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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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zweimal tief durch und versuchte die mittlerweile fast vertrauten Schmerzen in ihrem geprellten Brustkorb auszublenden. Dann stieg sie die Stufen zur Eingangstür hinauf, die Abendtasche mit den zweitausend Pfund fest unter den Arm geklemmt. Mit gestrafften Schultern und selbstbewusst erhobenem Kinn schritt sie an zwei Security-Männern vorbei auf den Empfangstresen zu. Daniel war nur wenige Zentimeter entfernt an ihrer Seite.
    „Guten Abend, Miss“, begrüßte sie der formell aussehende ältere Herr hinter dem Tresen, den ein Schild als Empfangschef Sidney Bell auswies. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
    Ein bulliger Kerl mit dünnem, rötlichem Haar hatte gerade seinen Spieleinsatz eingezahlt und musterte Elizabeth neugierig von oben bis unten.
    Daniel bedachte ihn mit einem grimmigen Blick, bevor er sich an Elizabeth wandte: „Sag, dass du auf meine Empfehlung kommst und Mitglied werden möchtest.“
    „Guten Abend, Mr Bell. Mein Name ist Elizabeth Parker. Ein Freund von mir, Daniel Mason, hat mir diesen Club ans Herz gelegt. Ich würde gerne beitreten.“
    „Natürlich, Miss“, erwiderte der Empfangschef steif und schob ihr ein Formular und einen Stift zu. „Wenn Sie das bitte ausfüllen und mir Ihren Ausweis oder Führerschein für einen kurzen Moment zur Verfügung stellen würden?“
    Elizabeth reichte ihm ihren Ausweis, mit dem er im Büro verschwand.
    „Danny Mason, eh?“ Der Rothaarige sah Elizabeth abschätzig an.
    „Hab gehört, dass wir den hier wohl nicht mehr zu sehen bekommen. Waren Sie ´ne gute Freundin?“
    „Ich wüsste wirklich nicht, dass Sie das etwas anginge, Mr …“
    „Lawrence“, sagten der Rothaarige und Daniel gleichzeitig.
    „… und ich würde es ausgesprochen begrüßen, Mr Lawrence, wenn Sie sich um ihre eigenen Belange kümmerten.“ Ohne Lawrence eines weiteren Blickes zu würdigen, wandte sie sich dem Formular zu.
    „Hey, Oxford, ich mag es, wenn du dich so geschwollen ausdrückst“, raunte Daniel ihr ins Ohr. Sie musste sich fest auf die Unterlippe beißen, um nicht ungebührlich loszukichern.
    Wenig später kam der Empfangschef mit ihrem Ausweis zurück. „Sie wissen, dass heute besondere Regeln gelten, Miss Parker?“ Als sie die Frage bejahte, sagte er: „Haben Sie den Spieleinsatz bei sich?“
    Mit einem unbehaglichen Seitenblick auf Lawrence, der sie nach wie vor im Auge hatte, holte Elizabeth das Geld aus ihrer Tasche und legte es vor Mr Bell, der es mit geübten Fingern abzählte. „Hervorragend. Die Chips erhalten Sie im Spielzimmer nach Vorlage dieses Vouchers.“
    Bell schob ihr das Dokument über den Tresen.
    „Viel Erfolg, Miss Parker.“
    „Danke“, sagte Elizabeth und marschierte an Lawrence vorbei auf die Doppeltür zu, die in den Clubraum führte.
    Er war ganz und gar nicht das, was sie sich vorgestellt hatte. Der Poker-Club war weder das verrauchte, schummrige Hinterzimmer, noch der altmodisch gediegene Herrenclub mit dunkler Holzvertäfelung und Ledersesseln, die Elizabeth abwechselnd vor Augen gehabt hatte. Der dezent ausgeleuchtete Raum mit deckenhohen Fenstern war unterteilt in einen Barbereich mit roten Sofas und Sesseln sowie einem Spielbereich mit vier achteckigen, mit violettem Filz bespannten Pokertischen. Rechts vom Eingang befand sich der Ausgabeschalter für die Chips.
    „Es gibt nur einen Tisch, an dem Five Card Draw gespielt wird“, informierte Daniel sie, während er den Blick durch den Raum schweifen ließ. „Sichere dir am besten gleich einen Platz. Das Spiel beginnt in etwa fünfzehn Minuten. Oh verdammt!“
    „Was …“ Elizabeth folgte seinem Blick. „Oh verdammt!“
    An der Bar stand Detective Wood und unterhielt sich mit einem älteren Herrn. Gott sei Dank hatte er sie noch nicht entdeckt.
    „Was um alles in der Welt macht der denn hier?“, wisperte Elizabeth.
    „Nase pudern“, sagte Daniel.
    „Was?“
    „Du willst hier keine Selbstgespräche führen, und Handys sind nicht erlaubt. Geh dir die Nase pudern, dann können wir reden.“ Auch Daniel war die Anspannung deutlich anzusehen. Mit eingezogenem Kopf hastete Elizabeth quer durch den Raum zur Damentoilette, wo Daniel bereits auf sie wartete.
    „Keine Sorge, die Luft ist rein“, sagte er, als Elizabeth in die Hocke ging, um unter die erste Kabinentür zu spähen.
    „Was machen wir denn jetzt?“ Entmutigt lehnte sie sich gegen ein Waschbecken.
    „Gar nichts. Wir bleiben bei unserem Plan. Es hat sich nichts geändert. Du musst nur die Nerven

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