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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Kevin schob einen Stationswagen mit Infusionshalterung herein. Er platzierte den Wagen zu Elizabeths Linken und nahm eine Spritze zur Hand, um den intravenösen Zugang zu legen. Seine Miene war dabei ausdruckslos, ja regelrecht gelangweilt, seine Handgriffe geübt und präzise. Trotzdem wimmerte Elizabeth leise und drehte den Kopf auf die andere Seite, als Kevin die Kanüle in die Vene ihres linken Unterarms setzte.
    Während Kevin den Zugang fixierte, streichelte Daniel beruhigend ihre Hand und redete sanft auf sie ein.
    Als der Pfleger die Infusionsflasche öffnete und die Ampulle mit dem Beruhigungsmittel einfüllen wollte, sagte Daniel schnell: „Versuch in davon abzuhalten, Liz. Versprich ihm, ruhig zu sein. Rede ihm ins Gewissen.“
    „Kevin“, richtete sich Elizabeth also mit rauer Stimme an den Pfleger. „Das ist wirklich nicht nötig. Ich bin vollkommen ruhig und entspannt, sehen Sie? Ich schlafe einfach ein wenig, bis Dr. Mortimer wieder kommt und nach mir sieht.“
    Der Pfleger warf ihr nur einen kurzen Blick aus den Augenwinkeln zu und fuhr dann ungerührt mit seiner Arbeit fort.
    „Sag ihm, du seist allergisch“, schlug Daniel vor.
    „Es gibt eine Menge Medikamente, die ich nicht vertrage, Kevin. Ich denke, ich sollte erst auf dieses Mittel getestet werden, bevor Sie es mir verabreichen.“
    Nun wurde Kevins Blick doch etwas unsicher und seine Hand verharrte über der offenen Infusionsflasche.
    „Sehr gut“, sagte Daniel, stellte sich hinter Kevin und berührte seine Schulter.
    Der massige Pfleger erschauderte nicht, er rollte nur seinen Kopf von einer Seite zur anderen und lockerte seine Schultern, als wäre ihm sein weißes Hemd auf einmal um zwei Nummern zu klein.
    „Komm schon“, murmelte Daniel. „Tu es nicht. Du weißt, dass es falsch ist, und nur weil es dir aufgetragen wurde, machte es das noch lange nicht richtig.“
    „Kevin, bitte“, flehte Elizabeth. „Was, wenn ich einen Allergieschock erleide? Dann wird man Sie verantwortlich machen, nicht Dr. Mortimer und auch nicht Schwester Carlson. Mache ich denn den Eindruck auf Sie, als müsste ich ruhiggestellt werden? Falls ich doch irgendwann anfange zu wüten, können Sie mir das Mittel immer noch verabreichen.“
    Der Pfleger sah unschlüssig zwischen Elizabeth und der Infusionsflasche hin und her, Daniels Hand noch immer auf seiner Schulter. Schließlich schüttelte er den Kopf, sagte: „Sorry, aber wegen dir gefährde ich nicht meinen Job“, und kippte das Mittel in die Kochsalzlösung.
    Wütend versetzte Daniel ihm einen Schlag gegen die Schulter, der glatt hindurchging und Kevin lediglich ein weiteres Schulterrollen entlockte. Die Lampe über Elizabeth wurde erneut gefährlich hell, bevor Daniel sich wieder unter Kontrolle und die Lampe ihre ursprüngliche Leuchtkraft zurückhatte.
    Nach einem ärgerlichen Blick an die Decke verband Kevin die Infusionsfalsche mit dem Venenzugang in Elizabeths Arm und hängte die Flasche dann kopfüber an die Halterung.
    Sobald der Pfleger aus der Tür war, beugte sich Daniel über ihren Arm und versuchte vergeblich die Nadel aus der Vene zu ziehen. Mit einem frustrierten Aufschrei richtete er sich auf.
    „Baby, ich muss dringend Dampf ablassen, sonst passiert ein Unglück. Ich bin kurz in der Star-Redaktion. In fünf Minuten bin ich zurück. Versprochen!“ Er küsste ihre Stirn. „Lauf nicht weg.“
    „Das war schon beim ersten Mal nicht witzig“, schrie Elizabeth in den leeren Raum hinein. Doch dann stellte sie sich vor, wie Daniel sich in der Redaktion austobte und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Überhaupt begann sie dem Irrwitz der Situation zusehends eine amüsante Seite abzugewinnen und als Daniel schließlich zurückkam, fand er sie leise vor sich hinkichernd vor.
    „Mann, das Zeug wirkt ja wirklich schnell“, murmelte er und ging am Kopfende des Bettes in die Hocke. Er legte seine verschränkten Unterarme neben das Kissen und stützte das Kinn auf eine Faust. „Was ist so lustig?“
    „Ich … ich habe mich nur gerade daran erinnert, wie ich letzte Woche befürchtete, Tony würde mich in eine Klapse einweisen lassen, als ich ihm von dir erzählte. Und jetzt bin ich in einer und Tony hilft dabei, mich rauszuholen. Das ist doch blanke Ironie!“
    „Irgendwie schon, ja“, stimmte Daniel nachsichtig lächelnd zu.
    „Wie war´s beim Star?“, fragte Elizabeth gut gelaunt. „Herrscht dort noch immer eine spannungsgeladene Atmosphäre?“
    Jetzt lachte Daniel

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