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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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um wieder zur Besinnung zu kommen, doch die köstliche Benommenheit gab sie nicht frei. Das vertraute Zimmer verschwamm ihr vor den Augen, so daß sie nur noch sein Gesicht erkennen konnte, es nur noch ihn gab. Sie war trunken, unaussprechlich erregt, rasend.
    Dies war endlich die Liebe, wie sie sich immer erträumt hatte.
    Ihre Haut prickelte, als er langsam an ihr hinaufglitt und sein Mund eine warme, feuchte Spur auf ihren Körper malte.
    »Bitte.« Es war nicht genug. Selbst das war noch nicht genug. Sie sehnte sich nach der Vereinigung, der höchsten Intimität. »Ethan . . .« Sie öffnete sich ihm, bog sich ihm entgegen. »Jetzt.«
    Seine Hände umschlossen ihr Gesicht, seine Lippen bedeckten die ihren. »Jetzt«, murmelte er an ihrem Mund und drang in sie ein.
    Ihre langgezogenen Seufzer vermischten sich, und ein schier endloser Lustschauer ließ sie beide erbeben, als er tief in ihr war. Sie begannen sich zu bewegen, stimmten
sich aufeinander ein, fanden wie im Traum einen gemeinsamen Rhythmus, als hätten sie ihn schon ihr Leben lang gekannt.
    Die Begierde überspülte sie, ein steter, nicht nachlassender Hitzestrom. Von dem sie sich treiben ließen, überwältigt von der Schnelligkeit, mit der er sie fortriß, von der tiefen, intensiven Lust, die ihnen jeder Stoß bereitete. Grace näherte sich dem Scheitelpunkt, sie spürte, wie die Spannung sich in ihr aufbaute, ihr Blut zum Kochen brachte und sie ins Feuer schleuderte, bis die Flammen über ihr zusammenschlugen und sie staunend wieder hinabsank.
    Er preßte das Gesicht in ihr Haar und folgte ihr.
     
    Ethan war so still, daß sie sich Sorgen machte. Er hielt sie zwar, aber vielleicht dachte er auch nur, daß sie das jetzt brauchte. Er sagte kein Wort, und je länger die Stille andauerte, um so größer wurde ihre Furcht. Was würde er sagen, wenn er sein Schweigen schließlich brach?
    Also brach sie es zuerst.
    »Sag mir nicht, daß du es bedauerst. Ich glaube nicht, daß ich das jetzt ertragen könnte.«
    »Das hatte ich gar nicht vor. Ich habe mir zwar geschworen, es niemals soweit kommen zu lassen, aber ich bedaure es nicht.«
    Sie lehnte den Kopf an seine Schulter, so daß ihr Haar sein Kinn streifte. »Wirst du mich denn noch öfter lieben?«
    »Heute?«
    Seine träge, belustigte Stimme vertrieb ihre Anspannung. Sie lächelte. »Inzwischen weiß ich, daß ich dich zu nichts drängen darf.« Sie hob den Kopf und sah ihn an. Es war ihr wichtig, Bescheid zu wissen. »Wirst du es tun, Ethan?Wirst du noch öfter mit mir zusammensein?«
    Er fuhr mit den Fingern durch ihr Haar. »Ich wüßte nicht, wie wir beide uns nach heute nacht einfach so aus der Affäre schleichen könnten.«

    »Wenn du es versuchen würdest, müßte ich dich eben wieder verführen.«
    »Ach ja?« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Dann sollte ich vielleicht so tun als ob.«
    Entzückt rollte sie sich auf ihn und preßte sich an ihn.»Aber das nächste Mal würde ich viel geschickter vorgehen, weil ich nicht so nervös wäre.«
    »Deine Nervosität hat dich aber nicht sehr behindert. Ich hätte beinahe meine Zunge verschluckt, als du in dem rosa Kleid zur Tür kamst.« Er wollte ihr Haar küssen, hielt jedoch inne und kniff die Augen zusammen. »Wieso hast du eigentlich ein Kleid getragen, wo du doch allein zu Hause warst?«
    »Ich weiß nicht . . . einfach so.« Sie wandte den Kopf ab und hauchte Küsse auf seinen Hals.
    »Warte mal.« Da er wußte, wie schnell sie ihn ablenken konnte, nahm er sie bei den Schultern und schob sie von sich. »Ein hübsches Kleid, Kerzenlicht . . . es war fast so, als hättest du mich erwartet.«
    »Ich habe immer gehofft, daß du zu mir kommst«, sagte sie und versuchte wieder, ihn zu küssen.
    »Schickt mich mit einem Rezept zu dir, um Himmels willen!« Mit einer geschickten Bewegung beförderte er sie neben sich, dann richtete er sich auf. »Du und Anna – ihr steckt wohl unter einer Decke, wie? Ihr habt mich aufs Kreuz gelegt!«
    »Was für ein absurder Gedanke.« Sie versuchte entrüstet zu tun, wirkte statt dessen jedoch schuldbewußt. »Ich weiß nicht, wie du auf solche Ideen kommst.«
    »Du kannst einfach nicht lügen.« Entschlossen nahm er ihr Kinn in die Hand und hielt es fest, bis sie ihm in die Augen sehen mußte. »Es hat eine Weile gedauert, bis mir ein Licht aufgegangen ist, aber ich habe doch recht, oder?«
    »Sie wollte nur helfen. Sie wußte, wie unglücklich ich
war. Du hast jedes Recht, wütend zu sein, aber laß es

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