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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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schmutzige Geschirr und die schmutzige Wäsche bis zur Decke stapelt? Halten Sie mich für so minderbemittelt?«
    »Nein, ich ...« Der Anflug eines Lächelns spielte um Grace’ Lippen. »Ich habe wie eine Blöde geschuftet, damit Sie es bemerken.«
    »Na gut.« Anna stieß die Luft aus. »Warum setzen wir uns dann nicht und fangen noch mal von vorn an?«
    »Gern. Tut mir leid.«

    »Was denn?«
    »All die gemeinen Dinge, die ich in den letzten Tagen über Sie gedacht habe.« Als sie sich am Tisch niederließ, grinste sie. »Ich hatte ganz vergessen, wie gern ich Sie mag.«
    »Ich bin hier hoffnungslos in der Minderzahl, Grace. Und ich habe die Unterstützung einer anderen Frau bitter nötig. Ich weiß ja nicht mal genau, wie man einen so großen Haushalt führt, und da ich hier die Außenseiterin bin...«
    »Sie sind doch keine Außenseiterin.« Erschrocken schüttelte Grace den Kopf. »Sie sind Cams Frau.«
    »Und Sie sind schon viel länger ein Teil seines Lebens, des Lebens aller Quinns, als ich.« Sie hob die Hände und lächelte. »Lassen Sie uns nur eins klarstellen, damit wir es ein für allemal abhaken können. Was Sie hier gemacht haben und machen, findet meine volle Zustimmung. Ich bin Ihnen dankbar, weil ich mich auf meine Ehe konzentrieren kann – und auf meinen Job –, wenn Sie mir den Rücken freihalten. Ist das soweit angekommen?«
    »Ja.«
    »Und da mein Instinkt mir sagt, daß Sie ein netter, verständnisvoller Mensch sind, will ich Ihnen offen gestehen, daß ich in viel größerem Maß auf Sie angewiesen bin, als Sie auf mich. Ich bin Ihnen sozusagen auf Gnade und Ungnade ausgeliefert.«
    Grace prustete los. Auf ihren Wangen erschienen kleine Grübchen. »Ich glaube, es gibt nichts, was Sie nicht allein schaffen könnten.«
    »Das mag schon sein, aber ich lege es nicht darauf an, mich als Wonderwoman zu beweisen. Lassen Sie mich um Himmels willen nicht mit all diesen Männern allein!«
    Grace nagte an ihrer Unterlippe. »Wenn Sie das Sofa im Wohnzimmer neu beziehen lassen, brauchen Sie auch neue Vorhänge.«

    »Ich hatte an Chintz gedacht.«
    Sie lächelten einander in stillem Einvernehmen an.
    »Mama! Ich muß Pipi!«
    »Oh.« Grace sprang auf und hob die auf und ab hüpfende Aubrey auf den Arm. »Wir sind gleich wieder da.«
    Anna lachte leise, dann stand sie ebenfalls auf, zog ihre Jacke aus und machte sich an die Zubereitung ihrer Sauce. Diese Art zu kochen – die vertraute, bewährte Art – entspannte sie und machte ihr Spaß. Außerdem glaubte sie dadurch bei den Quinn-Männern Punkte sammeln zu können, wenn diese nach Hause kamen.
    Es freute sie, daß sie das Fundament zu einer freundschaftlichen Beziehung mit Grace gelegt hatte. Sie wollte den Vorteil nutzen, den das Leben in Kleinstädten und auf dem Land bot – Nachbarn. Einer der Gründe, warum sie sich in Washington immer so rastlos gefühlt hatte, war der fehlende Bezug zu den Menschen, die rings um sie lebten und arbeiteten. Als sie dann nach Princess Anne zog, hatte sie dort einen Teil der gutnachbarlichen Atmosphäre wiedergefunden, mit der sie in dem alten Wohnviertel ihrer Großeltern in Pittsburgh aufgewachsen war.
    Und nun hatte sie die Chance, dachte sie, sich mit einer Frau anzufreunden, die sie bewunderte und deren Gesellschaft ihr Freude bereiten würde.
    Als Grace und Aubrey wieder hereinkamen, lächelte sie. »Man hört ja so einiges darüber, daß Toiletten-Training für alle Beteiligten ein Alptraum sein soll.«
    »Es gibt gute und weniger gute Tage.« Grace drückte Aubrey kurz, bevor sie sie hinunterließ. »Aber Aubrey ist so ein liebes Mädchen, nicht wahr, Schätzchen, bist du doch?«
    »Ich hab’ nicht in die Hose gemacht. Ich kriege eine Münze fürs Sparschwein.«
    Während Anna zu lachen begann, verzog Grace gespielt verzweifelt das Gesicht. »Bestechung funktioniert immer.«
    »Der Zweck heiligt die Mittel.«
    »Ich sollte allmählich gehen.«
    »Haben Sie es eilig?«
    »Eigentlich nicht.« Grace warf vorsichtshalber einen Blick auf die Küchenuhr. Nach ihrer Einschätzung müßte Ethan noch mindestens eine Stunde unterwegs sein.
    »Vielleicht könnten Sie mir Gesellschaft leisten, während ich die Sauce zubereite.«
    »Ja, sicher.« Es war ... sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie lange es her war, seit sie mit einer anderen Frau einfach nur so in der Küche gesessen und geplaudert hatte. Der Gedanke an solch einfache Freuden des Lebens entlockte ihr einen Seufzer. »Gleich läuft im

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