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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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hier liegen, ich komme so schnell wie möglich zurück. Wenn ich jemanden von deinen Leuten finde, der Erfahrung in der Wundversorgung hat, schicke ich ihn zu dir.“
    Griffin schnappte nach ihrem Finger und schloss vorsichtig seinen Schnabel darum. Er wollte nicht, dass sie ging, hatte aber keine Möglichkeit, ihr das zu sagen.
    Trotzdem schien sie ihn zu verstehen. „Ich möchte dich nicht verlassen, aber mein Bruder ist da draußen, und ich muss wissen, ob es ihm gut geht.“
    Mit der Zunge berührte er ihren Finger, bevor er ihn freiließ. Natürlich verstand er sie, besonders weil er am liebsten auch losstürmen würde, um nach seinen Leuten zu sehen. Er wusste schon jetzt, dass es schlimm werden würde, die Toten und Verletzten zu bergen und ins Lager zu bringen. Doch er konnte hier nur liegen und nichts tun. Er hasste es, so hilflos und nutzlos zu sein.
    Wieder schien Amber seine Gedanken zu erraten. „Ich weiß, dass du jetzt auch da draußen sein willst, aber sei bitte vernünftig. Es ist keinem geholfen, wenn du dich noch schlimmer verletzt.“ Sie senkte die Stimme. „Ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist.“
    Griffin gab einen zustimmenden Laut von sich und sah zu, wie Amber sich wieder verwandelte und in der Dunkelheit verschwand.
    Amber blickte noch einmal zurück. Sie wollte Griffin nicht allein lassen, aber es musste sein. Zwar wusste sie von dem triumphierenden Fauchen, das vor einigen Minuten erklungen war, dass sie gesiegt hatten, aber sie befürchtete, dass der Preis sehr hoch gewesen war. Sowohl unter den Adlern als auch bei den Berglöwen hatte es Verletzte und vermutlich sogar Tote gegeben, und sie würde mit Fays Mitteln helfen, so gut sie konnte. Natürlich verfügte sie nicht über die Erfahrung der Heilerin, aber sie würde ihr Möglichstes tun und darauf hoffen, dass es auch unter den Adlern jemanden gab, der sich mit diesen Dingen auskannte.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen, und der Mond brachte den Schnee in der Dunkelheit zum Leuchten. Der Geruch nach Blut und Tod schwängerte die Luft und erinnerte Amber an den Tag, als ihr Vater vor ihren Augen gestorben war. Damals war es Sommer gewesen, und sein Blut war in den trockenen Boden gesickert, aber der Geruch … Übelkeit stieg in ihr auf, doch sie weigerte sich, ihr nachzugeben.
    Es war unheimlich, die schattenhaften Gestalten durch den Schnee laufen und die Adler diesmal lautlos über die Lichtung fliegen zu sehen. Dunkle Haufen lagen im Schnee. Menschen, erkannte sie. Sie lagen still da, von furchtbaren Wunden übersät. Ob sie geahnt hatten, wie ihr Leben enden würde? Irgendwo tief in der Wildnis, wo niemand jemals ihre Leichen finden würde. Sie taten Amber nicht leid, denn sie hatten versucht, Wandler zu töten, und keinerlei Mitleid mit ihnen gezeigt. Aber ihre Familien würden nun niemals wissen, was aus ihnen geworden war; sie würden einfach für immer verschwunden bleiben.
    Rasch schüttelte Amber den Gedanken ab und lief auf einen der Berglöwen zu. Es war Torik, wie sie erkannte, als sie näher kam. Seine Seite, wo der Verbrecher ihn mit seinem Messer verletzt hatte, war dunkel vor Blut. Er hatte sich über etwas am Boden gebeugt und hob den Kopf, als er sie bemerkte. Rasch kam er ihr entgegen. Offenbar wollte er nicht, dass sie sah, was dort lag.
    Amber verwandelte sich. „Wo sind die anderen, geht es ihnen gut?“
    Toriks Miene war noch grimmiger als sonst, als er sich auch verwandelt hatte. „Größtenteils leichtere Verletzungen, Finn hat es sogar geschafft, gänzlich ohne Blessuren davonzukommen. Nur …“
    „Was?“ Das Blut rauschte in ihren Ohren, sodass sie kaum ihre eigene Stimme hörte. „Ist Coyle etwas passiert?“
    „Nein, Coyle ist okay.“ Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Harmon ist tot. Die Kugel traf direkt sein Herz, wir konnten nichts mehr tun.“
    Amber schlug eine Hand vor den Mund, Tränen traten in ihre Augen. Auch wenn sie den jungen Wächter nicht näher kannte, war es ein tragischer Verlust für die Gruppe. Wie sollten sie seinen Eltern sagen, dass ihr einziger Sohn tot war? Sie konnte jetzt nicht darüber nachdenken, sondern musste sich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Hastig wischte sie die Tränen von ihren Wangen und richtete sich höher auf. „Wie sieht es bei den Adlern aus?“
    „Drei Tote, mehrere Verletzte. Sie haben gekämpft wie die Teufel, ohne Rücksicht auf ihr Leben.“ Etwas wie Bewunderung klang in seiner Stimme mit. Torik sah sie an. „Wie geht es

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