Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
dir nichts von meiner Entdeckung erzählt? Das wundert mich.« Als Caruso nichts dazu sagte, redete er ungeduldig weiter. »Ich habe mich gefragt, warum sie mit den Wandlern scheinbar geistig verbunden ist und bin in ihrem Blut auf die Lösung gestoßen.«
    Alles in Caruso spannte sich an. Er wagte es nicht, in Dawns Richtung zu sehen. »Und die wäre?«
    Lees Augen glitzerten triumphierend. »Ihr habt Wandler-Gene. Irgendeiner eurer Vorfahren war ein Wandler.«
    Caruso versuchte verzweifelt, keinerlei Regung zu zeigen. Schon sein ganzes Leben fragte er sich, woher diese Gabe stammte, doch es war ihm bis heute ein Rätsel. Seine Eltern wussten es nicht – oder zumindest taten sie so, als wäre er eine Ausnahme. Mit den Jahren war es ihm gelungen, die Empfindungen von Katzen größtenteils zu ignorieren. Doch als Jennings dann gegen die Berglöwenwandler vorging, hatte Caruso bereits bei Melvin, dem von Gary entführten Jugendlichen, gemerkt, dass etwas anders war, dass er auch dessen Gefühle spüren konnte. Und während des Kampfes zwischen den Menschen und den Wandlern waren die Schmerzen, die die Wandleremotionen in ihm auslösten, schließlich so schlimm geworden, dass er es irgendwann einfach nicht mehr ausgehalten hatte und zusammengebrochen war …
    »Na, überrascht? Isabel ging es ähnlich.« Lee trat näher und beugte sich zu ihm hinunter. In einer Hand hielt er die Pistole, in der anderen die aufgezogene Spritze. »Bringen wir es hinter uns, ich habe noch was anderes zu tun.«
    Da er auf dem Boden saß und mit dem Rücken an der Wand lehnte, konnte Caruso nicht flüchten. Die einzige Möglichkeit war zu kämpfen. Aber dann lief er Gefahr, einfach erschossen zu werden, und es würde Lee nichts davon abhalten, sein Blut zu nehmen, nachdem er tot war. Vielleicht hatte er das sowieso vor. Auch wenn Caruso das vorher gar nicht gedacht hätte, hing er doch ein wenig am Leben. Er wollte seine Tochter kennenlernen und erfahren, was er alles verpasst hatte. Und da war noch Dawn …
    Langsam hob er seine Augen und blickte über Lees Schulter auf die Polizistin. Was er sah, ließ seinen Puls in die Höhe schnellen.
    Sie hatte sich aufgerappelt und schlich nun auf Lee zu, der ganz auf Caruso konzentriert war und nicht auf sie achtete. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und sie sah aus, als wollte sie es unbewaffnet mit Lee aufnehmen, doch das durfte er nicht zulassen. Irgendetwas musste er tun, wenn er verhindern wollte, dass sie verletzt wurde oder umkam, aber ihm fiel nur ein, Lee selbst anzugreifen, um ihn abzulenken. Er zog sein Bein an und trat seinem Gegner mit aller Kraft gegen das Knie. Mit einem schmerzerfüllten Aufschrei sackte Lee zu Boden, schaffte es aber, weder die Pistole noch die Spritze zu verlieren. Sein Gesicht verzog sich zu einer wütenden Fratze und er stieß die Nadel der Spritze tief in Carusos Oberarm.
    Als ihn der Schmerz durchzuckte, schob er Lee mit aller Kraft zurück, wodurch sich die Nadel noch tiefer bohrte. Gerade als er dazu ansetzte, Lee einen weiteren Fußtritt zu verpassen, stürzte sich Dawn auf den Verbrecher. Dadurch verlor Lee sein Gleichgewicht und kippte um. Caruso ließ sich nach vorne fallen und hielt ihn mit seinem Gewicht auf dem Boden fest. Ein Knall ertönte. Lee hatte auf ihn geschossen! Doch der erwartete Schmerz blieb aus. Stattdessen hörte er ein Stöhnen, das die Haare in seinem Nacken hochstehen ließ. Fast wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf dorthin, wo Dawn sich noch vor wenigen Sekunden befunden hatte. Sie war verschwunden.
    Lee nutzte seine Unaufmerksamkeit sofort aus und versuchte, ihn abzuschütteln. Caruso kippte zur Seite, konnte sich aber im letzten Moment mit einer Hand abstützen. Mit der anderen drückte er Lees Hand mit der Waffe auf die Fliesen. Noch immer steckte die Spritze in seinem Arm, aber glücklicherweise dämpfte das Adrenalin, das durch seinen Körper strömte, die Schmerzen.
    »Dawn?«
    Sie antwortete nicht. Oder vielleicht hörte er es auch nur nicht, weil ihm vor Wut das Blut in seinen Ohren rauschte. Caruso blickte in Lees gerötetes Gesicht herunter.
    Langsam grinste der Caruso an. »Du musst dich jetzt entscheiden, ob du weiter mit mir kämpfen oder dich vielleicht doch lieber um deine Freundin kümmern willst. Ich weiß nicht, wie viel Zeit ihr noch bleibt.«
    Mit einem wütenden Knurren, das direkt von seinen Wandler-Vorfahren zu stammen schien, presste er seine Finger so zusammen, dass Lee mit einem Schmerzenslaut die

Weitere Kostenlose Bücher