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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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würde er weiter in der Nähe bleiben. Es war ja nicht so, als hätte er gerade etwas Besseres zu tun. Eigentlich konnte er den Oberen dankbar sein, dass sie ihn weggeschickt hatten, so war er endlich in der Lage, genau das zu tun, was er wollte.
    Vor langer Zeit hatte er schon eine unfehlbare Technik entwickelt, um Amber rasch aufzuspüren, und so war es auch diesmal. Sowie sie in den Wald tauchte, sah er sie. Weit entfernt blieb er auf einem Ast sitzen, damit sie ihn nicht bemerkte. In der Vergangenheit hatte sie ihn oft gewittert, also würde er diesmal immer auf die Windrichtung achten und dafür sorgen, dass er für ihre Sinne unsichtbar blieb. Das war leichter als erwartet, Amber schien ein bestimmtes Ziel zu haben und achtete kaum auf ihre Umgebung. Warum erlaubte Finn ihr, sich so weit vom Lager zu entfernen? Er musste doch wissen, wie gefährlich das derzeit war! Grimmig flog Griffin etwas näher, damit er im Notfall eingreifen konnte. Noch einmal würde er nicht zu spät kommen und zulassen, dass Amber verletzt wurde.
    Während sie zuerst zielstrebig in eine Richtung gelaufen war, schien sie nun etwas zu suchen und sich in einem Muster hin und her zu bewegen. Was zum Teufel trieb sie da? Mehr als einmal musste Griffin ein hastiges Ausweichmanöver veranstalten, damit sie ihn nicht bemerkte.
    Es ging so schnell, dass er es kaum bemerkte. In einem Moment war Amber allein, und im nächsten stand ein Berglöwe vor ihr. Griffin landete auf einem Ast und versuchte zu erkennen, was dort vor sich ging. Es war ein Männchen, so viel war sicher. Er wünschte sich einen besseren Geruchsinn, um festzustellen, ob es ein Wandler oder ein Tier war. Vermutlich ein Wandler, sonst würde sie sich ihm nicht nähern, aber es lag eine Spannung in der Luft, die er sich nicht erklären konnte.
    Griffin fiel fast vom Ast, als Amber sich plötzlich verwandelte und nun nackt in der Wildnis hockte. Und er wünschte, er könnte dort vor ihr stehen und sie in Ruhe ansehen. Mit Mühe richtete er seinen Blick auf den Berglöwen, der sich immer noch nicht gerührt hatte. Weder griff er an, noch zog er sich zurück oder verwandelte sich ebenfalls, damit er mit Amber sprechen konnte. Auf was wartete er?
    „Hallo, Brann. Ich weiß nicht, ob du dich noch an mich erinnerst, ich bin Amber, Coyles Schwester. Der Rat bietet dir und allen anderen Einzelgängern an, ins Lager oder zumindest in unser Gebiet zurückzukommen. Es ist zurzeit sehr unsicher in den Wäldern, verbrecherische Menschen sind auf unserer Spur. Vorletzte Nacht wurde Conner beinahe getötet.“
    Von dem Berglöwen kam keine Reaktion. Wenn Griffin das richtig verstand, war er ein Wandler, der sich dafür entschieden hatte, alleine zu leben, ohne den Schutz der Gruppe. Das musste eine verdammt einsame Existenz sein. Und mit einem Mal ging Griffin auf, dass das auch ihm bevorstand, wenn er nicht zu seiner Gruppe zurückkehrte. Wollte er wirklich so leben, ohne jeden Kontakt? Auch wenn seine Leute schwer zu ertragen waren und die Oberen seiner Meinung nach nur ihre Macht ausnutzten und nicht darüber nachdachten, was für die Adlerwandler am besten war, blieben sie doch seine Familie. Und zumindest Talon und einige andere würden ihm fehlen. Griffin schüttelte unwillig den Kopf und konzentrierte sich wieder auf Amber.
    Brann machte einen Schritt auf sie zu, ein tiefes Grollen drang aus seiner Kehle. Verdammt! Griffin machte sich bereit einzugreifen, doch Amber schien von der Schau des Berglöwen nicht beeindruckt zu sein.
    Sie hob die Hände. „In Ordnung, ich gehe. Aber überleg es dir, es wäre wirklich sicherer für dich.“ Nach einem weiteren Blick verwandelte sie sich zurück und ging rückwärts, ohne Brann aus den Augen zu lassen, der inzwischen stehen geblieben war.
    Griffin hielt den Atem an, bis sie sicher aus der Reichweite des Berglöwen gelangt war. Immerhin wusste er jetzt, weshalb Amber außerhalb ihres Gebiets unterwegs war, doch er wünschte, sie wäre sicher in ihrer Hütte. Eben war die Begegnung noch harmlos verlaufen, aber wer wusste schon, wie viele von diesen Einzelgängern existierten und ob sich alle im Griff hatten wie Brann. Froh, dass er seinem Instinkt gefolgt war, in Ambers Nähe zu bleiben, stieß Griffin sich vom Ast ab und folgte Amber, als sie tiefer in die Wildnis vordrang.

 
    11
    Marisa zuckte zusammen, als das Telefon klingelte. Was sollte sie tun, wenn es das FBI war, um ihr weitere Fragen zu stellen oder – Gott! – sie zu verhaften?

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