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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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Stück
Romeo und Julia
auswendig?“
    „Nenn’ Liebster mich, so bin ich neu getauft!“ Er grinste, sichtlich angetan von ihrem Geplänkel.
    „Liebster, soll ich Euch das Frühmahl kredenzen?“, antwortete Ella vergnügt, um ihm wenigstens ein bisschen Kontra geben zu können.
    Marcus warf ihr einen hungrigen Blick zu, bei dem ihr der Mund trocken wurde. Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme krächzend klang:
    „Oh, schon wieder, bist du denn unersättlich?“
    Er wackelte mit den Augenbrauen. „Ich bin nichts weiter als dein williger Liebessklave.“
    Ella lachte und warf ihm eine Kusshand zu, ehe sie in den Raum zurückkehrte.
    Sie ging hinunter in die Küche und bereitete Kaffee zu, deckte den Frühstückstisch und toastete Brot, stellte Aufschnitt, Butter und Marmelade und ihr geliebtes Müsli mit frischem Obst auf den Tisch. Dann ging sie unter die Dusche und machte sich fertig. Nachdem sie Lipgloss aufgetragen hatte, blickte sie in den Spiegel. Sie hielt inne und betrachtete ihr Abbild einen Moment lang. Die Frau, die ihr entgegenblickte, hatte so gar keine Ähnlichkeit mit jener, die Frankfurt fluchtartig verlassen hatte. Ihre Haut war makellos, ihr Mund lächelte und die feinen Lachfältchen zeigten, dass hier eine Frau stand, die oft lächeln konnte und wollte. Doch am deutlichsten sah man das Glück in ihren Augen. Ihre moosgrünen Augen strahlten wie zwei Sterne.
    Ella warf sich eine Kusshand zu und ging hinunter.
    An ihrem Platz lag ein Zweig. Diesmal war es roter Salbei und auf dem kleinen Zettel stand:
Dein für immer! In Liebe, Marcus.
    Dieser Romantiker. Sie steckte den Salbei in ein Wasserglas und wartete am Tisch, bis Marcus kam.
    Ein sacht auf ihren Nacken gehauchter Kuss riss sie aus den Gedanken.
    „Welch düstere Schatten umwölken dein Gesicht?“ Marcus strich ihr sanft über die Wange, ehe er sich ihr gegenüber niederließ.
    Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Ich habe nur an meine Arbeit gedacht.“ Marcus nahm sich eine Scheibe Toast, die er großzügig mit Butter bestrich.
    „Du wirst dick werden, wenn du weiterhin soviel Butter isst.“ Er zwinkerte ihr zu. „Wenigstens wird sie mich nicht umbringen.“ Ella rollte die Augen und goss Milch über ihr Müsli.
    „Dein Vogelfutter würde mich eher töten, als das bisschen Butter“, neckte er sie liebevoll. „Aber jetzt erzähl mir, was dich gerade beschäftigt hat.“ Ella leckte einen Tropfen Milch aus ihrem Mundwinkel, ehe sie antwortete.
    „Ich habe über dich nachgedacht.“
    „Über mich?“ Marcus lächelte das überhebliche Lächeln eines Mannes, der sich seiner Selbst sicher war.
    Mit kraus gezogener Nase beobachtete Ella seine Selbstgefälligkeit und beschloss, ihm einen Dämpfer zu verpassen. „Ja, ich habe daran denken müssen, wie altmodisch du bist.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass mir die Richtung gefällt, die unser Gespräch jetzt nimmt.“ Er sah sie über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg an.
    Ella unterdrückte ein Schmunzeln. „Die Männer heutzutage sind ganz anders als du.“ Marcus’ Blick verdüsterte sich und sie entschied, dass sie nicht weitergehen durfte. „Sie sind unsicherer. Und dadurch fällt es allen, Männern wie Frauen schwer, einen Lebenspartner zu finden.
    Marcus leerte kopfschüttelnd seine Tasse und füllte nach. „Ich kann nicht glauben, dass es für moderne Menschen so schwer ist, Ehegatten zu finden.“
    „Die Frauen sind heutzutage selbstständig, verdienen ihr eigenes Geld.
    Eine Partnerschaft ist kein Zweckbündnis mehr. Vielmehr heiraten die Menschen aus Liebe.“
    Marcus begann zu lachen. „Das ist es, was man heutzutage über die Ehen meiner Zeit denkt? Zweckbündnisse? Vermutlich, um Reichtum und Ansehen zu vergrößern?“
    „War es denn nicht so?“
    „Nun ja, auch“, räumte er ein. „Aber es gab genügend Ehen, die nicht nur aus materialistischen Gründen geschlossen wurden.“ Ella erstarrte. „Warst du verheiratet?“
    Marcus lehnte sich zurück und streckte unter dem Tisch seine Beine aus, sodass seine Unterschenkel ihre Knöchel berührten. „Was denkst du von mir?“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Wie hast du mich einmal genannt?
    Einen Schürzenjäger und Lebemann. Ich denke, das trifft es am besten, um mich zu beschreiben. Ich glaube nicht, dass sich die wenigen Erinnerungen, die ich habe, so sehr von der Wirklichkeit unterscheiden.“ Ella kniff die Augen zusammen. „Das glaube ich dir nicht.“ Marcus gab seine lümmelnde

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