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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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zu holen wäre.
    „Das Haus wurde gereinigt, aber sonst ist noch alles so, wie es war, als …“ Isabel brach ab, ein Zittern in ihrer Stimme.
    Marisa wünschte, sie wäre bei ihr und könnte sie in die Arme nehmen, aber leider war das nicht möglich. „Es tut mir leid, ich hätte nicht …“
    „Doch, ich muss irgendwann lernen, damit zu leben, und es hilft nicht, wenn ich es totschweige. Wahrscheinlich sollte ich das Haus verkaufen, damit ich einen Schlussstrich unter die Angelegenheit ziehen kann.“
    „Wenn du irgendwann hinfahren willst, sag mir Bescheid, dann komme ich mit dir. Natürlich nur, wenn du es möchtest.“
    „Das wäre … schön. Meine Mutter möchte ich nicht dabeihaben, und allein traue ich mich nicht. Ich habe bald Ferien, vielleicht könnten wir dann fahren?“
    „Natürlich, ich habe Zeit.“ Marisa verzog das Gesicht. Es würde allerdings nur etwas daraus werden, wenn die FBI -Beamten sie nicht weiterhin belästigten, denn sie wollte sie ungern direkt dorthin führen, wo ein Video von Bowens Verwandlung versteckt war. Aber damit wollte sie Isabel nicht belasten. „Am besten telefonieren wir in ein paar Tagen noch mal und planen dann alles, okay?“
    „Gut. Und, Marisa?“
    „Ja?“
    „Ich habe nie geglaubt, dass du etwas mit der Sache zu tun haben könntest, auch wenn sich die Agenten wirklich Mühe gegeben haben, es so wirken zu lassen.“
    Marisa traten Tränen in die Augen. „Danke, Isabel. Ich wünschte wirklich, das alles wäre nicht passiert.“
    Isabel schwieg einen Moment. „Bei einigem davon stimme ich dir zu, aber manches … es hat mir die Augen geöffnet für andere Dinge. Und darauf hätte ich um nichts in der Welt verzichten mögen.“
    Melvin musste nicht überlegen. Seine Entscheidung stand fest. Er würde seine Leute nicht noch einmal verraten, so wie vor drei Monaten. Das konnte er zum Glück auch gar nicht, weil man ihm den neuen Standort des Lagers gar nicht erst anvertraut hatte. Melvin verstand das. Hätte er damals nicht gewissenlose Menschen auf die Wandler aufmerksam gemacht, wäre er heute nicht hier – und sein Vater würde noch leben. Deshalb war es richtig, dass er jetzt die Konsequenzen für seine Handlungen trug.
    Er hatte kurz darüber nachgedacht, ob er so tun sollte, als würde er Jennings geben, was er haben wollte, aber der Verbrecher hätte ihm sofort angesehen, dass er log. Auch wenn Melvin sich so viele Jahre gewünscht hatte, in der Stadt zu leben und endlich ein richtiger Mensch zu sein, erschien ihm das im Nachhinein nur noch lächerlich. Er hätte den Lärm keine zehn Sekunden ausgehalten, genauso wenig wie all den Asphalt und Beton um sich herum. Selbst hier hatte er das Gefühl zu ersticken, die Steinwände schienen immer näher zu kommen.
    Aber eine Rettung gab es nicht mehr für ihn. Niemand wusste, wo er war. Deshalb würde er ertragen müssen, was immer man ihm hier antat, und hoffen, dass er genauso stark war wie Bowen. Denn noch einmal würde er nicht zum Verräter werden.
    Juna sah sich unbehaglich um. Wenn jemand Talon, Ciaran und sie bei ihrem Gespräch belauschte und das Gesagte an die Oberen weitertrug, würden sie furchtbaren Ärger bekommen. Und sie wollte das Lager nicht so wie Griffin verlassen müssen. Sie brauchte die Sicherheit, die es bot, die Nähe zu den anderen Adlerwandlern. Außerdem war sie gerne Wächterin, sie ging in dieser wichtigen Aufgabe auf, die ihrem Leben einen Sinn gab.
    „Wir müssen irgendetwas unternehmen.“ Talon schob seine Haare aus der Stirn, wie immer, wenn er aufgeregt war. „Es kann nicht sein, dass Griffin aus der Gruppe ausgestoßen wird, nur weil er anderer Meinung ist als die Oberen.“
    „Noch ist er nicht ausgestoßen.“ Ciaran hielt sich wie immer an die Fakten.
    „Nein, aber so gut wie. Jeder mit zwei Augen kann sehen, dass sie nur nach einem Grund gesucht haben, ihn loszuwerden. Griffin ist unbequem, besonders weil das, was er sagt, stimmt. Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass uns niemand entdecken wird, sondern müssen Maßnahmen zum Schutz ergreifen.“ Der sonst so entspannte Talon, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte, meinte es eindeutig ernst.
    Juna biss auf ihre Lippe. „Die Oberen werden schon wissen, was sie tun.“
    Talon sah sie mit einem Blick an, den sie von ihm nicht gewohnt war. Ungeduldig und eindeutig geringschätzig. „Vielleicht solltest du anfangen, nicht immer nur das zu tun, was dir unsere Anführer befehlen, sondern dich

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