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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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Haltung auf, beugte sich vor, ergriff ihre Hand und drückte einen Kuss darauf. „Der Tod verändert einen Mann.“
    „Und den Status einer Ehefrau“, gab Ella säuerlich zurück.
    Ein Lächeln zuckte um Marcus’ Mundwinkel. „Bist du eifersüchtig?“ Ella musste sich eingestehen, dass er recht hatte, doch um nichts in der Welt würde sie zugeben, dass sie albern genug war, auf eine Frau eifersüchtig zu sein, die bereits seit über zweihundert Jahren tot war.
    „Ich erinnere mich nicht. Aber vermutlich wäre ich ein miserabler Ehemann gewesen und hatte genug Verstand, es zu unterlassen.“
    „Oh.“ Sie kam sich dumm vor, dass sie auch nur in Erwägung gezogen hatte, er hätte eine Ehefrau im Stich gelassen, um in Deutschland Krieg zu spielen.
    „Du lügst, du hättest einen wunderbaren Ehemann abgegeben“, sagte sie leise und der Hals wurde ihr eng. „Und bestimmt warst du ein wundervoller Vater.“
    Marcus zuckte mit den Schultern. „Ich habe meinen Sohn offenbar noch vor seiner Geburt im Stich gelassen. Wenn ich nur ein bisschen Mumm besessen hätte, wäre seine Mutter meine Gemahlin gewesen.“ Marcus streckte die Hand nach ihr aus. Ellas Wange streifte ein kalter Hauch. Marcus’ Augen weiteten sich vor Schreck und instinktiv hob sie die Hand und berührte ihre Wange.
    Sie sprang entsetzt auf. Ihr Stuhl polterte zu Boden. Mit einem Satz war sie bei Marcus und umfasste seine Schultern. Sie fühlte den Stoff seines Hemdes, die Wärme seiner Haut und die Festigkeit seines Körpers.
    Aufschluchzend ließ sie sich auf seinen Schoß sinken und erwiderte seine Umarmung.
    „Einen Moment lang dachte ich, du würdest dich auflösen.“ Sie weinte.
    Marcus drückte sie enger an sich. „Aber nein, es war nur Einbildung“, log er. Er ließ seinen Kopf an ihre Schulter sinken und sog ihren Duft tief ein.
    Er konnte sich nicht erinnern, jemals solche Furcht gehabt zu haben, wie in jenem Moment, in dem seine Hand durch Ellas Gesicht geglitten war. Es ging zu Ende. Er spürte es. Mit einem Mal waren seine Glieder steif und gleichzeitig schwerelos. Ein Kloß stieg in seinem Hals auf.
    Wie konnte er verhindern, dass das Unvermeidliche geschah? Dass er wieder hineingerissen wurde in das große, graue Irgendwo? Jetzt, wo er der ersten und einzigen wahren Liebe seines Lebens begegnet war? Wer würde sie beschützen? Wer würde mit ihr lachen, weinen und alt werden?
    „Du lügst, wenn du meinst, ich würde einen guten Ehemann abgeben“, flüsterte er.
    „Ich sehe die Dinge so, wie sie sein können“, entgegnete Ella schlicht.
    Ein unmelodisches Läuten kündigte Besuch an.
    Knurrend ließ Marcus den Kopf gegen Ellas Hals sinken und biss sacht hinein.
    „Wer immer es ist, schick ihn weg.“
    „Wie Ihr wünscht, Mylord!“, spöttelte Ella und ging zur Haustür.
    Ein Blick durch den Spion zeigte ihr, dass Sofie und ein dicklicher, schwarzhaariger Mann mit umgehängter Kameratasche vor der Tür standen. Sofies Begleiter konnte nur ein Reporter sein. Seufzend öffnete Ella.
    „Hallo Sofie.“
    „Ella.“ Sofie nickte ihr freundlich zu und zeigte auf den Mann neben sich.
    „Das ist Mr. Cottinsworth vom Daily Report.“
    Mr. Cottinsworth reichte Ella die Hand. „Guten Tag, Ms. Francke. Freut mich, Sie kennenzulernen.“
    „Mr. Cottinsworth möchte ein paar Fotos schießen.“
    „Wenn Sie erlauben.“
    „Tun wir nicht.“ Marcus tauchte hinter Ella auf.
    Ella ließ den Journalisten und Sofie eintreten.
    „Ein paar Fotos tun niemandem weh“, erklärte sie an Marcus gewandt.
    „Ella?“ Sofie berührte sie vorsichtig am Arm. „Ist alles in Ordnung?“ Sie zuckte zusammen und konzentrierte sich wieder auf Sofie und Mr.
    Cottinsworth.
    „Ja, ja.“ Sie wusste, dass sie unkonzentriert wirkte, aber lieber hielten die beiden sie für zerstreut als irre.
    Ella ging mit beiden in die Küche.
    „Oh, hast du Besuch?“, fragte Sofie mit einem Blick auf den Frühstückstisch und das benutzte Geschirr.
    „Ja, also, weißt du …“ Ella wurde rot und Sofie grinste. Der Reporter, Mr.
    Cottinsworth hielt sich vornehm im Hintergrund und tat, als wäre er mit seinen Unterlagen beschäftigt.
    „Ein Mann?“ Sie schaute zur Küchentür. „Willst du ihn mir vorstellen?“ Ella räusperte sich und sah zu Marcus, der amüsiert grinsend am Tresen gelehnt auf Ellas Antwort wartete.
    „Er ist wieder weg“, flunkerte sie. „Zurück nach London, muss wieder arbeiten.“
    Sofie wirkte enttäuscht. „Was macht er

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