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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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viele Arbeit hatte auch Vorteile, weil sie dadurch nicht über das nachgrübeln musste, was in ihrem Leben fehlte. Sie schnitt eine Grimasse, als ihr klar wurde, dass das nicht stimmte. Genau genommen dachte sie fast ununterbrochen darüber nach, was sie hätte anders machen können. Hätte es irgendeine Möglichkeit gegeben, mit Coyle zusammen zu sein? Gut, sie konnte seine Mutter kontaktieren und ihr sagen, dass Coyle sich gefälligst bei ihr melden sollte, aber dann würde sie sich noch schlechter fühlen. Sie wollte keinem Mann hinterherlaufen und sich zum Narren machen, sie hatte Besseres verdient.
    Toll, jetzt war ihre Laune wieder im Keller, wie so oft, wenn sie abends nach Hause kam. Der arme Angus wusste schon gar nicht mehr, was er noch mit ihr machen sollte. Marisa verdrehte die Augen und kramte ihren Schlüssel aus der Hosentasche. Während sie ihre Einkäufe auf einer Hüfte balancierte, schloss sie die Tür auf. Seltsam, normalerweise konnte sie Angus schon winseln hören, wenn sie auf die Veranda trat. Wahrscheinlich hatte er endlich verstanden, dass sie erst hereinkommen musste, bevor sie ihm etwas zu essen geben konnte.
    Marisa zog die Tür auf und schlängelte sich durch die Öffnung. Tiefe Dunkelheit herrschte in der Hütte. Automatisch tastete sie nach dem Lichtschalter neben der Tür und erstarrte, als sie eine Bewegung wahrnahm.
    „Angus?“
    Keine Antwort. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht, der Bloodhound wäre inzwischen längst aus dem Schlafzimmer gekommen und hätte sie begrüßt.
    Mit wild klopfendem Herzen stellte sie die Tüte auf den Boden und bewegte sich zur Kommode, wo sie inzwischen eine richtige Pistole aufbewahrte. Sie hatte sich dagegen entschieden umzuziehen, einerseits, weil sie ziemlich sicher war, dass es nichts gebracht hätte, und andererseits, weil sie Coyle ermöglichen wollte, sie wiederzufinden. Sie hatte sich neue Schlösser angeschafft und eine Waffe. Die erste Zeit war sie bei jedem Geräusch aufgeschreckt, doch als nichts passierte, hatten ihre Ängste ein wenig nachgelassen. Bis jetzt.
    Ihre Fingerspitzen ertasteten gerade den Griff der Schublade, als sie etwas hörte. Es klang wie Flötenmusik, erst kaum mehr als ein Wispern, bevor es anschwoll und den Raum erfüllte. Sie konnte keinen Muskel rühren, als sie die Melodie erkannte: Es war die Musik, zu der sie mit Coyle bei der Versammlung getanzt hatte. Schmerzerfüllt atmete sie ein und roch etwas, das seit drei Monaten in ihrem Leben gefehlt hatte. Freude, dicht gefolgt von Wut und Schmerz schossen durch ihren Körper und ließen sie zitternd zurück.
    Unerwartet flammte das Licht auf, und sie blinzelte. Als sie die Augen wieder öffnete, stand Coyle vor ihr. Er bewegte sich anscheinend immer noch schneller, als sie reagieren konnte – und er sah noch genauso gut aus wie bei ihrem Abschied in Nevada. Er war so nah, dass sie seinen Duft wahrnahm, den sie unter Tausenden erkannt hätte.
    „Was willst du hier?“ Sie zuckte bei dem harten Klang ihrer Frage zusammen, entschied dann aber, dass Coyle es verdient hatte. Kein einziges Wort seit ihrem Abschied, nicht mal eine kurze E-Mail oder eine Postkarte. „Und was hast du mit Angus gemacht?“ Wie auf Befehl begann der Hund, an der Schlafzimmertür zu kratzen.
    Rasch ging sie zur Tür und öffnete sie, um Angus herauszulassen. Der Hund stürzte an ihr vorbei und kam dicht vor Coyle schlitternd zum Stehen. Nach einem vorwurfsvollen Blick in ihre Richtung reckte er ihm seinen Kopf auffordernd entgegen. Während Coyle seine wulstigen Falten kraulte, blickte Angus Marisa triumphierend an. Verräter! Wütend stapfte sie in das Schlafzimmer und zog die Tür hinter sich zu. Bevor sie ins Schloss fallen konnte, schob sich jedoch ein Fuß dazwischen.
    „Ich bin gekommen, um mit dir zu reden, Marisa.“ Coyles sanfte Stimme presste ihr die Kehle zu.
    „Und ich dachte schon, du bist hier, um mit Angus zu spielen.“ Wie immer, wenn sie sich unsicher fühlte, brach sich der Sarkasmus Bahn. Aber wenn ihn jemand verdient hatte, dann Coyle. „Wie bist du überhaupt ins Haus gekommen? Ich weiß genau, dass ich es abgeschlossen habe.“
    „Mit dem Ersatzschlüssel.“
    „Woher hast du den?“ Sie war dazu übergegangen, alle paar Tage ein neues Versteck dafür zu suchen.
    „Es war immer jemand hier, der auf dich aufgepasst hat.“
    Einen Moment lang starrte Marisa ihn mit offenem Mund an, dann formten ihre Lippen ein Wort. „Was?“
    Coyle trat näher. „Ich hatte

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