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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Stammheimer hatte sie seine Gefühle empfangen, er ihre aber nicht. Doch nun schien Bowen auch ihre Empfindungen spüren zu können. Um ihre Theorie zu testen, setzte sie sein Bild fort und schlang ihre Arme um seinen Hals. Bowen reagierte, indem er auf sie hinablächelte und seinen Mund näher brachte. Seine Wärme nahm zu und sie spürte die ersten Anzeichen von Erregung. Ob sie von ihr stammten oder von Bowen, konnte sie nicht sagen. In seinen Augen konnte sie erkennen, wie sehr er sich den Kuss wünschte.
    Für einen Moment zögerte sie, bevor sie ihre Lippen auf seine legte. Wie damals im Keller wurde der sanfte Kuss rasch drängender. Seine Zunge strich über ihre, berührte sie zuerst zögernd, dann immer sicherer. Isabel konnte sein wild klopfendes Herz an ihrem spüren. Seine Hände glitten über ihren Rücken und schoben sich unter ihr T-Shirt. Stöhnend drängte Isabel sich näher an ihn, ihre Hände gruben sich in seine schulterlangen Haare. Gott, es fühlte sich so gut an, ihn endlich wieder zu berühren!
    Mit einem Keuchen tauchte Isabel aus der Fantasie auf. Die Bilder waren so lebendig gewesen, so real, dass sie für einen Moment vergessen hatte, dass sie alleine in ihrer Zelle und nur geistig mit Bowen verbunden war. Ein neues Bild drang in ihr Bewusstsein, in dem sie sich von Bowen entfernt hatte und er sie mit einem sehnsüchtigen Ausdruck auf dem Gesicht ansah. Seine schwarzen Haare waren zerzaust, die grüngoldenen Augen glitzerten. Schwere Atemzüge hoben und senkten seine Brust. Langsam streckte er eine Hand nach ihr aus, die Fingerspitzen nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Als sie nicht reagierte, strich er sanft über ihre Wange, bevor er seine Hand wieder fallen ließ. Er wollte offensichtlich ihr die Entscheidung überlassen, was nun passieren würde.
    Isabel hielt es nicht mehr auf dem Stuhl. Glücklicherweise hatte Lee die Fesseln gelöst, bevor er sie alleine gelassen hatte. Nach einem kurzen Blick auf die Tür ging sie zu der Wand, hinter der sie Bowen spürte und legte ihre Hände dagegen. Das gleiche Bild sandte sie auch geistig an ihn.
    »Kannst du mich hören?« Da sie es nur flüsterte, war es unwahrscheinlich. Isabel ließ ihre Stirn an die kalte Wand sinken. Was würde sie dafür geben, wenn sie Bowen jetzt gegenüberstehen könnte.
    Ein Bild glitt durch ihren Kopf von Bowen, der eine Hand um sein Ohr legte. Ihr Herz klopfte heftiger. Konnte er sie tatsächlich hören, wenn sie etwas lauter sprach? »Bowen?«
    Ein kurzes Klopfen an der Wand antwortete ihr. Ein Lächeln zog über ihr Gesicht. Natürlich konnten sie so keine Unterhaltung führen, weil sie kein so gutes Gehör hatte wie Bowen, aber es reichte ihr, wenn sie ihm das sagen konnte, was sie das ganze letzte Jahr beschäftigt hatte.
    Isabel holte tief Atem. »Ich habe dich vermisst.«
    In ihrem Kopf konnte sie Bowen sehen, der eine Hand auf sein Herz legte und dazu nickte. Seine golden leuchtenden Augen brannten sich in ihre. Da sie ihn nicht fragen konnte, warum er sich nie gemeldet hatte, wenn er etwas für sie empfand, beschloss sie, das auf später zu verschieben und sich jetzt erst einmal darauf zu konzentrieren, ihm so nah wie möglich zu kommen – und wenn es nur in Gedanken war. Sie ließ die Wand zwischen ihnen verschwinden, sodass sie sich ohne Hindernis gegenüberstanden und ihre Handfläche sich an Bowens legte. Sanft verschränkte er seine Finger mit ihren und zog sie langsam an sich.
    Ihre andere Hand legte sich auf seine Brust und sie spürte seinen Herzschlag und das Spiel seiner Muskeln, als er näher an sie herantrat. Seine Hitze hüllte sie ein und sie fühlte sich zum ersten Mal seit langer Zeit geborgen. Ihre Hand glitt nach unten und unter seinem T-Shirt wieder hinauf. Isabel biss auf ihre Lippe. Wenn sie schon bei Fantasien waren, konnte sie auch gleich das tun, was sie sich seit langem wünschte. Mit einem Gedanken ließ sie das T-Shirt ganz verschwinden und genoss den Anblick seiner nackten Brust. Bowens Nasenflügel blähten sich, seine äußeren Augenwinkel bogen sich nach oben. Der Berglöwe in ihm war dicht unter der Oberfläche.
    Aufgeregt, weil sie so etwas noch nie getan hatte, beugte sie sich vor und küsste die Haut über seinem Schlüsselbein. Bowen zuckte zusammen, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen. Als sein Mund sich öffnete, konnte sie die Spitzen seiner Reißzähne sehen. Er presste sofort seine Lippen zusammen. Isabel schüttelte den Kopf. Das würde

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