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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Haut zu seiner helleren war erregend, Kainda ballte ihre Hand zur Faust, um ihn nicht zu berühren.
    Er roch so gut nach Duschgel und Mann – einfach nach Ryan. War es wirklich erst zwei Tage her, seit sie in der Klinik aufgewacht war und ihn zum ersten Mal gehört und gesehen und gewittert hatte? Es kam ihr viel länger vor, und dann auch wieder viel zu kurz. Wenn sie jetzt weiterzog, würde ein wichtiger Teil von ihr hierbleiben. Wie hatte das geschehen können? Normalerweise dauerte es Monate, wenn nicht Jahre, bis sie jemanden an sich heranließ, und nun hatte Ryan das innerhalb von zwei Tagen geschafft. Ohne je wirklich ein Wort mit ihr als Mensch gesprochen zu haben. Es war unmöglich. Und doch spürte sie ein Ziehen in der Brust, das vorher nicht da gewesen war. Ein Kribbeln in ihrem Magen und den Wunsch nach Nähe und Berührung.
    Kainda rückte noch näher heran, bis die Haare auf seinen Armen sie kitzelten und eine Erregung in ihr auslösten, die sie kaum zu bändigen vermochte. Mühsam unterdrückte sie ein Stöhnen. Sie musste die Sache hier augenblicklich stoppen, sonst würde sie sich vergessen. Trotzdem rührte sie sich nicht, sondern genoss die Wärme, die von seinem Körper ausging. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, wie kalt sie sich innerlich fühlte. Vorsichtig, ganz vorsichtig streckte sie ihren Zeigefinger aus und berührte Ryans Arm. Etwas wie ein Stromschlag traf sie und nahm ihr für einen Moment den Atem. O Gott, das würde noch schlimmer ausgehen, als sie befürchtet hatte. Sachte legte sie die anderen Finger auf Ryans Haut und genoss das Gefühl, ihn zum ersten Mal als Mensch zu berühren. Als Frau. Würde er sie mögen, wenn er sie kennenlernen könnte? Sie wusste es nicht, und das machte sie unsicher.
    Sie bildete sich ein, dass er die Leopardin mochte, doch sah er sie überhaupt als Individuum oder nur als irgendeine Raubkatze, um die er sich kümmerte, bis sie wieder gesund war? Nein, er behandelte sie weit besser, als er müsste, anscheinend sah er etwas Besonderes in ihr. Oder sie machte sich nur etwas vor, weil sie es nicht ertrug, ihm gleichgültig zu sein. Was sie aber am meisten schmerzte, war die Tatsache, dass sie es vermutlich nie erfahren würde, weil Ryan nicht wissen durfte, was sie war.
    Kainda gab einen erstickten Laut von sich. Manchmal hasste sie ihr Leben! Wäre sie eine normale Frau, hätte sie Ryan kennenlernen können, und er hätte sie vielleicht auch gemocht. Dann hätte sie jetzt ganz offiziell neben ihm liegen, ihn berühren und ihn lieben können, so wie sie es gerne tun würde. Stattdessen musste sie hier herumschleichen und ihn anschmachten, während er schlief, damit er bloß nichts davon mitbekam.
    Mühsam unterdrückte sie die Wut über diese Ungerechtigkeit. Es brachte ihr nichts, mit ihrem Schicksal zu hadern, es war nun einmal so, und sie musste mit dem leben, was ihr gegeben worden war. Schließlich war nicht alles schlecht. Wer konnte schon von sich sagen, dass er wusste, wie es sich anfühlte, so schnell zu laufen wie der Wind? Die Stärke und Macht zu spüren, wenn sich die Muskeln zusammenzogen und die Sinnesorgane so viel mehr wahrnahmen als die eines Menschen. Wären all diese schlimmen Dinge nicht geschehen, würde sie jetzt noch ihr Leben in Afrika genießen. Sicher, es war nicht immer einfach gewesen, und manchmal hatte sie sich gewünscht, ausbrechen zu können, nicht das tun zu müssen, was von ihr erwartet wurde. Aber dann hätte sie so viel verpasst, auch … Kainda scheute vor dem Gedanken zurück, der sie roh und beschädigt zurücklassen würde. Nein, heute nicht.
    Zuerst wollte sie noch ein paar Minuten Ryans Nähe genießen, bevor sie sich ins Wohnzimmer zurückzog. Was war so schlimm daran, wenn sie sich einen kurzen Moment etwas gönnte, bevor sie Ryan verlassen musste? Er würde es nicht mitbekommen, und sie hatte eine schöne Erinnerung, etwas, das sie in schlechten Zeiten wärmen würde. Langsam schob sie ihr Gesicht dichter an ihn heran, bis ihre Lippen seinen Oberarm berührten. Wieder fühlte sie das Kribbeln, ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust. Mit der Zungenspitze leckte sie über seine Haut. Ihre Augenlider schlossen sich, während sie seinen Geschmack genoss. Mann und Salz – daran hätte sie sich gewöhnen können.
    Als Ryan sich nicht rührte, wurde sie mutiger. Kainda rieb mit ihrer Wange über seine Schulter und unterdrückte gerade noch ein Schnurren. Da konnte sie endlich für ein paar Minuten ein Mensch sein

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