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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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versteckt. Die Waffe war kein normales Messer, eher so was wie ein goldfarbener Dolch, mit leicht geschwungener Klinge, und er hatte … Verzierungen. Und der Typ, der … zugestoßen hat, zögerte zwar kurz, wusste aber genau, was er tat.“
    Elizabeth wiederholte mit eigenen Worten, was Daniel gerade berichtet hatte.
    „Und das alles ist Ihnen eben wieder eingefallen?“, vergewisserte sich Wood unwirsch.
    „Was soll ich sagen, Detective“, erwiderte Elizabeth mit einem leicht säuerlichen Seitenblick auf Daniel. „Manchmal spielt einem der Geist eben die verrücktesten Streiche.“
    Daniel verdrehte die Augen. „Sei froh, dass du so geistesgegenwärtig bist.“
    Nur zu gerne hätte Elizabeth ihm in diesem Moment einen Hieb in die Rippen verpasst.
    „Da ist noch etwas, das ich nicht verstehe, Miss Parker. Wieso tragen Sie den Anhänger, den Danny von dieser alten Zigeunerin bekommen hat?“ Wood zeigte mit dem kleinen Finger auf das Sonnenamulett.
    Zigeunerin ? Jetzt konnte Daniel wirklich was erleben! „Er lag auf dem Boden und ich habe ihn mitgenommen. Er muss ihm vom Hals gerissen worden sein.“
    „Der Kerl mit dem Dolch hat danach gegriffen“, ergänzte Daniel.
    „Genau genommen hat der Typ mit dem Dolch den Anhänger abgerissen“, wiederholte Elizabeth für Wood.
    „Das ist Ihnen auch gerade wieder eingefallen, was? Also der Mörder reißt ihn ab und wirft ihn auf den Boden, wo Sie ihn später finden und aufheben. Ist das richtig?“, fasste der Detective zusammen. Der Argwohn war noch immer nicht aus seinen Augen gewichen. Im Gegenteil, er schien sich sogar noch verstärkt zu haben.
    Elizabeth hob die Schultern und nickte. Es klang in der Tat seltsam. Warum reißt der Mörder das Amulett ab und wirft es dann weg? Sie hatte angenommen, es wäre während des Kampfes passiert, aber so wie Daniel es beschrieben hatte, klang es eher so, als ob der Mörder gezielt danach gegriffen hätte.
    „Wie würden Sie ihr Verhältnis zu Daniel Mason beschreiben, Miss Parker?“, fragte Wood und sah sie forschend an.
    Ja, wie? Außergewöhnlich? Romantisch? Unmöglich ?
    „Freundschaftlich“, soufflierte Daniel sanft.
    Ein schneller Seitenblick bestätigte Elizabeth, was sie vermutet hatte. Er sah eindeutig so aus, als ob auch ihm eigentlich etwas anderes auf der Zunge lag. „Freundschaftlich“, wiederholte sie und straffte dabei ihre Schultern.
    „So freundschaftlich, dass Sie seinen Anhänger tragen und in seine Wohnung eindringen, um in Ruhe Abschied zu nehmen .“ Woods Stimme triefte vor Sarkasmus.
    „Ja“, lautete Elizabeths einsilbige Antwort.
    „Ich werde einfach nicht schlau aus Ihnen, Miss Parker“, stellte Wood kopfschüttelnd fest. Er seufzte, schloss die Augen und massierte sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken. „Verraten Sie mir noch eins. An was für einer Story arbeiten Sie gerade?“
    „Also eigentlich an gar keiner“, gab Elizabeth zu. „Ich habe heute beim Star gekündigt.“
    „So kann man es auch ausdrücken“, bemerkte Daniel trocken.
    Wood sah überrascht auf. „Tatsächlich? Weshalb?“
    „Die Stimmung in der Redaktion wurde mir zu explosiv“, erwiderte sie, und Daniels Lachen, das darauf folgte, machte es Elizabeth nicht gerade leicht, ein ernstes Gesicht zu wahren.
    Der Detective nickte nachdenklich, dann sah er sie wieder durchdringend an. „Sie haben nicht vor, trotzdem weiter zu recherchieren, oder doch?“
    Elizabeth spürte auch Daniels scharfen Blick auf sich. „Nein, im Moment nicht.“
    Wieder nickte Wood. Er wirkte sichtlich müde, obwohl die Befragung nicht lange gedauert hatte. „In Ordnung, Miss Parker. Das wäre erst mal alles. Sie können jetzt gehen. Wenn Ihnen noch weitere wichtige Details auf mysteriöse Weise wieder einfallen, wissen Sie ja, wo Sie mich finden.“
    Elizabeth schob ihren Stuhl zurück, erhob sich und ging zur Tür, drehte sich dort aber noch mal zu Wood um, der nach wie vor am Tisch saß. „Detective, sie erwähnten, die Beerdigung wäre Montag. Können Sie mir sagen, wann und wo?“
    „Highgate, um zwei Uhr“, erklärte er flüsternd, den Blick starr auf die Tischplatte geheftet.
     

9
     
     
    In Elizabeth brodelte es, als sie den New Scotland Yard verließ. Detective Wood hatte sie noch immer im Visier, nach dem Verhör eben vermutlich sogar noch mehr als zuvor. Und Daniel … Daniel hatte sie sehenden Auges ins Messer laufen lassen. Und dann dieses dämliche Amulett, das von einer Zigeunerin stammte! Elizabeth

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