Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03
dir?“ Seine Augen verengten sich. „Ist das Blut an deinem Körper?“
Amber sah an sich herunter und fühlte, wie das Blut aus ihrem Kopf wich. „Ja, Griffins.“
„Ist er schwer verletzt? Ich habe gesehen, wie er angeschossen wurde.“
„Sein einer Flügel ist zerstört, ich habe versucht, ihn zu verbinden. Hoffentlich haben die Adler einen Heiler, der den Knochen richten kann.“
„Bestimmt.“
„Und jetzt lass mich deine Wunde sehen, ich habe beobachtet, wie der eine Verbrecher ein Messer in dich gerammt hat.“
Torik verzog den Mund. „Das ist nur ein Kratzer.“
Amber stieß ein Schnauben aus, während sie den Rucksack absetzte. „Ja, sicher.“ Sie beugte sich vor, um besser sehen zu können. Ein klaffender Riss zog sich einmal längs über die Rippen bis zur Hüfte. Glücklicherweise schien er nicht sehr tief zu sein, aber Torik hatte viel Blut verloren. „Ich muss das verbinden.“
Torik öffnete den Mund, schloss ihn dann aber wieder. Ergeben hob er die Arme und ließ Amber ihren Willen. Selbst als sie eine Flüssigkeit in die Wunde träufelte, um sie zu desinfizieren, zuckte er nicht einmal zusammen. Aus eigener Erfahrung wusste sie, dass das Zeug höllisch brannte, und sie fragte sich, wie Torik es aushielt, ohne zu reagieren. Vielleicht konnte er Schmerz tatsächlich ausblenden, wie Coyle früher einmal vermutet hatte. Im Moment war es jedenfalls sehr hilfreich, denn so konnte Amber ihn mit der Salbe behandeln und einen Verband anlegen, ohne dass er auch nur einmal zuckte. Schließlich trat sie zurück und betrachtete ihr Werk kritisch.
„Das müsste erst einmal halten. Sag mir Bescheid, wenn es wieder anfangen sollte zu bluten.“
„Okay.“ Was vermutlich so viel hieß wie: Noch mal lasse ich dich bestimmt nicht an mich ran .
Amber unterdrückte einen Seufzer und schloss ihren Rucksack wieder. „Dann werde ich mich mal um die anderen kümmern. Falls du irgendwo einen Heiler der Adler siehst, kannst du ihn bitte zu mir schicken?“
„Natürlich.“ Torik neigte den Kopf und verwandelte sich zurück.
Amber sah ihm nach und atmete auf, als die elastische Bandage, die sich der jeweiligen Gestalt anpasste, auch in Berglöwenform noch an der richtigen Stelle saß. Glücklicherweise wurden solche Bandagen nicht oft benötigt. Seit sie denken konnte, hatte es eine solche Auseinandersetzung noch nie gegeben, und sie konnte nur hoffen, dass es die letzte gewesen war. Amber schüttelte den Gedanken ab, während sie durch den Schnee zum nächsten Berglöwen stapfte. Es würde ihr nicht helfen, wenn sie sich jetzt über so etwas den Kopf zerbrach. Wichtig war nur, den Verletzten zu helfen und sich dann zu überlegen, wie sie Harmon zurück ins Lager transportieren konnten. Der Druck auf ihrer Brust wurde stärker, und sie schob auch diesen Gedanken zur Seite.
Als sie Coyle sah, lief sie los und umarmte ihn fest. Tränen der Erleichterung liefen über ihr Gesicht, und der Schluchzer, der sich in ihr aufgestaut hatte, brach sich Bahn. Coyle schien ihren Gefühlsausbruch zu verstehen, denn er hielt sie genauso fest und streichelte sanft über ihren Kopf.
„Ich bin so froh, dass es dir gut geht! Torik hat das zwar gesagt, aber …“
„Es ist alles in Ordnung, Amber.“ Er schob sie sanft zurück und sah in ihre Augen. „Wie geht es dir?“
Sie wollte die Frage schon abtun, doch dann konnte sie auf einmal nicht mehr lügen. „Ich habe Angst, Coyle. Griffin wurde schwer verletzt, und Harmon …“ Ihre Stimme versagte.
„Ich weiß.“ Coyle küsste ihre Stirn. „Ich bin nur froh, dass du unverletzt bist.“
Amber sah sich um. „Wo ist Melvin? Er hat mir und Griffin das Leben gerettet.“
„Die Adler haben ihn gezwungen, mit ihnen zu gehen.“
„Was? Wieso?“ Entsetzt starrte sie Coyle an.
„Anordnung ihrer ‚Oberen‘. Anscheinend sind sie der Ansicht, dass Melvin die Menschen absichtlich in ihr Gebiet geführt hat.“
„Aber das ist Unsinn! Er wusste doch gar nicht, dass hier Wandler leben. Wir müssen sofort …“
Coyle legte seine Hand um ihren Arm, als sie losstürmen wollte. „Keine Angst, Finn ist bei ihm und wird nicht zulassen, dass Melvin irgendetwas geschieht.“
Etwas ruhiger nickte Amber. „Ich werde mich darauf verlassen.“ Sie besah sich die Wunde an Coyles Stirn. „Zuerst behandle ich dich, und dann muss ich jemanden finden, der sich um Griffin kümmert. Ich mag ihn nicht so lange alleine und hilflos dort liegen lassen.“
Coyle berührte mit den
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