwer. Sie wollen ihn Jeremy nennen.«
    »Hab’ ich schon gehört«, lautete Ethans Kommentar.
    Sie holte tief Luft, um Mut zu schöpfen. »Was passiert ist, Ethan, ich meine, hinterher ...«
    »Dazu habe ich dir was zu sagen.« Er hatte es sich sorgfältig zurechtgelegt, Wort für Wort. »Ich hätte nicht wütend auf dich werden dürfen. Du hattest Angst, und ich habe dich auch noch angebrüllt statt mich richtig um dich zu kümmern.«
    »Ich wußte, daß du im Grunde nicht wütend auf mich warst. Es war nur ...«
    »Laß mich ausreden«, sagte er, schwieg jedoch, bis er in ihre Einfahrt gebogen war. »Ich hatte kein Recht, dich so zu berühren. Ich hatte mir geschworen, es niemals zu tun.«
    »Ich wollte es doch.«
    Obgleich sich bei ihren Worten sein Magen zusammenzog, schüttelte er den Kopf. »Es wird nie wieder vorkommen. Ich habe meine Gründe dafür, Grace, gute Gründe. Du kennst sie nicht, und du würdest es nicht verstehen.«
    »Ich kann es ja wohl auch schlecht verstehen, wenn du mir nicht erzählst, worum es geht.«
    Er würde ihr auf keinen Fall erzählen, was er getan hatte oder was ihm angetan worden war. Und was, wie er befürchtete, in seinem Innern lauerte, um plötzlich hervorzubrechen wie ein wildes Tier, wenn er den Käfig nicht fest verschlossen hielt. »Das geht nur mich etwas an.« Er wandte sich ihr zu, weil er es sagen mußte, während er ins Gesicht sah. Sonst hätte es keinen Wert. »Ich

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