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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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tasteten nach hinten und sie bekam den Wasserkocher zu fassen.
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Mr. Stapleton.“ Der Inhalt des Wasserkochers blubberte inzwischen. Sie packte das Gerät am Griff und zerrte so heftig, dass die Steckdosenabdeckung absprang, als der Stecker nachgab. Sie schleuderte den Kocher Steven entgegen. Er heulte wütend auf, als ihn der Behälter an der Stirn traf und sich das heiße Wasser über seine Schulter ergoss.
    Ella nutzte den Moment und rannte an ihm vorbei in den Flur. Hinter sich hörte sie den Viscount vor Schmerz laut fluchen.
    „Hilfe, Marcus!“, rief sie.
    „Ella“
, raunte seine Stimme vom Kopf der Treppe her. Ella steuerte die Stufen an.
    Steven stürmte wutschnaubend aus der Küche. Er bekam sie am Handgelenk zu fassen und schleuderte sie gegen die Garderobe. Sie schrie vor Schmerz, als ihr Kopf gegen den Schrank prallte.
    „Wo sind die Papiere, du kleines Miststück? Sie gehören mir!“, fauchte Steven außer sich vor Zorn.
    Unvermutet wurde die Haustür aufgeschlagen und ein hochgewachsener Mann stürzte sich auf Steven. Er ließ Ella überrascht los und wurde von dem Unbekannten zu Boden geworfen.
    Ella wich zurück und warf einen Blick auf den Fremden. Er hatte ein markant geschnittenes Gesicht mit hohen Wangenknochen und eckigem Kinn. Einen kurzen Moment lang sah er Ella an und seine bernsteinfarbenen Augen weiteten sich. Ella stockte der Atem. Wenn er sie direkt ansah, war die Ähnlichkeit mit Marcus frappierend. Sein Haar war heller und kürzer als Marcus’, doch davon und von der Augenfarbe abgesehen, sah er wie sein Spiegelbild aus.
    Er stöhnte, als ihm Steven die Faust in den Magen rammte.
    Ellas Erstarrung löste sich und sie rannte die Treppen nach oben zu Marcus.
    „Ella, meine Rose, bist du verletzt?“
Marcus’ Stimme war nicht mehr als das Flüstern des Windes und trieb ihr Tränen in die Augen.
    Steven hatte sich von seinem Widersacher befreit und stürmte die Stufen hinauf. Ella streckte die Hand nach der Schlafzimmertür aus. Sie zögerte einen Moment zu lang und wurde von Steven erneut gepackt. Er schlug ihr mit der Hand ins Gesicht, dann stieß er sie gegen die Wand. Einen Moment lang wurde ihr schwarz vor Augen. Sie zweifelte nicht, dass er sie töten würde. Steven war wie von Sinnen. In seinen Augen glühte der Wahnsinn.
    Sein Gesicht war wutverzerrt.
    „Wo ist es? Sag mir endlich, wo es ist!“ Er spuckte beim Sprechen. Ella versuchte, sich loszureißen, doch wie die Male zuvor war Steven zu stark für sie. Adam Stapleton hatte sie erreicht und packte seinen Cousin. Mit zwei gezielten Fausthieben ins Gesicht brachte er ihn dazu, Ella loszulassen.
    „Ella, ins Schlafzimmer. Schnell!“
Marcus’ Stimme hatte einen flehenden Ton und diesmal tat sie sofort, was er ihr befahl.
    Sie schlug die Tür zu und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Dann ließ sie sich schwer atmend gegen das Holz sinken. Adrenalin schoss durch ihren Körper und hemmte ihr Schmerzempfinden.
    Vor der Tür hörte sie die Geräusche eines erbitterten Kampfes. Dann ein Poltern, Krachen und einen Körper, der die Treppe hinunterpurzelte. Da die Holztür nicht sonderlich massiv war, konnte Ella sogar das scheußliche Knacken hören, als der Treppensturz endete.
    Sie schloss die Augen. Wer mochte der Unterlegene gewesen sein?
    Langsam wurde die Türklinke hinuntergedrückt. Ella hielt den Atem an.
    Die Klinke wurde losgelassen und es klopfte.
    Marcus hatte es noch nicht über sich bringen können, ins Licht zu gehen.
    Seine Kräfte waren so schwach gewesen, dass er nicht mehr in der Lage war, sichtbar zu bleiben oder sich in sonst einer Weise Ella bemerkbar zu machen. Doch das war auch nicht sein Wunsch. Er wollte nur noch ein Weilchen im Diesseits bleiben und sich vergewissern, dass es ihr gut ging.
    Was für ein Narr war er! Natürlich ging es ihr nicht gut. Genauso wenig, wie er glücklich darüber war, sie zu verlassen. Ein Teil von ihm würde bei ihr bleiben und unerlöst sein, bis es für sie Zeit wurde, ins Licht zu kommen. Schwebend wie ein Lufthauch hatte er im Haus gewartet, bis sie zurückkam. Doch zuerst war Steven gekommen. Bewaffnet mit Schaufel und Spitzhacke brach er ins Haus ein und begann im Keller Löcher in Boden und Wände zu schlagen. Seine Bemühungen hatten etwas Wahnsinniges an sich, und wie sich herausstellte, waren Marcus Befürchtungen nicht unbegründet. Immerhin konnte Ella ihn hören und sperrte sich in ihr Schlafzimmer ein, wie

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