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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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Zeugnis steht.«
    »Einser«, murmelte Seth mit vollem Mund, da er von einem Schenkel abgebissen hatte. Cam hustete.
    »Ausschließlich?«
    »Ja – na und?«

    »Sie wird begeistert sein. Willst du noch mehr Punkte bei ihr sammeln?«
    Seth hob wieder eine Schulter und kniff die Augen zusammen. Er überlegte angestrengt, um was man ihn bitten könnte, um der einzigen Frau im Haus eine Freude zu machen. »Kommt drauf an.«
    »Zieh das Fußballtrikot an. Sie hat eine halbe Stunde gebraucht, um es auszusuchen. Maximale Punktzahl, wenn du es gleich an dem Abend, an dem sie es dir gibt, trägst.«
    »Ja?« So was Leichtes, dachte Seth und grinste vergnügt. »Dann schätze ich, daß ich ihr den Gefallen tun werde.«
     
    »Das Trikot hat ihm wirklich gefallen«, sagte Anna, als sie den Inhalt eines der Koffer ordentlich verstaute. »Und das Buch auch. Ich bin so froh, daß wir an das Buch gedacht haben.«
    »Ja, er hat sich gefreut.« Cam war der Meinung, daß es immer noch früh genug war, wenn sie am nächsten Tag, sogar erst im nächsten Jahr auspackten. Außerdem gefiel es ihm, sich auf dem Bett auszustrecken und ihr dabei zuzusehen  – seiner Frau zuzusehen, dachte er zufrieden –, wie sie geschäftig durchs Zimmer eilte.
    »Er hat sich nicht steif gemacht, als ich ihn umarmt habe, das ist ein gutes Zeichen. Und seine Interaktion mit Ethan und Phillip ist ungezwungener, natürlicher als noch vor ein paar Wochen. Bestimmt hat er sich darauf gefreut, dich wiederzusehen. Von mir fühlt er sich ein wenig bedroht. Ich verändere die Dynamik, die sich hier entwickelt hat, genau an dem Punkt, an dem er sich allmählich daran gewöhnt hatte. Daher wartet er ab und beobachtet uns. Aber das ist nur gut so. Es bedeutet, daß er sich hier zu Hause fühlt. Ich bin der Eindringling, der von außen kommt.«
    »Miß Spinelli?«
    Sie wandte den Kopf und zog eine Braue hoch. »Für dich immer noch Mrs. Quinn, Freundchen.«

    »Warum schaltest du die Sozialarbeiterin nicht mal bis Montag ab?«
    »Kann ich nicht.« Sie holte einen ihrer neuen Schuhe aus einem Karton und betrachtete ihn wohlgefällig. »Die Sozialarbeiterin ist sehr zufrieden mit der Entwicklung in diesem speziellen Fall. Und Mrs. Quinn, die brandneue Schwägerin, ist entschlossen, Seth’ Vertrauen zu gewinnen, und vielleicht sogar seine Zuneigung.«
    Sie legte den Schuh wieder in den Karton zurück und überlegte, wann sie Cam wohl bitten sollte, ihren Kleiderschrank zu vergrößern. Sie wußte genau, was ihr vorschwebte, und er hatte geschickte Hände. Nachdenklich betrachtete sie ihn. Sehr, sehr geschickte Hände.
    »Ich denke, ich könnte den Rest auch morgen auspacken.«
    Er lächelte träge. »Ja, das denke ich auch.«
    »Obwohl ich deswegen Gewissensbisse habe. Grace hat alles so tadellos aufgeräumt.«
    »Warum kommst du nicht hier herüber? Dann arbeiten wir gemeinsam an den Gewissensbissen.«
    »Ja, warum eigentlich nicht?« Sie ließ den Schuhkarton fallen und warf sich lachend auf ihn.
     
    »Das Ding macht sich allmählich.«
    Cam betrachtete das Boot. Es war kaum sieben Uhr morgens, aber seine innere Uhr war noch auf Rom eingestellt. Da er selbst früh aufgewacht war, hatte er nicht eingesehen, warum seine Brüder den Tag verschlafen sollten.
    Daher standen die Quinns jetzt im grellen Licht der Bootswerkstatt und überlegten, wie es weitergehen sollte. Seth ahmte die Haltung der Männer nach – die Hände in den Taschen, die Beine weit gespreizt, ernstes Gesicht.
    Es würde das erste Mal sein, daß sie alle vier zusammen an dem Boot arbeiteten, und er war schrecklich aufgeregt.
    »Ich hab’ mir gedacht, daß du unter Deck anfangen
könntest«, begann Ethan. »Phillip schätzt, daß wir vierhundert Stunden brauchen, um die Kabine auszubauen.«
    Cam schnaubte. »Das schaffe ich schneller.«
    »Sorgfalt«, warf Phillip ein, »ist viel wichtiger als Schnelligkeit.«
    »Ich kann es schnell und sorgfältig machen. Der Kunde wird diese kleine Schönheit in weniger als vierhundert Stunden unter Segel setzen und die Kombüse mit Champagner und Kaviar vollpacken können.«
    Ethan nickte. Da Cam einen zweiten Kunden aufgetrieben hatte, der ein Boot zum Sportfischen haben wollte, hoffte er nur, daß die Kalkulation stimmte. »Dann laßt uns an die Arbeit gehen.«
    Die Arbeit lenkte ihn von Dingen ab, an die zu denken er keine Zeit hatte. Man mußte höllisch aufpassen, wenn man die Drehbank benutzte – falls man Wert auf seine Hände legte. Ethan drehte das

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