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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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haben Sie gedacht, Sie könnten es? Sie sind bloß ein Drogendealer. Sie tun, als wären Sie mächtig, aber Sie gehören dem Kartell. Für einen Mann in Ihrer Position ist der Ruf viel mehr wert als ein Lastwagen voll Meth. Wenn Marcus herumerzählt, Sie betrügen, und wenn das in den Nachrichten bestätigt wird, dann rührt das Kartell Ihr Geld nicht mehr an. Tatsächlich glaube ich, die Bundesbeiladung braucht nicht mal an einem Ort versteckt zu werden, der unmittelbar auf Sie hinweist, um Ihnen das Ding in die Schuhe zu schieben. Ich glaube, wenn das Geld überhaupt irgendwo in der Nähe von Atlantic City explodiert, ist das Resultat immer das gleiche: Schwärme von Bullen fallen über Sie her, und Ihr Ruf ist ruiniert. Ihr Name wird für die nächsten zwanzig Jahre ganz oben auf der Liste jedes Kriminalpolizisten stehen, und Ihr ganzes Geld wird suspekt sein. Jeder Drogendealer auf der Welt wird Sie als den Mann kennen, der die Bundesbeiladung geklaut hat. Sie haben nur eine einzige Chance zu vermeiden, dass man Ihnen den Casino-Überfall anhängt: Sie müssen das Geld finden und so weit wie möglich von hier wegbringen. Wenn es dann in die Luft fliegt, können Sie die ganze Sache jemand anderem in die Schuhe schieben. Tun Sie das nicht, werden die Kartelle Sie in Stücke reißen. Also? Ich glaube, wenn Sie keinen Deal mit mir machen, ist Ihre Karriere zu Ende.«
    Der Wolf nahm den .357er Magnum vom Tisch, richtete ihn auf meinen Kopf und drückte ab. Der Schlagbolzen klickte.
    Ich wich nicht zurück. Ich zuckte nicht mal mit der Wimper.
    » Ich will meine hundertfünfzigtausend Dollar.«
    Der Typ in der Bomberjacke trat voller Unbehagen von einem Fuß auf den anderen. Seine Muskeln spannten sich plötzlich.
    » Wenn Sie mich erschießen«, sagte ich, » verlieren Sie x-mal so viel. Wenn die Kartelle erfahren, dass Sie Staatsgeld geklaut haben, und sei es aus Rache, werden Sie nie wieder ein Geschäft machen. Aber wir können immer noch beide gewinnen. Geben Sie mir, was ich will, und ich lasse Ihr Problem verschwinden, bevor die Sonne aufgeht. Es ist Ihre einzige Chance, mit weißer Weste davonzukommen. Wir tauschen. Hundertfünfzigtausend gegen eins Komma zwei Millionen.«
    Der Wolf klappte die Trommel heraus, schob noch eine Patrone hinein, drehte die Trommel einmal, spannte den Hahn und drückte ab.
    Klick.
    » Sie strapazieren Ihr Glück«, sagte ich. » Jedes Mal, wenn Sie abdrücken, riskieren Sie, sich selbst eine Kugel in den Kopf zu jagen. Sie können mich nicht brechen, und ich werde nicht einknicken. Also nehmen Sie mein Angebot an.«
    Der Wolf legte den Revolver auf den Tisch. Ein Mundwinkel zuckte kurz, einmal nur. Damit verriet er sich. Es war ein kurzer Blick in seine Gedanken, fast im selben Moment schon wieder vorbei.
    » Also schön«, sagte er. » Hier ist mein Angebot, und Sie sollten gut zuhören, denn etwas Besseres kriegen Sie nicht. Vielleicht habe ich keine Lust, Sie umzubringen, aber ich kann stattdessen die süße FBI -Agentin erschießen, mit der Sie da zusammenarbeiten. Geben Sie mir das Geld, oder sie ist morgen früh eine Leiche.«

VIERUNDFÜNFZIG
    » Machen Sie mit ihr, was Sie wollen«, sagte ich. » Das ändert nichts an Ihrem Deal mit mir.«
    Langsam schob ich die Hand über den Tisch und hob den .357er am Lauf hoch. Er war schwer– als habe jemand einen normalen Revolver genommen und einen Backstein drangebunden. Sofort hatte der Typ in der Bomberjacke eine kleine Polymer-Automatic aus der Gesäßtasche gezogen und richtete sie auf mich. Die Munition dafür hatte die Power eines Lochers, eine .22er Long Rifle, und der Lauf war kürzer als eine Kreditkarte. Eine solche Waffe war nicht sehr zielgenau, aber auf diese Distanz wäre es schon ein Wunder, wenn er danebenschießen würde.
    » Ruhig, Ghostman«, sagte der Wolf.
    » Ich will Ihnen nur zeigen, was mir wichtig ist.«
    Ich hielt ihm den Revolver entgegen, damit er ihn ansehen konnte. In der Trommel waren jetzt zwei Patronen, nicht eine, und deshalb standen die Chancen jetzt anders. Ich drehte die Trommel und drückte mir die Mündung an die Schläfe. Den Abzug zu drücken, war so leicht und mühelos wie das Zerreißen von Seide. Die Trommel drehte sich, der Bolzen fiel.
    Klick.
    Ich drückte noch einmal ab. Ich hörte, wie die Kammer einrastete, die Klinke zuschnappte, der Schlagbolzen fiel.
    Klick.
    Der Gesichtsausdruck des Wolfs veränderte sich. Ihm war unbehaglich. Weil er nicht wusste, was ich als Nächstes tun

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