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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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mehr“, flüsterte Daniel.
    „Was aber am allerwichtigsten ist“, sagte Elizabeth sanft aber energisch, „du warst alles andere als machtlos! Deine beeindruckende kleine Showeinlage war genau die Ablenkung, die ich brauchte. Und nur für den Fall, dass es dir entgangen ist: Dein Kinnhaken hat ihn vielleicht nicht ausgeknockt, aber er war auch nicht völlig wirkungslos.“ Ein verschmitztes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. „Was mich zu einem viel erfreulicheren Thema bringt. Collins hat uns da nämlich bei etwas unterbrochen, zu dem ich noch die eine oder andere Frage habe.“
    „Du bist einfach unglaublich, weißt du das?“ Daniel schüttelte kapitulierend den Kopf, und ein kleines Grinsen stahl sich zurück auf sein Gesicht. „Dich bringt so schnell nichts aus der Fassung.“
    Elizabeth zuckte mit den Schultern. „Ich rede seit drei Tagen mit einem Geist, da wird mich doch wohl ein vereitelter Überfall nicht aus der Bahn werfen. Was ist jetzt mit deinem neuen Trick?“
    Daniel neigte den Kopf auf die Seite, hob langsam einen Zeigefinger und strich damit ihren Nasenrücken entlang. „Sprichst du eventuell davon?“, fragte er leise und ließ den Finger auf ihrer Nasenspitze ruhen. „Spürst du das?“
    „Ja“, keuchte Elizabeth. „Wie machst du das?“
    Anstatt zu antworten, legte er bedächtig eine Hand auf ihre Wange und streichelte mit dem Daumen ihren Wangenknochen. „Und das?“
    Leicht wie Schmetterlingsflügel lagen seine Finger auf ihrem Gesicht, kaum deutlicher wahrnehmbar als ein kühler Lufthauch. Doch für Elizabeth war es das wundervollste Gefühl, das sie sich im Moment vorstellen konnte. Sie schloss kurz die Augen und genoss das Kribbeln ihrer Haut unter seiner Berührung.
    Daniel nahm die Hand von ihrem Gesicht und stützte sich damit im Türrahmen ab. Dann lehnte er sich ihr bedächtig entgegen. „Wie ist es damit?“, flüsterte er.
    Elizabeths Herz begann zu flattern, als seine Lippen ihre Stirn berührten und dann die Schläfe und dem Wangenknochen entlang, bis hinunter zu ihrem Kinn glitten. Das kühle, elektrische Prickeln, das seine Lippen auf ihrer Haut hinterließen, schoss durch jede Nervenzelle ihres Körpers. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ja“, sagte sie atemlos. „Ich spüre dich, Danny.“
    Noch vor einer Minute hatte sie gedacht, seine Hand auf ihrer Wange wäre das Wunderbarste auf der ganzen Welt. Doch das war gar nichts im Vergleich zu dem, was sie nun empfand, als sich seine Lippen auf ihre legten. Natürlich war der Kuss nur hauchzart, so als würde ihr Mund eine kalte Wasseroberfläche berühren, dennoch hatte Elizabeth das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Immerhin waren es Daniels Lippen, die sie da spürte. Daniels Lippen, von denen sie felsenfest überzeugt gewesen war, dass sie sie niemals küssen würde.
    „Wow“, seufzte er schließlich mit einem mehr als zufriedenen Grinsen. „Das war wirklich überfällig …“
    Er bemerkte Elizabeths Tränen. „Sieht so aus, als hätte ich doch noch etwas gefunden, das dich aus der Fassung bringt.“
    „Stimmt. Beides. Und du hast auch nicht zu viel versprochen.“
    „Was?“, fragte Daniel verwirrt.
    „Ein Kuss, bei dem mir die Luft wegbleibt.“
    „Den hast du dir auch wirklich verdient“, lächelte er. „Und den hier auch.“ Damit neigte er erneut den Kopf und küsste sie ein weiteres Mal.
    „Wahnsinn“, keuchte Elizabeth, als Daniels Lippen ihren Mund verließen, um über ihr Kinn hinab zu ihrem Hals und dann weiter zu ihrem Ohr zu streichen. Sie drehte sich etwas zu Seite und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Türrahmen.
    Daniel folgte ihrer Bewegung, ohne dass sein Mund auch nur einen Herzschlag lang ihre Haut verließ, und stützte sich dabei mit beiden Unterarmen links und rechts von ihr ab. „Absoluter Wahnsinn“, stimmte er ihr zu.
    Zögerlich hob Elizabeth eine Hand an sein Gesicht. Es überraschte sie kein bisschen, dass ihre Finger nach wie vor geradewegs durch seine Wange glitten. Enttäuscht war sie aber trotzdem.
    „Warte“, sagte Daniel und schloss kurz die Augen. „Versuch es noch mal.“
    Jetzt berührten ihre Fingerspitzen sein Gesicht und erkundeten es behutsam. Seine Augenlider, seine Nase, seine Lippen. Sie konnte alles spüren, doch fühlte es sich nicht an wie menschliche Haut, eher wie ein knisterndes Energiefeld oder die unendlich zarte und leicht bebende Membran eines Insektenflügels, bei der der leichteste Druck schon fatal sein

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