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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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bedeckten den hinteren Teil des dunklen Bürobodens. Dazwischen war ein heller Fleck zu sehen, fast wie …
    Marisa keuchte erschrocken auf, als sie erkannte, dass zwischen Büchern und Regalbrettern eine Hand herausragte.
     
    31
    Marisa sah sich wild um, doch sie war allein. Auf wackeligen Beinen lief sie um das Haus herum. Sie musste Coyle von ihrer Entdeckung erzählen, damit sie entscheiden konnten, wie sie weiter vorgehen wollten. Wenn dort Bowen im Büro lag …
    Marisa schloss für einen Moment die Augen. Nein, das wollte sie nicht glauben. Schließlich blieb sie vor der Haustür stehen. Wo war Coyle? Sie wollte ihn rufen, hatte aber Angst, damit möglicherweise jemanden anzulocken, dem sie nicht begegnen wollte. Andererseits, wenn noch jemand hier wäre, hätte er doch sicher ihr Auto gehört und wäre herausgekommen. Unruhig warf Marisa einen Blick über die Schulter. Was sollte sie jetzt tun? Wenn derjenige, der unter dem Regal lag, noch lebte, war vielleicht jede Sekunde kostbar. Wahrscheinlich sollte sie die Polizei rufen, aber das konnte sie nicht tun, solange Coyle noch in der Nähe war – und eventuell auch Bowen.
    Die Zähne in die Unterlippe gegraben, kehrte Marisa zur Terrassentür zurück. Nach der Lage der Zimmer zu urteilen musste die hintere der vom Wohnzimmer abgehenden Türen zum Büro gehören. Zögernd trat sie in das Haus, bereit, jederzeit zu fliehen, falls sie auch nur das leiseste Geräusch hörte. Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust, das Blut rauschte in ihren Ohren, bis sie das Gefühl hatte, überhaupt nichts mehr hören zu können, was außerhalb ihres Körpers vor sich ging. Sehr langsam durchquerte sie das Wohnzimmer und erwartete fast, dass jeden Augenblick jemand hinter einem der Möbelstücke hervorsprang. Doch es geschah nichts.
    Etwas mutiger schob sie mit einer Hand die Tür auf, hinter der sie das Arbeitszimmer vermutete, und blickte durch den Spalt. Es sah genauso aus wie durch das Fenster, doch jetzt nahm sie einen sehr unangenehmen Geruch wahr – der sie an New York erinnerte, als sie Calvin gefunden hatte. Mit einem erstickten Laut taumelte sie zurück. Unvermittelt schlangen sich Arme um ihren Oberkörper und zogen sie an eine harte Brust. Nach einer Schrecksekunde trat Marisa mit ihrem Fuß gegen das Schienbein des Angreifers. Die Arme schlangen sich jedoch nur fester um sie, während sie gegen die Übelkeit kämpfen musste, die in ihr aufstieg.
    „Halt still, Kätzchen, ich bin es nur.“ Coyles Stimme drang fast lautlos an ihr Ohr.
    Erleichtert sackte Marisa zusammen und senkte den Ellbogen, den sie gerade in seinen Magen hatte rammen wollen. „Ich dachte, es wäre Stammheimer.“ Sie drehte sich in seinen Armen um. „Da hinten unter dem Regal liegt jemand. Ich wollte nachsehen, ob er oder sie noch lebt.“
    „Und du kommst nicht auf die Idee, mir vorher Bescheid zu sagen? Ich habe beinahe einen Herzinfarkt bekommen, als du einfach ins Haus gegangen bist.“
    Marisa machte sich von ihm los. „Du warst nirgends zu sehen, und ich wollte nicht laut rufen, falls noch jemand in der Nähe ist. Und warten konnte ich auch nicht, falls derjenige, der dort liegt, noch am Leben ist und Hilfe benötigt.“ Erst jetzt bemerkte sie, dass Coyle seine Kleidung wieder übergezogen hatte. Anscheinend hatte er sie gerade aus dem Wagen geholt, als sie ihn suchte.
    Coyles Augen verdunkelten sich. „Wer immer es ist, er ist bereits tot.“
    „Woher weißt du das?“
    „Der Geruch.“
    Marisa spürte das Blut aus ihrem Kopf weichen, als er sie wieder daran erinnerte. Für Coyles feine Berglöwennase war er sicher sehr viel eindeutiger gewesen als für sie selbst. Im Grunde hatte sie geahnt, dass jede Hilfe zu spät kam, aber das sichere Wissen, dass ein Toter dort im Nebenzimmer lag, hob ihr den Magen, und es kostete sie alle Beherrschung, sich nicht an Ort und Stelle zu übergeben. Coyle schien das zu bemerken, denn er führte sie aus dem Haus in die gleißende Sonne. „Bleib hier, ich sehe mich um.“
    „Aber ich möchte bei dir sein, falls …“
    Coyle ließ sie nicht ausreden. „Ich werde gleich zu dir kommen, wenn ich weiß, wer es ist.“
    Marisa drückte schweigend seine Hand und ließ ihn schweren Herzens gehen. Sie wusste, dass es nichts brachte, wenn sie zu zweit dem Geruch ausgesetzt waren, doch sie mochte Coyle auch nicht allein lassen. Für ihn musste es viel schlimmer sein, da sein Geruchssinn stärker ausgeprägt war und es noch dazu sein könnte, dass

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