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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ein so krankes Kind zu einem Heiler bringen muss.“
    „Vielleicht hatte er Angst davor zurückzukommen. Oder seine Gefährtin wollte es nicht.“
    „Wovor sollte er sich fürchten? Er ist in dieser Gruppe aufgewachsen, hier ist sein Zuhause. Niemand hätte ihn abgewiesen.“ Ihr Ärger war Fay deutlich anzuhören, und etwas brach in Connors Innerstem auf, ehe er es unterdrücken konnte.
    „Wenn du dort draußen allein lebst, versuchst du, nicht mehr an die Gruppe zu denken. Daran, was du verloren hast oder wie viel leichter das Leben wäre, wenn du noch dort wärest. Du versuchst, dich alleine durchzuschlagen, und du hast das Gefühl, dich nur noch auf dich selbst verlassen zu können. Der Gedanke, eines Tages zum Lager zurückzukehren, ist so gefährlich, dass du ihn, so gut es geht, unterdrückst, und du bildest dir vielleicht sogar ein, dass es dir dort viel schlechter gehen würde als draußen, alleine. Wenn du es nicht tust, gehst du daran zugrunde. Und wenn du es tust, wirst du allmählich immer mehr zum Tier, und du vergisst, dass du noch einen anderen Teil in dir hast.“ Tiefe Stille folgte seinen Worten. Verlegen erkannte Conner, dass er viel mehr gesagt hatte, als er eigentlich wollte. Interessanterweise konnte er in Jamilas Gesicht Verständnis erkennen und ein Echo des gleichen Schmerzes, wohingegen Finn ihn mitfühlend ansah, aber eindeutig nicht verstehen konnte, warum jemand freiwillig außerhalb des Lagers lebte.
    In Fays Augen lag dagegen eine so tiefe Traurigkeit, dass Conner Mühe hatte, sie anzusehen. Er wandte sich ab und starrte die Tür an, als hätte er dort etwas Faszinierendes entdeckt. Seine Brust schmerzte, und er wünschte, er hätte seine Gefühle unter Verschluss gehalten, so wie all die Jahre. Das war die einzige Möglichkeit gewesen, weiterzuleben und die Trennung von Fay und auch seiner Familie und seinen Freunden zu ertragen. Jetzt war der Schutzwall gebrochen, und er befürchtete, dass er es nicht schaffen würde, ihn noch einmal aufzubauen. Er konnte nur hoffen, dass Melvin ihn irgendwann nicht mehr brauchte und er vielleicht doch wieder zur Gruppe zurückkehren konnte.
    Melvin! Conner hob mit einem Ruck den Kopf und unterdrückte ein Stöhnen, als der Schmerz durch seinen Körper fuhr. Wie hatte er seinen Sohn auch nur für einen Moment vergessen können? Schuldbewusst erkannte er, dass er nur noch an Fay hatte denken können, ihren Duft, ihre Küsse, ihre weiche Haut an seiner. Er vergrub seine Gefühle für Fay tief in sich. Es würde ihnen beiden nur noch mehr Kummer bereiten, wenn er ihnen nachgab. Auch wenn er sich vor Sehnsucht nach ihr verzehrte.
    Conner räusperte sich und wandte sich an Finn. „Habt ihr eine Spur von Melvin gefunden?“ Er ahnte die Antwort schon, bevor Finn den Mund öffnete.
    „Leider nicht. Niemand hat ihn gesehen und es ist nicht möglich, den Spuren des Autos zu folgen. Einige der Älteren fahren jetzt die nächstgelegenen Städte ab, um nach Hinweisen zu suchen, aber Tatsache ist, Melvin könnte überall sein. Wir können nur hoffen, dass wir ihn durch Zufall entdecken oder er eine Möglichkeit findet, uns zu kontaktieren.“ Es war klar, wie sehr diese Machtlosigkeit Finn ärgerte, aber er sah Conner direkt in die Augen. „Es tut mir leid.“
    Conner neigte den Kopf, zu aufgewühlt für Worte. Sobald er wieder auf seinen Beinen stehen konnte, würde er aufbrechen und Melvin so lange suchen, bis er ihn fand. Auch wenn es Jahre dauerte. Er konnte ihn nicht aufgeben und sein Leben weiterführen, als hätte sein Sohn nie existiert. An Fays Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass sie genau wusste, was er gerade dachte und dass er sich wieder gegen sie entscheiden würde, wie schon vor acht Jahren. Ihr trauriges Lächeln war wie ein Stich direkt ins Herz, und Conner wurde klar, dass er den Verlust diesmal nicht überleben würde.
    „Was machst du da?“ Coyle war lautlos hinter Marisa getreten, beugte sich zu ihr herunter und küsste ihren Nacken.
    Wie immer zuckte Marisa zusammen, weil sie gedacht hatte, sie wäre allein in ihrem Arbeitszimmer, bevor sie sich an ihn lehnte und seine Wärme genoss. „Ich versuche, irgendeinen Hinweis zu finden, was mit Melvin passiert ist.“ Sie deutete auf ihren Monitor. „Aber es ist hoffnungslos. Es gibt keine Sichtungen von Berglöwen und schon gar nicht von welchen, die sich in einen Menschen verwandelt haben. Glücklicherweise. Ich finde auch keine Meldungen über das Auffinden eines entführten

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