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Ghosts 01 - Ghosthunter

Ghosts 01 - Ghosthunter

Titel: Ghosts 01 - Ghosthunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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Glasverschlägen, in denen weitere Büros untergebracht waren, lag der Ausgang. Er war nicht sehr weit entfernt, vierzig Meter vielleicht, aber an der Glastür zur Straße stand ein Polizist, der gerade Verstärkung durch einen zweiten Mann bekam.
    Langsam betrat sie das Großraumbüro, nicht zu schnell und nicht zu zögerlich, um nicht aufzufallen. In zahlreichen Supermärkten und Elektroläden hatte sie geübt, wie man sich unauffällig bewegte. Es stellte für sie kein Problem dar, den Beamten direkt ins Gesicht zu sehen und nur aus Höflichkeit den Blick zu senken. Sie lief zwischen ihnen durch, als hätte sie gerade eine langweilige Zeugenaussage gemacht. Lässig griff sie sich einen rosaroten Kapuzenpulli, der über einer Stuhllehne hing, und streifte ihn sich im Gehen über.
    Der Hoody war perfekt. Er war zwar eine Nummer zu klein, doch die Kapuze verbarg ihr Gesicht gut. Und der rosafarbene Stoff mit der aufgestickten Glitzerkatze verlieh ihr eine harmlose, vor allem aber gänzlich andere Ausstrahlung.
    Unbeirrt hielt sie auf den Ausgang zu. Sie schnappte sich noch einen Manga, den sie sich unter den Arm klemmte, und zwei Tische weiter gelang es ihr, bei einem Laserdrucker einen Karton für Farbkartuschen zu greifen.
    Niemand beachtete sie, niemand sprach sie an. Sie packte den Manga auf die Schachtel und drückte sie sich vor die Brust.
    Ich bin nur ein Lieferant, ich habe nur was abgeholt, sagte sie in Gedanken zu den beiden Wachen am Ausgang. Kein Grund, mich anzusprechen.
    Noch fünfzehn Meter.
    Sie tat sogar, als sei die Schachtel schwer, damit die Männer ihr die Tür aufhalten mussten. Es lief großartig.
    Plötzlich eilte aus einem der Glasbüros ein Beamter hinaus.
    Kenichi.
    Ihre Blicke trafen sich und Chiyo blieb wie vom Blitz getroffen stehen. Er kam auf sie zu. Sofort verspürte sie den Impuls zu fliehen, doch sie zwang sich zur Ruhe. Ein, zwei Mal holte sie tief Luft, dann hob sie die Kiste etwas höher, sodass Kenichi ihr Gesicht nicht sehen konnte. Möglichst cool steuerte sie einen der Kaffeeautomaten an. Noch immer hielt der Kommissar auf sie zu. Hatte er sie bereits erkannt? Jeden Moment würde er rufen, seine Waffe ziehen, sie packen …
    Mit dem Telefon am Ohr hetzte er an den Tischreihen vorbei. Ruckartig drehte sich Chiyo zu dem Display des Kaffeeautomaten um.
    Verdammt, dachte sie, ich verhalte mich viel zu auffällig. Sie stellte den Karton ab und gab vor, einen Kaffee zu ziehen. Da spürte sie Kenichi in ihrem Rücken.
    Ihr stockte der Atem.
    Sie konnte sein scharfes Rasierwasser riechen.
    „Chiyo?“, fragte er. Sie schloss die Augen und hielt die Luft an. Langsam drehte sie sich um, setzte ein entschuldigendes Lächeln auf und hob die Hände. Da hörte sie Kenichi sagen: „Abgehauen? … Noch im Gebäude? … Wo?“
    Er war keinen Meter neben ihr stehen geblieben und telefonierte, während er mit Kleingeld für den Kaffee spielte. Kaum hatte er gehört, was geschehen war, sah er sich um. Augenblicklich wandte Chiyo sich wieder dem Automaten zu und drückte einen Knopf.
    „Ich sagte, ihr sollt sie lediglich ein bisschen schmoren lassen. Ein bisschen mürbe machen. Dann hätte sie uns sicher mehr erzählt.“
    Chiyo atmete aus. Seine Stimme wurde leiser, als er sich entfernte. Sie verharrte noch einen Moment am Automaten und sah, wie Kenichi sich mit der Hosenanzugträgerin absprach. Beide verschwanden Richtung Befragungszimmer.
    Chiyo wollte gerade das Revier verlassen, als ihr Blick durch die Glasfront in Kenichis Büro fiel.
    Unverkennbar lag dort auf einem Aktenstapel der Helm.
    Hitomi, dachte Chiyo. Ich finde dich und Sobo stirbt. Was ist dein Geheimnis?

45
Cambridge – Cambridgeshire,
 England
    Die Frau kniff die Augen zusammen, um den Besuch zu mustern. Offenbar gefiel ihr nicht, was sie sah, und Ian konnte es ihr noch nicht einmal verübeln. Zwischen all den fröhlichen Menschen in ihren luftigen Sommerkleidern mussten sie ein schreckliches Bild abgeben, mit ihren blauen Flecken und blutigen Schrammen. Es war ein Wunder gewesen, dass überhaupt ein Lkw-Fahrer gehalten hatte, um sie mitzunehmen. Beinahe den halben Tag hatten sie für die lausigen sechzig Meilen nach Cambridge gebraucht.
    Das kleine Straßencafé am Flussufer der Cam war gut besucht. Ein paar Mütter standen mit ihren Kindern an der Eistheke, Studenten saßen lachend und rauchend in der Sonne und ein paar Touristen erholten sich unter bunten Sonnenschirmen von ihrer Stadtbesichtigung.
    „Du hast lange

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