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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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Sperrholzplatten vor den Fenstern. Und eins der schwarzen SUV s des Wolfs parkte zwei Straßen weiter zwischen einem Maschendrahtzaun und einem leeren Parkplatz. Ich war auf dem Weg hierher daran vorbeigefahren.
    Der Club selbst war ein längst verstorbenes Überbleibsel aus den ruchlosen Tagen von Atlantic City. Das Schild über dem Eingang war unleserlich unter den zahllosen Graffitis, und die Sperrholzplatten, mit denen man die Fenster vernagelt hatte, waren verwittert und fingen an zu verrotten. Unkraut wuchs aus den Rissen im Asphalt auf dem Parkplatz, und welker Efeu war am Putz der Wände heraufgekrochen. Der Laden war mal ganz hübsch gewesen, aber das war Jahre, wenn nicht Jahrzehnte her. Das Neonlicht unter der Markise war kaputt. Die rote Ampel an der Ecke des Boulevards blinkte langsam.
    Ich hielt an, stieg aus und schlug die Wagentür zu, damit sie mich kommen hörten. Dann hob ich die Hand, damit sie mich auch sahen. Der Regen tropfte an meiner Handfläche herunter und sammelte sich unter der Manschette meines neuen Hemdes. Auf der Fahrt hierher hatte es angefangen, ein feines Nieseln diesmal, das nicht nachlassen wollte. Als ich in Hörweite kam, schob ich die Hand in die Tasche und umfasste die Beretta.
    Ich hatte die Straße halb überquert, als einer der Gorillas, die zum Wolf gehörten, herauskam, um mich zu empfangen. Auf dem Parkplatz blieb ich stehen, vielleicht drei Schritte vor ihm.
    Er war ein sehniger Typ in einem schwarzen Kapuzen-Sweatshirt. Die Kapuze hing herunter, und alles Haar an seinem Kopf war wegrasiert, sogar die Augenbrauen. Auf der Stirn trug er ein Tattoo mit zwei gekreuzten Hämmern. Er grinste zahnlos und zog sein Shirt hoch, um mir zu zeigen, dass er eine große Baby Eagle Automatic im Hosenbund stecken hatte.
    » Hol dein Eisen raus.« Er sprach undeutlich und mit schwerer Zunge. » Ich gebe dir fünf Sekunden.«
    Ich zog die Beretta aus der Tasche, ließ das Magazin herausfallen und zog den Schlitten zurück, um die Patronen aus der Kammer zu werfen. Ich zeigte ihm die leere Kammer und das Magazin, damit er wusste, dass die Pistole harmlos war. Dann warf ich Waffe und Magazin zwischen uns auf den B oden, scho b die Hände in die Taschen und zuckte die Achseln.
    » Wo ist der Wolf?«
    » Wartet«, sagte der Mann. » Jetzt brauche ich die andere Knarre.«
    Ich nahm die Hände aus den Taschen, zeigte ihm die leeren Handflächen und zuckte die Achseln.
    » Hast du doch schon«, sagte ich.
    Der Mann sah mich misstrauisch an und kam dann langsam, als bewege er sich unter Wasser, auf mich zu. Er schob meine Arme zur Seite und tastete meinen Oberkörper ab, bis er die Wölbung gefunden hatte. Dann langte er um mich herum und zog den Revolver heraus. Er richtete ihn auf mich und tastete mich mit der freien Hand weiter ab, um sicher zu sein, dass ich nichts weiter bei mir hatte. Sein Atem roch nach Menthol, Waffenöl und Crystal Meth.
    Ich funkelte ihn an und fühlte, wie das Regenwasser an meinem Hals herunterlief.
    Der Typ trat einen Schritt zurück, ließ mich aber sicherheitshalber nicht aus den Augen. Er klappte die Trommel heraus und betätigte den Auswerfer. Die Messingpatronen fielen heraus und landeten klappernd auf dem Asphalt.
    » Jetzt bist du der Einzige mit ’ner Knarre«, stellte ich fest.
    Er grinste mich mit schiefen Zähnen an, zog die Baby Eagle aus dem Gürtel und nahm das Magazin heraus. Dann schnippte er die Patronen mit dem Daumen nacheinander heraus. Sie fielen auf den Boden.
    Klick, klick, klick.
    Unsere Patronen rollten auf dem Boden herum und kullerten in die Risse im Asphalt. Ich sagte nichts. Ich rührte mich nicht mal. Wir standen einander gegenüber und starrten uns an wie zwei Revolverhelden in einem alten Western. Der Wind nahm zu und wehte mir den Regen ins Gesicht.
    Der Wolf kam aus dem Lokal. Sein heller Anzug war völlig trocken, trotz des Regens. Das Wasser strömte von der Markise herunter um ihn herum.
    » Kommen Sie rein«, sagte er. » Ich will mit Ihnen reden.«
    Die Decke in dem Club war wie ein Sieb. Durch fingerdicke Löcher prasselte das Wasser in dichten Schleiern herunter. Aber nach so vielen Jahren des Verfalls bildete es keine Pfützen mehr, sondern floss durch die großen Löcher im eingebrochenen Fußboden geradewegs ins Fundament. Ein weiterer Mann wartete drinnen. Er trug eine mächtige, dicke Bomberjacke und stand stumm in der Ecke.
    Der Wolf deutete auf ein paar rostige Klappstühle. Es waren altmodische Metallstühle aus

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