Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03
zurückgezogen hat, werden wir uns etwas überlegen.“ Sanft küsste er sie. „Und jetzt lass uns über etwas anderes reden.“
„Und was?“
„Zum Beispiel, wie sehr ich dich brauche.“ Sein Kuss wurde heißer, seine Hand schob sich unter Marisas Pullover. Wie auf Befehl zogen sich ihre Brustwarzen zusammen, und sie spürte, wie sie feucht wurde. Es war beinahe peinlich, wie ihr Körper immer auf Coyle reagierte. Er brauchte sie nur mit seinen goldenen Augen anzusehen, und schon vergaß sie alles andere. Andererseits schien es ihm bei ihr genauso zu gehen, daher machte sie sich nicht allzu viel daraus. Ganz im Gegenteil, es hatte durchaus seine Vorteile. Marisa schloss die Augen, als Coyle an ihrem Hals knabberte.
Das Klicken von Krallen auf dem Holzfußboden ließ sie unterdrückt aufstöhnen. Angus schien einen siebten Sinn dafür zu haben, wann sie sich näherkamen. Wenn sie nicht vorher die Tür schlossen, konnten sie davon ausgehen, dass er sie genau in solchen Momenten besuchte.
„Warum habe ich mir nur eine Frau mit Hund ausgesucht?“ Ein Lachen schwang in Coyles Stimme mit.
„Denk daran, ohne diesen Hund wären wir heute nicht hier.“ Widerstrebend löste sich Marisa von ihm und stand auf. „Wie wäre es, wenn ich ihn …“ Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment begann Angus zu bellen. Genauso wie gestern Morgen tiefe, wütende Laute, die Marisa einen Schauder über den Rücken jagten. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie Coyle an, dessen Miene sich merklich verhärtet hatte.
Ein Muskel zuckte in seiner Wange, und er drückte aufmunternd ihre Hand, bevor er ins Schlafzimmer ging, um dort aus dem Fenster zu blicken.
Rasch folgte Marisa ihm und sah ebenfalls hinaus. Wieder fuhr ein Auto ihre Auffahrt hinauf, und wenn sie sich nicht täuschte, war es das der FBI -Agenten. Aber diesmal waren sie nicht allein, sondern hatten Unterstützung mitgebracht. „Du musst sofort verschwinden, Coyle!“
„Ich kann dich nicht alleine lassen.“ Seine Stimme klang rau.
Marisa legte ihre Hände auf seine Schultern. „Das musst du. Bitte, ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas geschehen würde.“
Schmerz lag in Coyles Augen. „Und du meinst, ich kann es ertragen, wenn dir etwas geschieht?“
„Sei bitte vernünftig. Sie werden mich wieder befragen, sie werden vielleicht das Haus durchsuchen, aber das ist auch alles. Du weißt, dass sie mir nichts nachweisen können. Aber wenn sie dich finden …“ Inzwischen waren die Autos vor dem Haus angekommen. „Bitte geh, bevor es zu spät ist.“
Verzweiflung war in Coyles Kuss zu schmecken, dann riss er sich los und lief lautlos die Treppe hinunter. Marisa folgte ihm rasch und sah gerade noch, wie er durch die Hintertür schlüpfte. Hoffentlich hatte sich niemand von den Polizisten hinter dem Haus versteckt, und Coyle lief ihnen direkt in die Arme. Aber vermutlich hätte Angus das vorher bemerkt, und auch Coyle würde einen Eindringling sofort riechen. Sie musste glauben, dass es ihm gut ging, sonst würde sie sich nur verrückt machen. Und sie brauchte jedes bisschen Beherrschung, wenn sie Bickson und seinen Kollegen noch einmal ertragen sollte. Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass nichts mehr von Coyles Anwesenheit zeugte und sie nicht so aussah, als wäre sie gerade von ihrem Geliebten ausgiebig geküsst worden, ging sie langsam zur Tür.
Furcht pumpte Adrenalin durch ihren Körper, und sie war dankbar für Angus’ Anwesenheit, der fragend zu ihr aufschaute, während er weiterhin tief in der Kehle grollte. Marisa beugte sich zu ihm hinunter und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Ich bin froh, dass du hier bist. Aber sei nett zu den Herren, wir wollen nicht, dass sie einen Grund finden, uns mitzunehmen.“
In Angus’ Triefaugen lag ein Ausdruck, als würde er sie verstehen, und gleichzeitig wirkte er dabei so überheblich, dass sie in jeder anderen Situation darüber gelacht hätte. Jetzt brachte sie nicht einmal ein halbherziges Grinsen zustande. Das Geräusch der Türklingel ließ ihr Herz gegen ihre Rippen hämmern, ihre Hände wurden feucht. Rasch wischte sie die Handflächen an ihrer Jeans ab und schloss die Augen. Nachdem sie bis zwanzig gezählt hatte, griff sie nach Angus’ Halsband und öffnete die Tür.
Bickson stand davor, diesmal in einem anderen eleganten Anzug, und hielt ein Schriftstück in der Hand. Sein Partner stand daneben und wirkte nervös. Als hätte der einen Grund dazu, schließlich wurde nicht er
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