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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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selbstständig zu machen.“
    „Das ist eine nette Idee, Elizabeth. Aber du arbeitest doch dann von hier aus, nicht wahr?“
    „Nein!“
    „Aber Schatz, wie willst du …“, setzte ihre Mutter an, doch Elizabeth fiel ihr ungeduldig ins Wort.
    „Hör zu, Mom, die interessanten Storys sind hier in London, nicht in Oxford. Und ich habe genügend Startkapital …“ Sie überlegte kurz, wie viel sie ihrer Mutter über dessen Herkunft verraten konnte. Gar nichts, entschied sie. „Ich habe nämlich bereits einen Vorschuss von einem Verlag erhalten. Und zwar so viel, dass ich bis auf Weiteres für die Miete alleine aufkommen kann. Ist also alles kein Problem.“
    „Gibt es einen Mann?“, fragte ihre Mutter rundheraus.
    „Was?“ Gott, wie sie diese Verhöre hasste. Und dass ihre Mutter stets ein untrügliches Gespür für das Unausgesprochene bewies. Ihre Spürnase hatte Elizabeth eindeutig von ihrer Mutter geerbt. „Ja, es gibt einen Mann“, gestand sie schließlich mit zusammengebissenen Zähnen. Aus Erfahrung wusste sie nur zu gut, dass Leugnen zwecklos war. „Aber er ist nicht der Grund, dass ich hierbleibe.“ Er könnte mir nämlich problemlos auf die andere Seite der Welt folgen , dachte sie mit dem Anflug eines Grinsens.
    „Wer ist er? Was macht er?“
    „Mom!“, rief Elizabeth flehentlich. Was sollte sie ihr denn sagen, ohne zu lügen?
    „Ach, Elizabeth! Du lässt mich so wenig an deinem Leben teilhaben. Ich will doch nur wissen, mit wem meine Tochter ihre Zeit verbringt.“
    „Er ist Musiker und spielt in einer ziemlich angesagten Band.“ Elizabeth hörte förmlich, wie ihre Mutter den Kommentar, der ihr auf der Zunge lag, hinunterschluckte. Offensichtlich wollte sie sich heute von ihrer aufgeschlossenen Seite zeigen.
    „Wie nett“, sagte sie deshalb, wenn auch etwas steif. „Lernen wir ihn auch mal kennen?“
    „Dazu ist es wirklich noch zu früh.“
    „Schämst du dich für uns oder für ihn?“
    „Es ist einfach noch zu früh, Mom, das ist alles.“
    „Aha …“ Diesen spitzen Ton beherrschte ihre Mutter besonders gut, und er verfehlte selten seine Wirkung.
    „Außerdem ist er ausgesprochen … scheu. Er ist nämlich … körperlich etwas gehandicapt.“
    Schallendes Gelächter ließ Elizabeth erschrocken herumfahren, wobei ihr beinahe das Telefon aus den Fingern glitt. Daniel saß hinter ihr auf dem Küchentisch und schüttete sich aus vor Lachen.
    „Was soll denn das bedeuten, Elizabeth?“, fragte ihre Mutter indes. „Sitzt er im Rollstuhl oder so was?“
    „Oder so was. Hör zu, Mom, ich muss jetzt Schluss machen. Ich hab noch nicht gefrühstückt und Jenn kommt gleich vorbei.“
    „Aber …“
    „Machs gut, Mom, hab dich lieb. Bye!“ Hastig trennte Elizabeth die Verbindung und stemmte beide Hände in die Hüften. „Wie lange sitzt du da schon?“, verlangte sie mit schmalen Augen zu wissen.
    „Lange genug!“
    „Weißt du, was man über den Lauscher an der Wand sagt?“
    „Dass er nur Schlechtes über sich erfährt?“, fragte Daniel mit seinem besten Unschuldslächeln, rutschte von der Tischkante und schlenderte zu ihr herüber.
    Er blieb dicht vor Elizabeth stehen und legte seine Hände zu beiden Seiten neben ihr auf die Arbeitsfläche. „Also in meinem Fall, dass ich in den letzten neun Stunden von einem körperlich gehandicapten Musiker ersetzt worden bin.“
    „So schnell kann´s gehen“, erwiderte Elizabeth schulterzuckend.
    „Dann sollte ich dich vielleicht nicht mehr so lange alleine lassen“, raunte er in ihr Ohr. Ein Schauder durchlief Elizabeth, als sein Mund flüchtig ihr Ohrläppchen streifte und dann leicht wie eine Daune ihren Kiefer entlang bis zu ihren Lippen strich.
    „Das ist eine gute Idee“, stimmte sie lächelnd zu.
    „Ich bin übrigens entsetzt, dass du deine Mutter belügst“, flüsterte Daniel, während er an ihrem Hals hinab eine Spur aus luftigen Küssen legte.
    „Ich belüge sie nicht.“ Elizabeths Stimme klang etwas zittrig. „Ich sage ihr nur nicht alles. Wo hast du dich heute Nacht herumgetrieben?“
    „Da und dort“, antwortete er vage. Er hob den Kopf und strich ihr mit dem Zeigefinger eine Locke hinters Ohr. „Ich möchte dir etwas zeigen. Legst du mir bitte eine Traube auf den Tisch?“
    Elizabeth pflückte eine blaue Traube aus der Obstschale und legte sie wie angewiesen auf die Tischplatte. Daniel beugte sich über die kleine Frucht und konzentrierte sich kurz, bevor er sie mit zwei Fingern ein paar Zentimeter weit

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