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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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Lichter um mich herum auf. Ich war ungefähr in der Mitte der Garage, als ich das Geräusch der Entriegelung hörte und die blinkenden Leuchten des Wagens sah. Der schwarze Suburban, den Lakes mir versprochen hatte, parkte nicht weit von der Ausfahrt. Es war exakt der Wagen, den ich gewollt hatte. Nagelneu, mitternachtsschwarz, eine dreiviertel Tonne mit dreihundert Pferden und verchromten Radkappen.
    » Sir, ich bitte tausendmal um Entschuldigung. Ich kann Ihnen ein neues Zimmer im Caesars besorgen, so clean, wie Sie es sich nur wünschen können.«
    » Nein.«
    » Ich habe Beziehungen zu einem Motel am Stadtrand. Ich kenne einen fabelhaften Inder dort. Er wird sicher alles tun, was Sie wollen, und zwar absolut vertraulich.«
    » Ich miete mir meine Zimmer von jetzt an selbst.«
    » Sind Sie sicher?«
    » Klinge ich verwirrt?«
    » Nein, Sir. Kann ich irgendetwas tun?«
    » Seien Sie in zwanzig Minuten in dem Imbiss Ecke Maryland und Arctic. Wir müssen uns unterhalten.«
    Ich setzte mich in den Wagen. Schaute nach links und nach rechts. Warf einen Blick in den Rückspiegel und auf die Reihe der Autos hinter mir, um mich zu vergewissern, dass ich nirgendwo anstoßen würde. Legte die Hand auf den Schalthebel. Dann erstarrte ich und beendete das Gespräch mit L ak es ohne ein weiteres Wort. Ich drehte den Rückspiegel noch einmal zurecht.
    Zwei Autos weiter, eine Reihe hinter mir, stand der andere schwarze Suburban.

ZWEIUNDZWANZIG
    Es war der Wagen, den ich schon mal gesehen hatte. Getönte Fenster, tiefergelegtes Fahrwerk. Die vordere Stoßstange und die Radkappe waren aus blankem Chrom. Ich blinzelte, um besser zu sehen. Vorn war kein Kennzeichen. Ja, ganz sicher: Derselbe Schlitten hatte gestern bei dem alten Flugplatz auf mich gewartet.
    Verdammt.
    Im matten Zwielicht der Tiefgarage konnte ich zwei Personen in dem Wagen erkennen. Im Dunkeln waren sie lediglich schwarze Silhouetten vor einem noch schwärzeren Hintergrund. Nur das fahlweiße Leuchten der Lampen an den Bewegungssensoren über ihnen ließ überhaupt erkennen, dass sie da waren. Ihre Gestalten schimmerten hier und da auf– ein Lichtreflex auf den Haaren, die dunklen Umrisse eines Oberkörpers, die Form eines Arms. Sie verschmolzen mit der Umgebung, als wären sie aus Rauch. Wer immer sie waren, sie mussten schon stundenlang dort warten. Offenbar hatten sie herausgefunden, wo ich wohnte, und hier unten in der Tiefgarage geparkt, während ihr Motor sich tickend abkühlte. Hatten den Ausgang beobachtet. Sie hörten kein Radio, tranken keinen Kaffee, quatschten nicht miteinander. Sie saßen nur da in der Stille und warteten auf mich.
    Meine Hand spannte sich um das Lenkrad. Wie zum Teufel hatten sie mich gefunden? Ich hatte Vorsorge getroffen. Hatte sie auf dem Highway abgehängt. Hatte den Wagen gewechselt. Einen guten Teil des Abends damit zugebracht, auf dem Beifahrersitz in Spencers Camaro den Fichtennadelduft des Lufterfrischers einzuatmen. Selbst wenn sie bei dem alten Hangar auf mich gewartet hätten– ich war, nachdem ich Spencer verabschiedet hatte, noch ein paar Straßen weit zu Fuß gegangen und hatte mich unterwegs durch volle Casinos und andere Hotels gedrückt, bevor ich im Chelsea eingecheckt hatte. Es war ausgeschlossen, dass sie mich verfolgt hatten. Ich biss die Zähne zusammen, als hätte ich einen Kinnhaken bekommen.
    Wer zum Teufel waren diese Typen?
    Sie verhielten sich fast eine Minute lang völlig still wie Jäger, die ihre Beute entdeckt hatten. Ich blieb reglos sitzen und wandte den Blick nicht vom Spiegel. Diesmal würde es sehr viel schwerer sein, sie abzuhängen– in einer Tiefgarage, mitten in der Nacht, praktisch ohne jeden Autoverkehr. Wenn niemand sonst auf der Straße unterwegs ist, kann man nur mit Gottes Hilfe ungeschoren davonkommen. Jeder Schritt, den man tut, kann verfolgt werden. Sie hatten mich in die Ecke gedrängt, und sie wussten es. In dieser engen Garage brauchten sie nicht viel zu tun. Es reichte, wenn sie die Ausfahrt versperrten. Das wäre schon alles.
    Ich rührte mich nicht und beobachtete sie. Ein Wassertropfen fiel von den Leitungen unter der Decke auf meine Frontscheibe und lief langsam daran herunter.
    Ein Dutzend Szenarien ging mir durch den Kopf. Ich konnte den Motor starten und mit Vollgas versuchen abzuhauen. Ich konnte wieder ins Hotel zurückgehen und versuchen, sie zu Fuß abzuhängen. Ich konnte langsam hinausfahren, als hätte ich sie nicht bemerkt, und draußen aufs Gas treten. Kein

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