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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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tut mir …“
    Fay unterbrach ihn wütend. „Sag es nicht! Glaubst du, damit wird alles besser?“ Tränen liefen über ihre Wangen.
    „Nein. Ich weiß nur nicht, was ich tun kann, um dir und auch mir selbst die Sache zu erleichtern.“
    „Nimm mich mit. Wo immer du auch hingehst, ich möchte bei dir sein.“ Sie hätte nicht gedacht, dass sie jemals einen Mann anbetteln würde, aber sie konnte es einfach nicht ertragen, von Conner getrennt zu sein.
    Sanft strichen seine Lippen über ihre. „Das geht nicht, ich kann dich nicht deines Zuhauses berauben.“ Als sie etwas sagen wollte, legte er seine Finger über ihren Mund. „Wenn es nur um uns beide ginge, wäre es etwas anderes, aber die Gruppe braucht dich.“
    „Dich auch!“
    Conner schüttelte den Kopf. „Es gibt mehrere Wächter, ich bin ersetzbar. Aber wir haben nur eine Heilerin.“
    „Und was wird aus Melvin? Geht er mit dir?“
    Tiefer Schmerz sprach aus Conners Miene. „Nein, Melvin wird hierbleiben, meine Eltern werden sich um ihn kümmern.“
    Egal was sie gesagt oder getan hatte, wie eindringlich sie ihn auch gebeten hatte, noch einmal darüber nachzudenken, Conner war bei seiner Entscheidung geblieben und hatte noch am gleichen Tag das Lager verlassen. Acht lange Jahre hatte sie ihn weder gesehen noch etwas von ihm gehört – bis Griffin ihn ins Lager getragen hatte. Sie konnte an Conners Miene erkennen, dass auch er sich an den Tag ihres Abschieds erinnerte.
    „Ich musste gehen. Wegen Melvin.“
    Fay glaubte, das Klopfen ihres Herzens hören zu können. Endlich würde sie erfahren, was passiert war, warum Conner ihre Liebe aufgegeben hatte. Es dauerte eine Weile, bis sie merkte, dass es nicht ihr Herz war, sondern dass jemand an die Tür klopfte. Entsetzt traf ihr Blick Conners. „Vielleicht geht derjenige wieder, egal wer es ist.“
    Als hätte der Besucher ihr Flüstern gehört, klopfte es erneut. „Fay, ich bin es, Griffin. Ich habe hier ein schwerkrankes Kind, das sofort behandelt werden muss.“
    „Ich komme.“ Mit einem Gefühl leisen Bedauerns löste Fay sich von Conner und stieg eilig von der Liege. Ohne Conner noch einmal anzusehen, schlüpfte sie rasch in ihre Kleidung. Jetzt waren ihre Kenntnisse als Heilerin gefragt, sie musste sich darauf konzentrieren und ihre privaten Gefühle für den Moment zur Seite schieben. Fay verschloss ihren Kummer tief in sich, wie sie es schon seit Jahren tat, und ging zur Tür.

 
    15
    Mit einem Gefühl des Verlustes sah Conner zu, wie Fay sich anzog und dann zur Tür ging. Und auch Scham gesellte sich dazu, er hätte sie nicht küssen dürfen, nicht, wenn er das Lager bald wieder verlassen musste. Und solange Melvin aus der Gruppe ausgeschlossen war, würde er bei ihm bleiben. Gierig ließ er seinen Blick über Fay gleiten, um nach den Zeichen der Emotionen zu suchen, die eben noch so deutlich in ihrem Gesicht gestanden hatten. Ihre roten Haare waren zerwühlt, die Haut gerötet.
    Mit einem tiefen Atemzug füllte er seine Lungen mit ihrem Geruch und schloss die Augen, um sich die Erinnerung daran einzuprägen. Er hätte nie geglaubt, dass sie ihn noch einmal so küssen würde, als wäre er alles, was sie zum Leben brauchte.
    Als ein kalter Luftzug über ihn strich, riss Conner die Augen wieder auf. Ein großer Mann betrat die Hütte, vielleicht zehn Jahre jünger als er selbst, mit dunkelbraunen Haaren und dunklen Augen. „Entschuldigt die Störung.“ Der Fremde hielt ein Bündel in der Hand, das er nun an Fay weitergab. „Amber hat mich gebeten, das Junge hierherzubringen. Es gehört zu einem eurer Einzelgänger, Nolen. Amber kommt mit den anderen zu Fuß nach, aber für das Kleine wäre der lange Weg wahrscheinlich tödlich gewesen. Es scheint sehr schwach zu sein.“
    Fay ging mit dem Bündel zur zweiten Liege, schob eilig ihre Decke zur Seite und knotete es auf. Zum Vorschein kam ein völlig lethargisches Berglöwenjunges, das sogar zu schwach schien, den Kopf zu heben oder die Augen ganz zu öffnen. Conners Herz zog sich zusammen. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie Melvin so klein gewesen war und Conner Todesängste ausgestanden hatte, dass seinem Kind auch etwas passieren könnte, so wie Melody. Fay stieß einen leisen Laut aus, den er nur wahrnahm, weil er direkt neben ihr lag. Für einen Moment lag so etwas wie Kummer und Angst in ihren Augen, doch dann setzte sie ihre Heilerin-Miene wieder auf.
    „Okay, zuerst werde ich die Kleine untersuchen und dann behandeln. Dafür

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