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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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würde. Weil er vielleicht annehmen musste, ich würde mir gleich das Gehirn wegpusten, nur um ihm zu zeigen, dass ich es konnte. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her.
    Ich drückte wieder ab.
    Klick.
    Ich legte die Kanone hin und winkte dem Gorilla in der Bomberjacke zu. Der Mann sah ebenfalls nervös aus. » Bevor ich noch eine Runde spiele«, sagte ich, » könnte ich wohl eine Zigarette schnorren?«
    Er nickte und grinste. Offenbar hatte ich ihn beeindruckt. Er kam heran, ohne die Pistole sinken zu lassen, und schüttelte eine Marlboro aus der Packung. Dann holte er ein Zippo heraus und beugte sich vor, um es anzuzünden. Ich schob die Zigarette zwischen die Lippen und wartete, bis er ganz nah war. Ich nahm zwei Züge, hob die Magnum auf, hielt sie ihm unter das Kinn und drückte ab.
    Peng.
    Der Knall klang gedämpft, als hätte ich durch ein Kissen geschossen. Die Kugel riss ein sternförmiges Loch in seine Schädeldecke und zog sein Gehirn hinter sich her. Die expandierenden Gase schälten die Haut von seinem Schädel und ließen Blut und Knochensplitter durch die Gegend fliegen.
    Ich trat den Tisch um und drückte, bis der Wolf vom Stuhl fiel und von der großen Sperrholzplatte zu Boden gepresst wurde. Ich wollte ihn nicht verletzen, ich wollte nur, dass er beschäftigt war, bis ich mich um seine Leute gekümmert hätte. Ich fuhr herum und richtete den Revolver auf den Skinhead, der plötzlich in der Tür aufgetaucht war. Ich drückte ein paarmal ab, aber nichts passierte. Die eine der beiden Patronen, die der Wolf geladen hatte, war offenbar ein Blindgänger. Vielleicht war sie zu nass geworden.
    Der Skinhead grinste wie ein Dämon und stürzte auf mich zu. Keiner von uns beiden hatte jetzt eine geladene Waffe in der Hand, und so waren wir eine Sekunde später nur noch ein paar Zoll weit auseinander. Der Typ schlug mir die Magnum aus der Hand, als ob er eine Fliege wegwedelte. Ich verpasste ihm eine harte Gerade mit der Linken, aber es war, als hätte ich gegen einen Betonblock geschlagen. Er war aus massivem Knastgestein gehauen und von einem Bildhauer zurechtgemeißelt, dem es ziemlich egal war, wie das fertige Objekt aussehen würde. Meine ersten Schläge gingen ins Leere. Seine nicht. Er landete einen weit ausholenden, unsauberen Körpertreffer, der mir die Luft aus der Lunge trieb. Zwei Zoll höher, und er hätte mir ein paar Rippen gebrochen. Doch ich machte mir nicht die Mühe zu blocken. Ich legte alles, was ich hatte, in meinen Angriff und brachte einen Aufwärtshaken an. Ich spürte, wie sein Kiefer brach und die Zähne, die er noch hatte, locker wurden. Es war ein Treffer, der einen anderen Mann hätte umbringen können, aber nicht diesen Typen hier. Er wirkte nicht mal angeschlagen, sondern grinste, als wollte er sagen: War das alles? Dann schlang er beide Hände um meinen Hals, schleuderte mich so heftig gegen die Wand, dass der Putz abbröckelte, und fing an zuzudrücken. Ich schlug ihn vier- oder fünfmal gegen die Brust, doch er zuckte nicht mal zusammen. Vor meinen Augen verschwamm alles, weil er die Sauerstoffzufuhr zu meinem Hirn absperrte.
    Ich hob den Arm und rammte den Ellenbogen wie einen Hammer auf die weiche Innenpartie seins Arms. Ich traf dicht unterhalb seiner Junkie-Vene, mitten zwischen die Einstichmale, und hörte den Knochen brechen. Er ließ mich los und taumelte mit schmerzverzerrtem Gesicht rückwärts.
    Mit einer kurzen Geraden auf seine Nase setzte ich nach. Der Knorpel brach, die Haut an meinen Fingerknöcheln platzte auf und bespritzte sein Gesicht mit Blut. Ich ließ einen Faustschlag mit der anderen Hand folgen, der ihn traf wie ein Güterzug. Auch an dieser Hand platzte die Haut. Er tat, als wollte er mir ein Bein stellen, aber ich war schon zu sehr im Vorteil. Mein Ellenbogen traf da auf seinen Schädel, wo alle Knochenplatten zusammenstoßen. Der alte Kopfstarter. Halb betäubt taumelte er zurück. Ich stürzte mich auf ihn und schlang ihm den Arm um den Hals, drückte ihm meinen anderen Ellenbogen in den Nacken zwischen Halswirbelsäule und Hinterkopf und ließ ihn da. Diesen Würgegriff musste ich zehn Sekunden lang halten. So lange dauert es. Die Blutversorgung des Gehirns wird unterbrochen, und deshalb wirkt es schneller als Würgen. Es ist wie der Ausschaltknopf an einem Laptop. Man muss ihn ein paar Sekunden gedrückt halten, und dann ist das ganze Ding tot.
    Der Skinhead torkelte durch den Raum und versuchte, meinen Arm von seinem Hals zu biegen. Er

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