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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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mir aufgetragen, die Einzelgänger vor den Menschen zu warnen und ihnen anzubieten, ins Lager zurückzukommen.“
    Toriks Gesicht wurde noch starrer, es war ihm kein Gefühl anzusehen, und genau das zeigte, wie sehr ihn der Verlust immer noch schmerzte. „Dann wünsche ich dir viel Glück dabei.“ Eine Spur von Leben kehrte zurück. „Pass auf dich auf.“
    „Das werde ich. Möchtest du vielleicht selbst zu Arlyn und …“
    „Nein!“ Für einen kurzen Moment konnte sie unendliches Leid in seinen schwarzen Augen sehen, dann schob sich die Maske wieder über sein Gesicht.
    „Aber …“
    Torik ließ sie nicht ausreden. „Es ist zu spät, Amber. Sie hat verlernt, ein Mensch zu sein.“
    „Entschuldige, ich wollte keine alten Wunden aufreißen.“ Es half ihr nicht wirklich zu wissen, dass sie nicht die Einzige war, die nie mit demjenigen zusammen sein konnte, den sie liebte.
    Torik holte tief Luft und nickte ihr knapp zu, bevor er weiterging.
    Amber sah ihm nach, wie er die Ratshütte betrat. Wie konnte Arlyn so dumm sein, ein Leben in Einsamkeit Torik vorzuziehen? Aber vermutlich hatte sie gar keine andere Wahl gehabt, manche Wandler schafften es einfach nicht, ein Leben in beiden Gestalten zu ertragen. Und Arlyn war schon immer zerbrechlich gewesen, sowohl äußerlich als auch im Inneren. Sie alle hatten gehofft, dass die Liebe zu Torik ihr helfen würde, aber auch die hatte nicht gereicht.
    Mit einem tiefen Seufzer ging Amber zu ihrer Hütte. Nach einem ausgiebigen Frühstück verwandelte sie sich und machte sich in Berglöwengestalt auf den Weg.
    Besorgt beugte Fay sich zum wahrscheinlich hundertsten Mal über Conner, seit sie ihm das Schlafmittel unter die Medizin gemischt hatte, und überprüfte, ob er richtig atmete. Es war ein völlig harmloses pflanzliches Mittel, aber trotzdem machte sie sich Sorgen, dass es für seinen geschwächten Körper zu viel gewesen sein könnte. Allerdings deutete nichts darauf hin, dass es Probleme gab, seine Atmung war regelmäßig, sein Körper entspannt. Was sie von ihrem nicht sagen konnte. Die paar Stunden Schlaf hatten geholfen, doch sie konnte sich nicht vorstellen, sich völlig zu entspannen, bevor sie nicht das Gefühl hatte, dass Conner auf dem Weg der Besserung war. Immerhin hatte er schon versucht aufzustehen, was ein gutes Zeichen war. Dennoch tat es ihr weh, ihn so schwach zu sehen.
    Gleichzeitig ärgerte sie sich darüber, dass es ihr nicht gelang, Conner als normalen Patienten zu sehen. Jedes Mal wenn sie ihn anblickte, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen, und sie hoffte, dass er sie mit seinen hellbraunen Augen ansah und gestand, dass er sie liebte. Dabei hätte sie schon lange darüber hinweg sein müssen, besonders weil er ein Leben in der Einsamkeit ihr vorgezogen hatte. Wie konnte sie immer noch Gefühle für so einen Idioten hegen?
    In den letzten Jahren war es ihr gelungen, ihn die meiste Zeit aus ihren Gedanken zu verbannen, nur in besonders einsamen Stunden hatte sie nicht die Kraft gehabt, die Erinnerungen wegzuschieben. Doch ihn jetzt wieder in der Nähe zu haben, ihn ansehen und berühren zu müssen, katapultierte sie in die Anfangszeit zurück, als sie ihn so sehr vermisst hatte, dass der Schmerz unerträglich gewesen war. Mehr als einmal hatte sie darüber nachgedacht, ihren Stolz zu vergessen und ihm zu folgen, doch glücklicherweise war sie immer gerade noch rechtzeitig zur Vernunft gekommen. Conner hätte sie sowieso nur zurückgeschickt, und sie hätte nicht einmal mehr die Hoffnung gehabt, dass er irgendwann von selbst zurückkam.
    Jetzt war er hier, aber nicht freiwillig, deshalb zählte das nicht. Wäre er nicht so schwer verletzt worden, wäre er nie in die Nähe des Lagers gekommen, so wie er es damals angekündigt hatte. Und obwohl sie das wusste, schaffte sie es nicht, ihrem Herzen klarzumachen, dass er in ein paar Tagen wieder gehen würde.
    Sowie Melvin gefunden wurde, würde Conner sich wieder in die Wälder zurückziehen, um sich um seinen Sohn zu kümmern. Seit ein paar Monaten gab es tatsächlich einen Grund für ihn, nicht ins Lager zu kommen, schließlich hatte er zugesichert, dafür zu sorgen, dass Melvin keinen Unsinn mehr anstellen konnte. Fay stieß ein Schnauben aus. Als wäre der Schaden nicht schon angerichtet worden. Aber wenn sie an einem nie gezweifelt hatte, dann an Conners großer Liebe für seinen Sohn. Als Melody damals gestorben war, wäre Conner vor Kummer beinahe eingegangen. Nur Melvin hatte ihn davor

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