Gezinkt
Gesicht.
»Du weißt, was passiert, wenn du mich anlügst, Schätzchen. Wenn du ehrlich bist, leg ich ein gutes Wort für dich ein.«
»Du bist so ein Arsch«, fuhr sie ihn an. »Also gut, wenn du’s unbedingt wissen willst, er hat für eine Nummer mit allem Drum und Dran bezahlt.«
»Nein...«, versuchte Shelby weiter zu protestieren, aber dann gab er es auf und sank noch mehr in sich zusammen. »Großer Gott, was mache ich nur? Meine Frau überlebt das nicht... und die Kinder...« Er sah mit panischem Blick auf. »Werde ich ins Gefängnis müssen?«
»Das entscheidet das Gericht.«
»Warum hab ich das nur getan?«, jammerte er.
Schaeffer betrachtete ihn eingehend. »Bring sie nach unten«, sagte er schließlich zu seinem Partner.
»Hey, du Fettarsch, lass bloß deine vedammten Wichsgriffel von mir.«
Bernbaum lachte wieder. »Soll das heißen, du bist nicht mehr meine kleine Freundin?« Er packte sie am Arm und führte sie aus dem Raum. Die Tür fiel zu.
»Schauen Sie, Detective, es ist ja nicht so, als hätte ich jemanden übrfallen. Es war harmlos. Keine Opfer, verstehen Sie?«
»Es ist trotzdem eine Straftat. Und wissen Sie nicht über Aids oder Hepatitis Bescheid?«
Shelby blickte wieder zu Boden. Er nickte. »Doch«, flüsterte er.
Schaeffer hielt weiter die Handschellen in der Hand und musterte den Mann sorgfältig. Er setzte sich auf einen knarzenden Stuhl.
»Wie oft kommen Sie in die Stadt?«
»Nach New York?«
»Ja.«
»Einmal im Jahr, wenn ich eine Konferenz oder eine Versammlung habe. Ich genieße es jedes Mal. Sie wissen ja, wie es heißt: ›New York ist eine Reise wert‹«. Er brach ab, vielleicht weil er dachte, der Rest des alten Spruchs – »... aber kein Ort, an dem man leben möchte« – könnte den Beamten beleidigen.
»Dann sind Sie jetzt also bei einer Konferenz?«, fragte Schaeffer. Er zog das Namensschild aus der Tasche des Mannes und las es.
»Ja, Sir. Es ist unsere jährliche Messe. Im Javits. Gartenmöbelhersteller.«
»Das ist Ihre Branche?«
»Ich besitze ein Großhandelsunternehmen in Iowa.«
»Ach ja? Ein erfolgreiches?«
»Die Nummer eins im Staat. In der ganzen Region sogar.« Er sagte es traurig, nicht stolz; wahrscheinlich dachte er daran, wie viele Kunden er verlieren würde, wenn sich seine Verhaftung herumspräche.
Schaeffer nickte bedächtig. Schließlich steckte er die Handschellen weg.
Shelbys Augen wurden schmal, als er das sah.
»Haben Sie so etwas schon mal gemacht?«
Ein Zögern. Er beschloss, nicht zu lügen. »Ja.«
»Aber ich habe das Gefühl, Sie werden es nicht noch einmal tun.«
»Niemals. Ich verspreche es. Ich habe meine Lektion gelernt.«
Es gab eine lange Pause.
»Stehen Sie auf.«
Shelby blinzelte, dann tat er wie befohlen. Er runzelte die Stirn, als der Polizist seine Jacke und die Hose abklopfte. Da der Mann kein Hemd trug, war sich Schaeffer zu neunundneunzig Prozent sicher, dass er sauber war, aber er musste absolut sicher sein, dass sie nicht abgehört wurden.
Der Detective deutete mit einem Nicken zum Stuhl, und Shelby setzte sich. Die Augen des Geschäftsmannes verrieten, dass ihm nun langsam dämmerte, was hier gespielt wurde.
»Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte Schaeffer.
»Einen Vorschlag?«
Der Beamte nickte. »Okay. Ich bin überzeugt, dass Sie es nicht wieder tun werden.«
»Niemals.«
»Ich könnte Sie mit einer Verwarnung davonkommen lassen. Aber das Problem ist, dass die Sache bereits gemeldet wurde.«
»Gemeldet?«
»Ein Beamter von der Sitte hat Sie zufällig mit Darla ins Hotel gehen sehen – sie ist eine gute alte Bekannte. Er hat es gemeldet, und man hat mich losgeschickt. Der Zwischenfall ist bereits schriftlich festgehalten.«
»Mit meinem Namen?«
»Nein, bisher laufen Sie noch als John Doe. Aber es gibt einen Bericht. Ich könnte ihn verschwinden lassen, aber es wäre ein ziemlicher Aufwand und sehr riskant.«
Shelby seufzte, verzog das Gesicht und gab ein erstes Gebot ab.
Es war keine sehr spannende Auktion. Shelby spuckte immer neue Zahlen aus, und Schaeffer stieß jedes Mal den Daumen nach oben. Mehr, mehr... Als der am Boden zerstörte Mann schließlich bei hundertfünfzigtausend Dollar angelangt war, nickte Schaeffer.
»Großer Gott.«
Als T. G. und Ricky Kelleher angerufen hatten, um zu sagen, dass sie einen Touristen gefunden hatten, den sie hereinlegen konnten, hatte Ricky gemeint, es könnte in einen sechsstelligen Bereich gehen. Das lag so weit über dem Niveau der
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